wissen.de Artikel

Das eigene Haus für die ganze Familie

Der Traum vieler Deutscher: Ein eigenes Haus, das jedem in der Familie gerecht wird. Genug Platz für Eltern mit Kindern und vielleicht sogar noch den Großeltern. Jeder hat seinen Raum und Rückzugsmöglichkeiten, und dennoch leben alle unbeschwert unter einem Dach. Doch gerade viele große Familien können sich diesen Traum finanziell nicht leisten. Man muss dennoch nicht reich sein, um ein Haus zu bauen, dass alle Wünsche berücksichtigt und dennoch bezahlbar ist.

Bevor der Traum vom eigenen Haus Realität werden kann, ist das Beachten von wichtigen Aspekten unabdingbar.

Fotolia.com, jehafo #33907047

Ein Blick auf die Kosten für den Hausbau lassen manchen Traum vom Eigenheim schnell platzen. Oft liegt es aber auch daran, dass die eigenen Vorstellungen in eine Richtung gehen, die nicht kosteneffektiv sind. Daher sollte man sich für die Planung Zeit nehmen und die eigenen Bedürfnisse hinterfragen. Die Kosten hängen vor allem von folgenden Faktoren ab:

Die Lage und die dortigen Grundstückspreise

In Großstädten und besonders begehrten Randgebieten sind die Grundstückpreise oft um ein Vielfaches höher als in ländlichen Regionen. Dafür muss man in weniger attraktiven Lagen meist eine schlechtere Verkehrsanbindung und Infrastruktur in Kauf nehmen. In Stadtgebieten fehlt es oft an grünen Oasen und Ruhe. Hier kommt es auch auf die eigenen Bedürfnisse an. Wer lieber in der Nähe unberührter Natur wohnen möchte und einen längeren Weg zur Arbeit in Kauf nimmt, kann viel Geld beim Kauf eines Grundstücks sparen. Aufgrund steigender Spritkosten sollte man allerdings abwägen, ob sich dies nicht langfristig negativ auf den Geldbeutel auswirkt. Einige Städte und Gemeinden erschließen neue Baugebiete zu attraktiven Konditionen, die kinderreiche Familien oder den Bau von Mehrgenerationenhäusern unterstützen. Zwar sind Bauplätze dieser Art in der Regel sehr begehrt, dennoch sollte man den Versuch wagen und sich hierauf bewerben, wenn die eigene Zielsetzung mit den Auflagen übereinstimmt.

Die Art der Finanzierung

Wer bauen will, sollte einen Teil der Kosten bereits als Eigenkapital angespart haben, zumindest ist das die Empfehlung vieler Finanzberater. Bei Familien mit geringem Einkommen ist das oft gar nicht möglich. Knapp 23 % der Deutschen finanzieren ihre Immobilie ohne Einsatz von Eigenkapital. Immerhin haben knapp drei Viertel eine Summe bis 50.000 Euro angespart. Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz vergibt günstige Darlehen plus Tilgungszuschuss für selbstgenutzten Wohnraum an Familien mit geringem Einkommen. Die Förderung ist an Auflagen wie die Größe des Eigenheims und die Höhe des Einkommens geknüpft.
Von Baukindergeld können Familien, die erstmals bauen oder ein Haus kaufen, ebenfalls profitieren. Sie erhalten eine Förderung von 1.200 Euro je Kind und pro Jahr, und das über 10 Jahre. Auch hier gelten Einkommensgrenzen.

Egal ob Spitzdach oder Flachdach: In Neubaugebieten sind den verschiedenen Haustypen keine Grenzen gesetzt.

Fotolia.com, ArTo #235966220

Die Bauart des Hauses

Wer möchte es nicht am liebsten luxuriös und geräumig haben? Aber nicht für jeden ist ein Bungalow oder eine Villa ideal. Man denke nicht nur an die hohen Baukosten, sondern auch die laufenden Energiekosten können schnell in die Höhe schnellen.
Auch muss ein Haus nicht unbedingt individuell bis ins kleinste Detail von einem Architekten geplant werden. Bei einem Fertighaus gibt es sehr viele Variationsmöglichkeiten, zudem ist die Aufteilung der Räume bereits auf die Bedürfnisse der meisten Familien zugeschnitten.

Viele Wünsche, viele Möglichkeiten

Sparen kann man beim Hausbau nicht nur mit der Wahl der Bauart, sondern auch bei der Energieversorgung. Mit einem KfW-Effizienzhaus erhält man nicht nur einen zinsgünstigen Kredit oder eine finanzielle Förderung, man spart auch noch laufende Energiekosten. Die richtige Auswahl der effizientesten Energieversorgung bringt auch einige Bonuspunkte für den Geldbeutel. Gerade bei Neubauten hat man alle Trümpfe in der Hand. Die Stromkosten können durch eine Photovoltaikanlage reduziert werden, die Heizkosten mit einer modernen Heizungsanlage, egal, ob Wärmepumpe, Gas oder Pelletofen. Darüber hinaus sind auch Kombinationen beispielsweise mit einer Solaranlage möglich.

Ein eigenes Haus soll zwar einerseits finanzierbar, effizient und praktisch sein, andererseits spielt die Wohnqualität eine entscheidende Rolle. Wer den Wunsch nach einem eigenen Haus verfolgt, denkt zuerst darüber nach, welche Räume er benötigt, wie die Küche aussehen soll und wie die weiteren Räume gestaltet werden sollen. Da steht zunächst einmal die Frage im Raum, wie viel Platz insgesamt überhaupt benötigt wird. Eine Familie mit zwei Kindern hat nicht selten einen Platzbedarf von 120 bis 160 qm. Wer bei der Planung geschickt vorgeht, kann aus weniger Raum auch mehr machen. Viele Bereiche werden weniger effektiv genutzt, z. B. unter Treppen oder Flure, die zu großzügig geplant werden. Gerade bei Fertighäusern trifft man auf vorhandene Grundrisse, die sich bewährt haben. Dennoch sind auch hier individuelle Anpassungen möglich. So können unter Treppen Einbauschränke installiert werden oder eine Abstellkammer. Auch im Flur bieten sich Schrankwände an, in denen viel untergebracht werden kann, was in anderen Räumen zu viel Platz kosten würde. Bei vielen Fertighausanbietern sind begehbare Kleiderschränke oder Umkleidezimmer mit Schrankeinbau schon mitgedacht worden.
Wer wenig Grundstücksfläche zur Verfügung hat, sollte auch darüber nachdenken, ob eine Garage unbedingt nötig ist. Lösungen wie überdachte Stellplätze oder Carports sind eine platzsparende und kostengünstige Alternative.

Offene Wohnkonzepte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Fotolia.com, weissdesign #203063246

Helle, offene Wohnbereiche

Besonders angesagt sind bei Neubauten eine offene Gestaltung der einzelnen Wohnbereiche. Küche, Wohn- und Essbereiche bilden häufig eine Einheit. Das spart nicht nur Platz, sondern sorgt auch für mehr Helligkeit. Durch Glastüren lässt sich die offene Gestaltung auch zum Flur hin fortsetzen, oder man teilt die Küche und den Wohnbereich durch eine Glastür ab. Auch eine große Glasfront in Form einer Schiebetür zum Garten hin, lässt viel Licht im Wohnbereich zu und sorgt in den warmen Sommermonaten für einen nahtlosen Übergang vom Wohnraum zur Terrasse oder zum Garten.

Große Familie, mehr Räume

Als kinderreiche Familie oder wenn die Großeltern ebenfalls mit im Haus wohnen sollen, sind viele Räume meist unumgänglich. Dennoch lassen sich Häuser für große Familien auch ab 160 qm umsetzen. Bedenken sollte man, dass kleine Kinder, die heute weniger Platz im eigenen Zimmer benötigen, später einmal mehr Individualität und Rückzugsmöglichkeiten wünschen. Wenn dies bei der Planung von vornherein berücksichtigt wird, ist man auf den künftigen Bedarf bestens vorbereitet. Möglicherweise können Kinderzimmer später zu Arbeits- oder Gästezimmer umfunktioniert werden, während die Kinder dann eine eigene Etage im Obergeschoss bewohnen.

Bei Planung eines Mehrgenerationenhauses sind ebenfalls jeweils eigene Wohnbereiche wichtig, damit jeder auch die Möglichkeit hat, sich räumlich so einzurichten, wie man es gerne möchte. Zwar kann ein gemeinsam genutzter größerer Wohnbereich als Mittelpunkt für alle Familienmitglieder dienen, dennoch gibt es zwischen verschiedenen Generationen auch unterschiedliche Bedürfnisse und Geschmäcker, die manchmal nicht immer unter einen Hut zu bringen sind. So sollte genug Raum auch für Zweisamkeit bleiben und auch Kinder können sich besser entfalten, wenn sie sich auch einmal ungestört in ihren Bereichen austoben können.

Eine gute Möglichkeit, gemeinsames Wohnen von einer Familie mit zwei oder drei Kindern zusammen mit den Großeltern zu realisieren, ist die Wahl eines Fertighauses mit Einliegerwohnung. Hier bieten sich gerade für Senioren viele Möglichkeiten des barrierefreien Wohnens, zumal jeder einen eigenen Eingang in seinen eigenen Wohnbereich erhält. Dennoch ist jeder für jeden da und ein gemeinschaftliches Miteinander möglich.

Räume gestalten

Wohnen wird erst wohnlich, wenn man Räume wohnlich gestaltet. Auch hier kann man viel Geld ausgeben oder mit der entsprechenden Auswahl von Wand- und Bodenbelägen Geld sparen. Laminatböden oder Vinylparkett sind Holzböden naturgetreu nachempfunden, jedoch strapazierfähiger und günstiger. Sie können in nahezu allen Räumen durchgehend verlegt werden, auch in der Küche, und bieten daher eine einheitliche Optik in einem offenen Wohnkonzept. Wer nicht gerade zwei linke Hände hat, kann Laminat- oder Vinylboden einfach selbst verlegen und dadurch zusätzlich sparen. Bei Fertighäusern ist der Fußboden manchmal auch schon im Paket mit inkludiert, es gibt aber auch die Möglichkeit, generell Eigenleistungen mit einzubringen, um so die Baukosten möglichst niedrig zu halten.

Bei der Auswahl der Möbel findet man nicht nur im Discounter günstige Angebote. Wer nicht unbedingt auf Möbel aus einer bekannten schwedischen Manufaktur steht, wird auch in renommierten Möbelhäusern fündig, wo es oft Sonderangebote gibt. Auch Küchen werden immer wieder von bekannten Marken zu günstigen Preisen verkauft. Auch online sind Möbel von vielen bekannten Markenherstellern zu finden, hier fehlt jedoch die Beratung, die gerade bei der Küchenplanung wichtig ist. Bei Lieferung und Einbau sind stationäre Möbelhäuser meist besser aufgestellt, da diese Kosten oft im Kaufpreis enthalten sind.

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Großes Wörterbuch der deutschen Sprache

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon