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Bedrohte Sprachen

Die Letzten ihrer Art

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Der Wal, das Edelweiß, die Sprachen Inari, Saamisch und Biri... - sie alle haben eine traurige Gemeinsamkeit: sie sind vom Aussterben bedroht.
Seit der Antike sind Tausende von Sprachen ausgestorben. Für sie entstanden Tausende von neuen. So verdrängte das Griechische das Mazedonische in Europa, dem Lateinischen wichen nicht nur zahlreiche italienische Sprachen. Heute sind beide “Siegersprachen“ schon lange tot. Das ist eben der Lauf der Welt, also alles in Butter? Längst nicht mehr. In der Moderne halten sich Sterben und Entstehen nicht mehr die Waage. Das Sprachensterben nimmt nach manchen Einschätzungen apokalyptische Ausmaße an. Pessimisten prophezeien den nahen Untergang von 90% der bestehenden Sprachen. Obwohl diese Schätzung übertrieben erscheint, haben wir tatsächlich Anlass zur Sorge. Fast 2000 Sprachen existieren weltweit, die nur noch von weniger als je 1000 Menschen gesprochen werden. Auf allen Kontinenten gibt es solche Zwergsprachen, die meisten in Neuguinea und dem westlichen Pazifik. Auch in Amerika und Australien sind Hunderte vom Aussterben bedroht.
Warum das Sprachensterben auch uns angeht, erklärt der erste Teil unseres zweiteiligen Specials. Außerdem geht es um Situationen, die besonders gefährlich für Minderheiten- und Zwergsprachen sind. Und um den größten Sprachenfriedhof der Welt, auf dem bereits über 200 einheimische Sprachen zu Grabe getragen wurden und weitere 255 dem Tode nahe sind: Australien.
Der zweite Teil beleuchtet die Sprachpolitik in Europa und Amerika. Allein in der “neuen Welt“ sind 575 Zwergsprachen vom Aussterben bedroht.

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