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Alzheimer: Wie kann man einer Demenz vorbeugen?

Alzheimer ist für die meisten von uns ein echtes Schreckgespenst: Die Aussicht, im Alter sein Gedächtnis und grundlegende geistige Fähigkeiten zu verlieren, macht Angst. Doch wir können zumindest zum Teil mitbeeinflussen, wie hoch unser Risiko für eine solche Demenz ist. Denn Sport, eine gesunde Lebensweise und ein reges Sozialleben können das Demenzrisiko deutlich senken.
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Gehirn eines Alzheimer-Patienten – es ist deutlich geschrumpft.
NIH/NIA

Alzheimer ist für die meisten von uns ein echtes Schreckgespenst: Die Aussicht, im Alter sein Gedächtnis und grundlegende geistige Fähigkeiten zu verlieren, macht Angst. Doch wir können zumindest zum Teil mitbeeinflussen, wie hoch unser Risiko für eine solche Demenz ist. Denn Sport, eine gesunde Lebensweise und ein reges Sozialleben können das Demenzrisiko deutlich senken.

Alzheimer ist schon heute eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. 26,6 Millionen Menschen weltweit leiden an der Demenz. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 200.00 Menschen an Alzheimer, mehr als eine Million leben mit der Krankheit – Tendenz steigend. Denn je älter wir werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Demenz  manifestiert.

Wen trifft es?

Ein Faktor bei Alzheimer ist die Veranlagung: Mittlerweile sind schon mehrere Gene bekannt, deren Veränderung das Risiko für eine Demenz erhöht. Aber längst nicht jeder, der einen oder mehrere dieser Gene trägt, erkrankt auch. Mehr und mehr gehen Forscher heute davon aus, dass auch
Umweltfaktoren eine wichtige Rolle spielen - ähnlich wie bei Diabetes und andern Volkskrankheiten auch.

Ein Faktor ist beispielsweise das Rauchen: Schon 2007 haben niederländische Forscher festgestellt, dass Raucher ein deutlich erhöhtes Demenzrisiko besitzen als Nichtraucher. „Rauchen erhöht das Risiko für Erkrankungen der Gehirngefäße, diese wiederum stehen in Verbindung mit Demenz“, erklärt Monique Breteler vom Erasmus Medical Center in Rotterdam.

Stress als Demenz-Auslöser?

Aber auch Stress könnte einer der Risikofaktoren für Alzheimer und Co sein: Stresshormone können beispielsweise bei erblichen Alzheimerformen die Bildung der schädlichen Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn beschleunigen. Bei Ratten tritt dieser Effekt auch bei nichterblicher Demenz auf: Gestresste Tiere hatten im Experiment deutlich erhöhte Werte des schädlichen Eiweißes im Gehirn. Sie konnten sich zudem schlechter an bereits Gelerntes erinnern als nicht gestresste Artgenossen.

Sollte Stress beim Menschen genauso negativ auf das Alzheimerrisiko wirken, dann wäre das zwar nicht gerade erfreulich angesichts unserer stresslastigen Lebensweise. Andererseits aber würde das neue Möglichkeiten eröffnen, die Krankheit zu verhindern oder zumindest zu verzögern. 

Ein aktives, gesundes Leben senkt das Risiko für eine Demenz.
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Bewegung beugt vor

Apropos verhindern: Alzheimer ist kein vorbestimmtes Schicksal. Auch unser Lebensstil beeinflusst, ob und wie schnell unser Gehirn im Alter schlapp macht. Das haben in den letzten Jahren zahlreiche Studien gezeigt. Dabei spielen Sport, die Ernährung, Gedächtnistraining und soziale Kontakten eine wichtige Rolle.

Dass Sport auch dem Kopf hilft, belegte 2013 unter anderem eine US-Langzeitstudie mit fast 20.000 Männer und Frauen: Die aktivsten und körperlich fittesten Teilnehmer hatten ein um ein Drittel geringeres Demenzrisiko als die "Couchpotatoes". Und das Schöne daran: Es muss kein Marathonlauf oder exzessives Krafttraining sein. Schon eine halbe Stunde mäßige Bewegung am Tag reicht für Menschen im mittleren und höheren Alter aus, um das Demenzrisiko zu senken. Und die Bewegung muss dabei nicht immer Sport sein: Auch Tanzen hilft, das Gehirn im Alter fit zu halten, wie eine weitere Studie ergab.

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