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Bund mit Minus von 1.314,6 Milliarden

Die Schulden (Passiva) des Bundes übersteigen sein Vermögen (Aktiva) um mehr als 1.300 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer Eröffnungsbilanz für die Bundesrepublik, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte erstellt hat und der Financial Times Deutschland (FTD) vorliegt. Eine solche Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva wird seit Jahren von Fachleuten gefordert, um die finanziellen Folgen politischer Entscheidungen besser abschätzen zu können.

von Michael Fischer/Quelle: FTD

Erstmals eine Eröffnungsbilanz

Bei einer Eröffnungsbilanz handelt es sich um eine Sonderbilanz, die die tatsächlichen Vermögens- und Kapitalverhältnisse eines Unternehmens an einem bestimmten Stichtag wiedergeben soll. Für den Bund wurde eine solche Bilanz bislang nicht erstellt. Bisher wird in den Haushalten der Ministerien lediglich festgehalten, was innerhalb eines Jahres an Geld eingegangen ist und was dem gegenüber verausgabt wurde. 

Die Wirtschaftsprüfer von Deloitte ermittelten nun erstmals auf Basis verbreiteter Methoden den Wert des Bundesvermögens. Stichtag war der 31. Dezember 2004. Zu den berücksichtigten Aktiva gehörten Grundstücke, Gebäude, Bundesautobahnen und das Schienennetz der Deutschen Bahn AG. Für die Flächen des Bundes, die etwa vier Prozent des Staatsgebiets ausmachen, errechnete Deloitte laut FTD einen Wert von 137 Milliarden Euro. Der Wert der rund 1.100 Gebäude – darunter die Bundesministerien in Berlin – wird auf 22,5 Milliarden Euro taxiert. Die öffentliche Infrastruktur (Autobahnen, Schienennetz, Bundeswasserwege) hat Deloitte mit 161 Milliarden Euro angesetzt.

 

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