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Binäre Optionen

Binäre Optionen sind eine neu entwickelte Art des Online-Handels („Online-Trading“) mit Finanzprodukten. Aus diesem Grund werden sie auch Digitale Optionen genannt. Der Begriff „binär“ stammt aus der Computersprache und leitet sich aus dem Binärcode ab. Bei diesem Code können nur zwei Zustände eintreten: Entweder 1 oder 0 bzw. wahr oder falsch.
 
Tritt ein bestimmtes Ereignis innerhalb eines Zeitraums ein, erhält der Käufer den vorher festgelegten Betrag. Wenn das definierte Ereignis nicht eintritt, ist die Option wertlos, der Käufer erhält nichts. Gehandelt wird mit Wirtschaftsgütern (sogenannte „assets“) – z.B. Aktien von Unternehmen, Indizes wie der DAX 30 oder der Dow Jones, Währungskurse (z.B. Verhältnis Euro/Dollar, Rohstoffe (z.B. Gold und Silber). Binäre Optionen können von jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt, an dem der Käufer ins Internet gelangt, getätigt werden. Detailliertere Informationen zum Thema finden sich auf binäre-optionen.eu. Vereinfacht ausgedrückt funktioniert jeder Handel („Trade“) mit binären Optionen nach den folgenden drei Schritten:
 
Binäre Optionen

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Finanzderivate und Termingeschäfte
Bei der Angabe des Zeitrahmens wird genau angegeben, wann der Trade enden soll. Die häufigsten Angaben sind zum Ende der aktuellen Stunde, des Tages, der Woche oder des Monats. Die Auswahl Kauf oder Verkauf ist der nächste Schritt. Entscheidet sich der Käufer, dass der Preis für das jeweilige Gut nach Ablauf der festgelegten Zeit über dem aktuellen Preis liegt, klickt der Käufer auf Kauf („Call“). Wird festgelegt, dass der Preis unter dem aktuellen Preis liegt, fällt die Wahl auf Verkauf („Put“). Die Höhe des Gewinns bzw. des Verlustes variiert je nach Anbieter. Es handelt sich also um eine Art Wette. Binäre bzw. digitale Optionen zählen zur übergeordneten Kategorie der Termingeschäfte bzw. Finanzderivate.
 
Bei Finanzderivaten, auch Termingeschäfte genannt, handelt es sich um Finanzinstrumente, deren Preis oder Wert von der Preis- bzw. Kursentwicklung anderer gehandelter Güter (z.B. Lebensmittel oder Rohstoffe), Vermögensgegenständen (Wertpapiere wie beispielsweise Aktien oder Anleihen) oder von Referenzgrößen (Zinssätze, Indizes) der jeweiligen Märkte abhängt. Zwei Parteien – Käufer und Verkäufer - vereinbaren in einem Vertrag bestimmte festgelegte Vertragsgegenstände zu festgelegten Bedingungen in der Zukunft zu kaufen, verkaufen oder zu tauschen. 
 
Termingeschäfte sind also der Kauf, Verkauf oder Tausch von festgelegten Wirtschaftsgütern, die sich auf einen Basiswert beziehen. Bei diesen Geschäften muss eine Sicherheitsleistung, eine sogenannte „Margin“ hinterlegt werden. Derivate sind Verträge, die an die Entwicklung von Indizes, Devisenkursen, Rohstoffpreisen oder an die Entwicklung bestimmter Preise für wirtschaftliche Güter gekoppelt sind. 
 
Binäre Optionen
 
Unterschied zwischen Binären Optionen und Termingeschäften
Binäre Optionen sind Vereinbarungen mit einem Vertragspartner, der ein bestimmtes Produkt vertreibt und so einen Markt abbildet. Im Unterschied zu klassischen Aktien- und auch Terminmärkten gibt es laut diesem Artikel bei binären Optionen keinen Handelspartner am Markt, son-dern lediglich einen sogenannten Broker – d.h. ein Dienstleistungs- bzw. Handelsunternehmen, das als Makler bei einer Geschäftsbeziehung fungiert und im Fall der Binären Optionen gleichzeitig auch Anbieter des vereinbartes Geschäftes ist. 
 
In Deutschland werden die binären Optionen von einigen CFD-Brokern angeboten, die hierzulande ansässig sind oder hier Tochterfirmen betreiben. Das Kürzel CFD steht für „Contract for Difference“, übersetzt Differenzkontrakt. Dabei handelt es sich um eine Zahlungsvereinbarung, deren Wert sich aus der Differenz zweier Werte ergibt: Zum einen der Basiswert des gehandelten Gutes, beispielsweise eine Aktie oder Währung, zum anderen der Wert dieses Gutes zum Zeitpunkt des Kaufs oder Verkaufs. Ein CFD wird unter der Kategorie Derivat geführt. Der weltweit größte Anbieter von Differenzkontrakten ist IG Markets. Ein Beispiel für einen deutschen Anbieter ist die CFD-Plattform „FXFlat“ mit Sitz in Ratingen.
 
Drei Varianten von binären Optionen
 
  • Cash-or-Nothing Option:
    Die populärste und bekannteste Variante der Binären Optionen sind die zu Beginn des Textes erwähnten Cash-or-nothing („Geld oder nichts“) Optionen. Bei der richtigen Vorhersage wird eine vorher festgelegte Summe ausgezahlt, bei einer falschen Ansage ist der komplette Einsatz verloren. Immer mehr Broker bieten indes eine sogenannte Verlustabsicherung an. Im Falle eines Verlustes erhält der Trader zwischen fünf und fünfzehn Prozent der Einlage zurück. Als Trader werden Händler, Investoren oder generell Kunden bezeichnet.
     
  • One-Touch Option: 
    Bei dieser Variante der Binären Option erzielt der Trader einen Gewinn, in dem ein bestimmtes Kurslevel in einer festgelegten Zeit einmal berührt („touch“) wird. Läuft der Kurs durch einen vorher bestimmten Punkt je nach Ansage oberhalb oder unterhalb des Ausgangsniveaus, wird ein vorher definierter Gewinn ausbezahlt. Die möglichen Profite sind hoch, allerdings ist das Verlustrisiko ebenfalls erheblich. Grund: Der Kunde gewinnt lediglich bei einer einmaligen Berührung. In überdurchschnittlich vielen Fällen wird das durch den Broker bestimmte Kursniveau gar nicht oder mehrmals im festgelegten Zeitraum erreicht. In beiden Fällen verliert der Kunde.
     
  • Range (Boundary) Optionen: 
    Der Trader wählt hierbei zunächst einen Basiswert bei der vom Broker angebotenen Güter („assets“) Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währungen und entscheidet sich im nächsten Schritt für eine Laufzeit. Für die vorgegebene Zeit errechnen Programme des Brokers automatisch eine „Range“  - d.h. einen Bereich, innerhalb dessen der Kurs des ausgewählten Gutes enden muss. Der Kurs darf den Bereich in der Regel zwischenzeitlich verlassen, die spezifischen Regeln variieren je nach Broker. Diese Option kommt verhältnismäßig öfter als die One-Touch Option vor, wird jedoch auch nicht so hoch vergütet.
     
Kaum Regulierungen auf dem Derivate- und Options-Markt
Neben einigen streng regulierten Anbietern gibt es zahlreiche Derivate- und Options-Anbieter, die mit verlockenden Angeboten werben, aber kaum zu durchschauen sind. Laut der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die in Deutschland als Börsenaufsicht fungiert, reicht vielen Anbietern eine für die Europäische Union (EU) gültige Notifikation aus, um hierzulande in den Markt einzusteigen. Basierend auf einer Erlaubnis im Ursprungsland des jeweiligen Anbieters der Finanzwetten wird eine Zulassung für Geschäfte in einem anderen Land innerhalb der EU ausgestellt. Eine Regulierung stellt diese Notifikation jedoch nicht dar.

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