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Big P. ist tot

Die Nachricht kam nicht unerwartet. Bereits seit einigen Jahren litt Luciano Pavarotti an Krebs. Seine Heilungschancen galten als gering. In der Nacht zum 6. September 2007 ist Pavarotti nun in seinem Haus im italienischen Modena gestorben. Nicht nur die Opernliebhaber, sondern seine seine zahlreichen Fans durch alle Altersgruppen hindurch müssen sich damit abfinden, dass Pavarotti nun für immer verstummt ist. Wir betrachten Leben und seine Weltkarriere.

aus der wissen.de-Redaktion

Kurzbiografie

Name:Luciano Pavarotti
geboren am:12.10.1935
gestorben am: 6.9.2007
geboren in:Modena/Italien
gestorben in: ebenda
italienischer Opernsänger

Als "Big P." war er das Tenor-Idol unserer Zeit. Sein Foto zierte die Titelseite des amerikanischen Magazins "Time", seine Schallplattenaufnahmen erzielten Spitzenpositionen in den internationalen Charts.

Der eigentliche Weltruhm begann 1972 in einer Aufführung von Donizettis "La fille du Régiment" an der New Yorker Met, in der er das Publikum als Tonio mit brillanten hohen Ćs zur Raserei brachte. Studiert hatte er bei dem berühmten Gesangslehrer Ettore Campogalliani in Mantua. Er debütierte 1961 am Opernhaus von Reggio Emilia als Rodolfo in Puccinís "La Bohème" eine weitere Glanzrolle des Sängers, mit der er seine Debüts an der Londoner Covent Garden Opera (1964), der Mailänder Scala (1965) und der Met (1966) gab. An der Wiener Staatsoper trat er erstmals 1963 als Duca in Verdis "Rigoletto" auf.

1965 begann er als Edgardo in Donizettis "Lucia di Lammermoor" bei Tourneen durch Nordamerika und Australien seine legendäre Partnerschaft mit der australischen Sopranistin Joan Sutherland. Vor allem im Belcanto-Repertoire (Bellini, Donizetti), aber auch in Verdís "La Traviata" sorgte er gemeinsam mit dieser Sängerin für Sensationen. Sein heller lyrischer Tenor mit müheloser Höhe entwickelte sich in den 1980er Jahren zum Spinto-Tenor und bewältigte auch die dramatischeren Partien des Enzo in Ponchiellis "La Gioconda" und des Prinz Kalaf in Puccinis "Turandot" (beide an der Opera von San Francisco). Prinz Kalafs Arie "Nessun dorma" wurde zum internationalen Markenzeichen des Tenors, er gab das Stück als Höhepunkt oder Zugabe bei allen seinen Open-Air-Auftritten, so bei den "Konzerten der drei Tenöre" anlässlich der Fußballweltmeisterschaften in den Caracalla Thermen in Rom 1990 und im Stadion von Los Angeles 1994, sowie im New Yorker Central Park und in der Berliner Deutschlandhalle 1994.

Sein Repertoire reichte von Mozarts "Idomeneo" (1982 an der Met) bis zu Verdis "Otello" (1991 konzertant in Chicago) und schloss auch populäre neapolitanische Kanzonen und Schlager ein. Der Sänger mit dem großen weißen Taschentuch war durch die Verve seines Vortrags und die sich auf sein Publikum spontan übertragende Emotionalität nicht nur bei den Opernfreunden beliebt, sondern der Begriff des Tenors schlechthin. Unübersehbar ist seine Diskographie mit allen großen Erfolgsrollen.

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