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Bratäpfel

Monika Wittmann

Paradiesische Frucht

Seit dem Sündenfall ist unser Lieblingsobst ein Symbol des Lebens: Äpfel sind rund wie die Erde, rot wie das Blut und süß wie die Liebe. Jährlich kauft jeder Deutsche rund 20 Kilo der paradiesischen Früchte. Die Verlockung vom Baum der Erkenntnis enthält reichlich Vitamin A, B1, B2, C und E. Dazu kommen über 20 Mineralstoffe. "One apple a day keeps the doctor away", sagen die Engländer.

Im Winter erwärmt der Duft von Bratäpfeln unser Herz. Viele erinnert der süße Geruch an Geborgenheit und Großmutters Küche, an Kindheit, klirrende Kälte und Kachelofen. Manchen kommt auch ein altes Gedicht in den Sinn. Da schmort und zischt "der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel, der Kapfel, der rotgelbe Apfel" im Ofen, dass es eine helle Freude ist.

Nur wenige jedoch wissen, dass die fruchtige Leckerei ein altes Hausmittel gegen Heiserkeit ist. Essen Sie ganz langsam drei mit Honig zubereitete Bratäpfel. Dabei werden Enzyme frei, die Ihren Stimmbändern wohl tun. Das Bauernrezept wirkt übrigens viel besser als die altbekannte warme Honigmilch. Die verschleimt nämlich eher.

Einen Nachteil hat der warme Genuss: Beim Erhitzen geht rund die Hälfte des Vitamin C verloren. Dagegen gibts nur ein Mittel: Gönnen Sie sich auch noch einen zweiten Bratapfel!

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