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Brutkasten

Alexander Stahr

In jedem Jahr werden in Deutschland rund 770.000 Kinder geboren. Davon sind 50.000 Frühgeborene, die weniger als 2.500 Gramm wiegen. Die meisten haben eine Überlebenschance von über 95 Prozent.

Etwa 12.000 Geburten sind jedoch extrem unreife Frühgeborene, die weniger als 1.500 Gramm wiegen. Die Überlebenschancen dieser Frühgeborenen sind abhängig vom Zustand der Kinder und liegen im Durchschnitt heute, dank Inkubator oder Brutkasten, zwischen 70 und 80 Prozent.

Noch im 19. Jahrhundert starb ein zu früh geborenes oder untergewichtiges Kind meist sehr rasch. Aber es gab die ersten Apparaturen zur Verbesserung der Lebenserwartung dieser "Frühchen". Im Jahr 1835 schließlich erfand Johann Georg von Ruehl den ersten Brutkasten.

Dieser Inkubator bestand aus einer doppelwandigen Wärmewanne aus Eisenblech und einem zeltartigen Dach aus Nesseltuch oder Mousseline. Durch eine Öffnung am oberen Rand der Wanne wurde heißes Wasser eingefüllt. Das Wasser musste alle zwei Stunden gewechselt werden. Diese neuartige Wärmewanne rettete viele Frühgeborenen das Leben.

Moderne Brutkästen bieten Frühchen gleich bleibend warme Temperaturen und eine konstante Sauerstoffzufuhr. Außerdem ist das Frühgeborene an Geräte angeschlossen, die wichtige Lebensfunktionen überwachen.

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