Einführung

Alle Bundeskanzler

Mit sieben Kanzlern und einer Kanzlerin kam die Bundesrepublik seit ihrer Gründung 1949 aus. Die Rolle des deutschen Regierungschefs ist im Grundgesetz von 1949 festgeschrieben. Der Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt - normalerweise im Anschluss an Bundestagswahlen - und anschließend vom Bundespräsidenten ernannt. Er schlägt seine Minister und Staatssekretäre dem Bundespräsidenten zur Ernennung vor. Der Kanzler und die Minister bilden gemeinsam die Bundesregierung bzw. das Kabinett. Hier steht dem Bundeskanzler die so genannte Richtlinienkompetenz zu. Die Bundesregierung ist das oberste Organ der Exekutive und dem Bundestag als Volksvertretung gegenüber verantwortlich.

Konrad Adenauer, der als erster Bundeskanzler gleich eine Ära prägte und in den Jahren 1953, 1957 und 1961 dreimal wiedergewählt wurde, hatte einen schweren Start, denn er wurde mit einer denkbar knappen Mehrheit von nur einer Stimme am 15. September 1949 zum Kanzler gewählt. In die Amtszeit Adenauers von 1949 bis 1963 fallen Entwicklungen und Entscheidungen, die maßgeblich für die deutsche Nachkriegsgeschichte waren. Dazu zählten die Aufnahme von Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen, die Integration der Bundesrepublik in die NATO und der DDR in den Warschauer Pakt, der Kalte Krieg und die ersten Schritte zur europäischen Integration.

Die CDU kann auf Kanzler-Rekorde zurückblicken: Sie stellte fünf Bundeskanzler und brachte mit Helmut Kohl den Kanzler mit der längsten Amtszeit (1982 bis 1998) hervor - und gleichzeitig denjenigen Kanzler, der als erster und bislang einziger über den Weg des konstruktiven Misstrauensvotums ins Amt gelangte. Dafür muss der Bundestag mit absoluter Mehrheit einen neuen Bundeskanzler wählen. So löste Kohl am 1. Oktober 1982 Helmut Schmidt ab. Dem Sozialdemokraten war der Bruch der sozialliberalen Koalition zwischen SPD und FDP zum Verhängnis geworden.

Blicken Sie zurück auf alle Bundeskanzler von Adenauer bis Merkel: Namen, Gesichter, politische Hintergründe, Anekdoten und Skandale.
 

Matthias Felsmann