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Astronom/in

Woher kommen wir? Wie hat sich das Universum - Sterne, Planeten und Leben - entwickelt? Wie sind die Himmelskörper physikalisch beschaffen? Das sind grundlegende Fragestellungen, die Astronomen beschäftigen. Mit Hilfe astrophysischer Methoden erforschen sie theoretisch und empirisch das Faszinosum Universum - weit über den Tellerrand Erde hinaus.

BW Bildung und Wissen Verlag, Nürnberg 2002

Die Erforschung des Weltalls

Die Astronomie ist die älteste Naturwissenschaft und hat wie keine andere die Weltbilder der Menschen geformt: von der Vorstellung, der Mensch lebe auf einer flachen Scheibe im Mittelpunkt der Welt, umgeben von der Sphäre des unveränderlichen Himmels, über die kopernikanische Wende, Keplers Erkenntnis, dass die Planeten um die Sonne kreisen, Newtons Gravitationsgesetze und Einsteins Relativitätstheorie bis hin zu den Theorien mit der Erde als kleinem Staubkrümelchen in einem unvorstellbar großen, komplexen und sich ständig verändernden Universum, wie es uns zum Beispiel Stephen Hawking näher brachte.

Schaffte die Einführung des Teleskops im 17. Jahrhundert schon ein neues detaillierteres Sehen, so wurde mit Beginn der Raumfahrt und der daraus entstehenden Satellitenastronomie das komplette elektromagnetische Spektrum für Astronomen beobachtbar. Durch veränderte Forschungsmethoden und immer leistungsfähigere Großteleskope und Rechenanlagen nahm die Zahl an Großforschungsinstitutionen zu. Die astrophysische Forschung gewann an Internationalität. "Wir Astronomen konzentrieren uns heute auf wenige sehr gute Standorte, zum Beispiel die Europäische Südsternwarte in Chile, die mit den modernsten Teleskopen ausgestattet ist", erklärt Professor Ulrich Heber, Astronom an der Universität Erlangen-Nürnberg. "Die Beobachtungen des Alls machen allerdings nur noch den kleineren Anteil der Arbeit der so genannten 'Reiseastronomen' aus. Den Astronom, der täglich mit dem Teleskop in den Himmel schaut, gibt es nicht mehr."

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