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Berlin 1936

Olympia im Zeichen des Hakenkreuzes

 

Leni Riefenstahl (*1902) bei Dreharbeiten bei der Berliner Olympiade 1936. Für die dort entstandenen zwei Filme "Fest der Schönheit" und "Fest der Völker" wurde sie 1939 nachträglich mit der Olympischen Goldmedaille des IOC ausgezeichnet.
Corbis-Bettmann, New York
Es gelang den Nationalsozialisten, die ersten Olympischen Sommerspiele in Deutschland zu einer Propagandaveranstaltung in eigener Sache umzufunktionieren. Sie gaukelten der Weltöffentlichkeit friedliche Absichten vor. Trotz der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten konnte das IOC Deutschland die Spiele nicht entziehen, da die deutschen IOC-Mitglieder und das Deutsche Reich mehrfach die Garantie abgaben, die Olympischen Regeln einzuhalten.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte der Vorsitzende des Nationalen Olympischen Komitees der USA und spätere IOC-Präsident Avery Brundage die Boykottaufrufe jüdischer Emigranten zurückgewiesen und vor dem Einfluss der Politik auf den Sport gewarnt. Zudem war es den Deutschen durch den reibungslosen Verlauf der Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen im selben Jahr gelungen, die Vorbehalte im Ausland weitgehend zu zerstreuen.

Durch dauernde Anwesenheit und Anteilnahme spielte Hitler vor der Weltöffentlichkeit erfolgreich die Rolle des friedlichen "Führers". Hierzu trugen nachträglich auch die beiden abendfüllenden Dokumentarfilme "Fest der Schönheit" und "Fest der Völker" der Regisseurin Leni Riefenstahl bei.

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