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Brille

Alexander Stahr

Ein Blick durch den Beryll

Am Beginn der Entwicklung künstlicher Sehhilfen stand der so genannte "Lesestein". Dies war eine Konvexlinse aus glasklaren Mineralien, die im Mittelalter den sehschwach gewordenen Mönchen zum besseren "Auflesen" von Geschriebenem diente.

Diese im 13. Jahrhundert entwickelten Urahnen aller Brillen, wurden nicht vor das Auge gehalten, sondern mit ihrer ebenen Fläche auf Texte gelegt. Dadurch wurde eine erhebliche Vergrößerung erreicht. Die Lesesteine bestanden aus Quarz (Bergkristall) oder Beryll, wovon sich die Bezeichnung "Brille" ableitet.

Man vermutet, dass die Brille, wie wir sie heute kennen, im Jahr 1280 in einem Kloster in Oberitalien erfunden wurde. Der Aufschwung des Buchdrucks und die wachsende Verbreitung der Lesefähigkeit führten auch zum Aufschwung in der Brillenherstellung. Dies führte im 16. Jahrhundert zur Massenproduktion der Nürnberger Drahtbrille.

Dank der hohen handwerklich-technischen Standards der Optiker, der Kenntnisse der Augenheilkunde und der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der Glastechnik war Deutschland zu Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit das bedeutendste Produktionsland für Brillen.

Die Entwicklung von Kunstoffen brachte die Revolution im Bereich der Brillenfassungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die Entwicklung des Designs mit einem zuvor nicht gekannten Formenreichtum fort.

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