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Antiraucherzone und der Fluch der Sucht

Seit 1.1.2008 gilt in fast allen Bundesländern das "Rauchfreizonengesetz" und alles wird gut.

von Ralf Schraft, Dortmund

Als Exraucher, weiß ich wie die Zigarette (nicht nur danach) zum Alltag eines Süchtigen gehört. Natürlich weiß man, dass man nichts gesundes zu sich nimmt und das schlechte Gewissen hat seit 2008 einen Namen - Antiraucherkampagne! In 2 - 3 Bundesländern wurde eine Überbrückungszeit bis 30.06. vereinbart. Ein Nichtinformierter weiß also erstmal nicht, in welcher Kneipe er rauchen darf und wo nicht. Ähnlich der Maulkorbpflicht für seinen Hund (Ländersache).

Ein Rauchverbot an Schulen, in öffentlichen Verkehrsmittel und öffentlichen Gebäuden halte ich für sinnvoll. Aber in der Freizeit in seiner Kneipe? Muss der Nichtraucher in diese Kneipen gehen? Wäre ein Bedarf da, gäbe es Nichtraucherkneipen oder sollte ich mich da irren?

Natürlich freut es mich als Exraucher, wenn die Räume rauchfrei sind - aber auf Kosten dieser Diskriminierung? Mal ganz von der Schizophrenie abgesehen, dass man durch die Tabaksteuer das Gesundsheitswesen mitfinanziert. Für die Gesundheit des Anderen mag es noch Argument gelten, aber der "Gesunde" begibt sich freiwillig in die Gefahrenzone, weshalb muss er da geschützt werden? Das Argument für die eigene Gesundheit überzeugt nicht, da man den Alkoholgenuss ebenfalls einschränken (verbieten?) müsste.

Keiner der Kneipen in der die Übergangsfrist gilt, hat auf die Rauchfreizonen reagiert. Lediglich größere internationale Unternehmen haben in ihren Restaurants totales Rauchverbot eingeführt.
Wer schützt uns eigentlich vor politischen Fehlentscheidungen?

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