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Casino weltweit. Ein Dossier über die Welt der Glücksspieler

Wer an Casinos und Glücksspiel denkt, dessen Gedanken fielen bis vor ein paar Jahren noch in erster Linie auf den Strip in Las Vegas, an dem sich Casino an Casino reiht, oder auf die Luxus-Variante, beispielsweise in Baden-Baden. Mittlerweile präsentiert sich der Casino-Markt jedoch von einer ganz anderen Seite. Grund genug, den weltweiten Casino-Markt einmal expliziter zu beleuchten.

Zahlen, Daten, Fakten rund ums Glücksspiel

Um sich dem Phänomen des Glücksspiel und der Welt der Casinos zu nähern, gilt es einige Fragen zur Branche zu beantworten.

1. Welches sind die größten und bekanntesten Casinos der Welt?

Kenner wissen: In Macau (China) befindet sich ein riesen großes Casino-Mekka. Die Casino-Metropole hat eine Ausnahmestellung. Einst war das Gebiet eine portugiesische Kolonie, fiel jedoch 1999 zurück an China. Was geblieben ist, ist die Erlaubnis zum Glücksspiel. Im Rest des Landes ist dies verboten. Las Vegas (USA) landet als Glücksspielmetropole hinter Macau auf Rang 2. Mehrere Millionen Besucher pilgern jährlich in die Wüstenstadt. An die Umsätze in Macau kommen die Spieler nicht mehr heran. In China wurde bereits im Jahr 2013 sechsmal mehr an Umsatz generiert als in Las Vegas.

Weitere – für Neulinge im Casino-Bereich – unbekannte Casinos folgen im Ranking: ein Casino in Ledyard (Connecticut), ein Casino in Klerksdorp (Südafrika), ein Casino in Goa (Indien), ein Casino auf den Bahamas (Karibik), ein Casino in Lissabon (Portugal). Last but not least gibt es zwei bekannte Casinos in Deutschland: das Casino in Baden-Baden und die Spielbank in Wiesbaden.

 

2. Was reizt am Glücksspiel?

Die nachfolgende Grafik zeigt eine Auswertung der Meinung der Deutschen, die allesamt und bereits seit der Auswertung im Jahr 2007 mehrheitlich angaben, dass der Geldgewinn sie am meisten reizt (69 bis 74 Prozent der Befragten). An zweiter Stelle steht die Aufregung des Spiels (30 bis 32 Prozent der Befragten) und an dritter Stelle die Geselligkeit (13 bis 16 Prozent der Befragten).

3. Land marschiert klammheimlich ins Casinobusiness ein?

Es ist die Schweiz. In den 26 Kantonen der Schweiz gibt es aktuell 21 Casinos. Das Spannende daran ist: Die erste Spielbank öffnete erst kurz nach der Jahrtausendwende, im Jahr 2002. Aufgeteilt sind die Konzessionen, die der Schweizer Staat ausgibt, in A- und B-Konzessionen. In Lugano, Montreux, Basel, Bern, Luzern, Baden, Zürich und St. Gallen gibt es Casinos mit A-Lizenz.

Allerdings zeigt sich auch ein weiterer Trend beim Blick zu den Nachbarn der Deutschen. Auch die Schweizer reisen nicht mehr zwingend von Casino zu Casino, um ihrer Spielfreude nachzugeben. Auch in der Schweiz werden Online Casinos immer beliebter. Gute Anbieter und eine seriöse Liste für die Schweiz gibt es auf diversen Vergleichsseiten.

4. Welche Online-Spiele kommen besonders gut an?

Sportwetten sind die eindeutigen Sieger im Ranking der beliebtesten Online-Glücksspiele. Auf Platz 2: Online-Casinos. Das Angebot und damit auch die Beliebtheit und die Brutto-Spielerträge der Staatlichen Lotterien liegen abgeschlagen auf Platz 2. Poker, Bingo und andere Spielarten folgen, wie diese Infografik zeigt:

Auch wenn es eine klare Tendenz zu Sportwetten gibt, zeigt ein Blick in diese Statistik der Deutschen Hauptstelle für Suchfragen, kurz DHS, dass ganz grundsätzlich ein deutlicher Anstieg der Glücksspiel-Umsätze zu verzeichnen ist.

  • Der Gesamtumsatz belief sich im Jahr 1982 auf 7.570 Euro und stieg mit den Jahren auf 40.334 Euro im Jahr 2015.
  • Die Umsätze im Spielbank-Bereich stiegen von 3.426 Euro (1982) auf 6.189 Euro (2015).
  • Die Umsätze an Geldspielautomaten stiegen von 1.050 Euro (1982) auf 25.328 Euro (2015).
  • Die Umsätze im Bereich Lotto/Toto stiegen von 3.239 Euro (1982) auf 7.272 Euro (2015).

5. Wo gibt es die größeren Gewinnchancen?

Im Online-Bereich sind die Chancen auf einen Gewinn höher. So lautet die Meinung von Experten, die sich sehr wohl der grundsätzlichen Glücksspielkomponente im Online-Casino bewusst sind. Argumentiert wird in Fachkreisen so: Die Auszahlungsquote liegt im Online-Casino zwischen 90 und 95 Prozent. Damit werben zumindest seriöse Online-Casino-Betreiber. Zum Vergleich: Die Auszahlungsquote im physisch vorhandenen Casino liege nur bei 65 Prozent. Das bedeutet, im Online-Casino bekommt der Glücksspieler 90 bi 95 Cent pro eingesetzten Euro zurück. Im realen Casino gibt es 65 Prozent von jedem eingesetzten Euro als Gewinn.

Wer gut aufgepasst hat, merkt nun: Das würde pro Spiel einen Verlust bedeuten. Dass dieser nicht zwingend bei jedem Spiel eintrifft und es durchaus auch Gewinnsträhnen gibt, die sich finanziell auszahlen, liegt in der impulsartigen Ausschüttung der Gewinne. Und damit wird die Siegeschance realistischer, aber eben auch unberechenbarer. Eine Hochrechnung über die Gewinnchancen anzustellen, scheint selbst für Mathematik-Asse schier unmöglich. Zu umfangreich sind die Spielangebote geworden, die mit Boni, Freispielen, Jackpots und speziellen Risikovarianten immer mehr Fans anlocken.

Übrigens: Die Auszahlungsquote gilt grundsätzlich nur für Spielautomaten, denn hier regelt eine solide, manipulationssichere Software die Auszahlungsquote im seriösen Online-Casino. Tischspiele wie Poker oder Roulette werden damit noch unkalkulierbarer. Schwankende Auszahlungsquoten zwischen 87 und 98 Prozent sind beispielsweise beim Blackjack keine Besonderheit mehr.

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