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Abkühlung gefällig?

Dr. Kai U. Jürgens, wissen.de-Redaktion

Jeder kennt das Problem: Im Sommer wird es einem zu Hause schnell zu warm, doch das Öffnen der Fenster bringt keine Kühlung, sondern nur noch mehr Hitze herein. Im Winter hingegen führt jedes Lüften bloß dazu, dass man eher die Umwelt als die eigenen Zimmer beheizt. Doch zur Erzielung eines besseren Raumklimas gibt es Alternativen – von denen sich einige ganz unkompliziert umsetzen lassen.

 

Vor Licht schützen

Paar mit Bauplan
mev, Augsburg/Mike Witschel
Wohnungen lassen sich auf mancherlei Weise bauen – effektiver Wärmeschutz spielt dabei eine immer größere Rolle. Dies beginnt schon bei der Konstruktion eines Gebäudes, dessen Lage und dem verwendeten Wärmeschutz. Dämmung, die im Winter die Kälte abhält, vermag im Sommer gegen die Hitze zu schützen. Eine Schwachstelle sind dabei die Fenster: Sie lassen Sonnenstrahlung in das Zimmer, wo diese vom Fußboden und von den Möbeln aufgenommen und in Wärme umgewandelt wird. Dies ist vor allem nachts zu bemerken, wenn die Hitze im Raum zu „stehen“ scheint. Wichtig ist also, die Fenster vor Lichteinfall zu schützen, zum Beispiel mit Jalousien, Gardinen oder Rollläden. Glück hat, vor wessen Fenster sich ein Baum befindet, da dessen Blätter ebenfalls eine kühlende Wirkung entfalten, die das Raumklima nachhaltig fördert. Dachüberhänge oder Markisen erzielen ähnliche Effekte.

 

Lüften, kühlen und wärmen

Mechaniker arbeitet an Klimaanlage
shutterstock.com/maga

Wichtig ist aber auch die Frage der richtigen Belüftung. Um zu verhindern, dass sich die Innenräume der Außenwelt anpassen, sollte nur kurz und per Durchzug gelüftet werden. So kann man die Raumluft einmal komplett austauschen, ohne dass sich die Zimmer im Sommer zu sehr aufheizen oder im Winter zu sehr abkühlen. Klimaanlagen sollte man hingegen nur mit Vorsicht einsetzen. Die Geräte verbrauchen im Betrieb viel Strom und sind daher nicht nur kostspielig, sondern auch aus ökologischer Perspektive bedenklich. Wer trotzdem nicht auf ein solches Raumklimagerät verzichten möchte, nutzt es am besten sparsam. Für eine gesunde Nachtruhe reichen 15 bis 18 Grad Celsius im Schlafzimmer vollkommen aus. Entsprechend braucht man den Raum im Winter auch nicht zu stark zu beheizen. Moderne Thermostatventile helfen dabei, dauerhaft angenehme Temperaturen zu erzielen. Wer die „3“ einstellt, erzielt etwa 20 Grad Celsius, was für Wohn- und Esszimmer vollkommen angemessen ist. 

 

Neue Technik und Tipps

Natürlich hilft die Technik dabei, wenn es darum geht, das Raumklima angenehm zu halten. Es gibt zum Beispiel Wohnungsentlüftungsanlagen, die den Energieverbrauch absenken. Erdkollektoren kühlen Außenluft im Sommer ab und wärmen sie im Winter vor. Mit Hilfe von Solaranlagen lässt sich zumindest ein Teil der benötigten Energie in dem Moment erzeugen, wenn der Strom am meisten gebracht wird. Allerdings setzen diese Systeme aufwendige Installationen voraus, die sich nicht immer realisieren lassen. Daher noch einige praktische Tipps: Ventilatoren senken zwar keine Temperaturen ab, aber sie können das persönliche Wohlbefinden verbessern. Große Möbel, die zu eng an Wänden stehen, unterbinden die Luftzirkulation. Und außen angebrachter Sonnenschutz vor den Fenstern ist wirkungsvoller als solcher, der an der Innenseite befestigt wurde. Es gibt also ganz handfeste Maßnahmen, wie man gut durch den Sommer kommen kann – und durch den Winter natürlich auch.

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