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Das Kartenzählen - die spezielle Kartenspielstrategie

Kartenzählen optimiert die Gewinnchancen.
Skat, Blackjack, Poker, Schafskopf – Kartenspiele gibt es in vielen Varianten. Kein Wunder, denn das Spiel um eine glückliche Hand ist sehr beliebt. Quer durch die Kulturen und Generationen hindurch spielen die Menschen in ihrer Freizeit gerne Karten, und das schon seit vielen Jahrzehnten. Während so mancher seine Gewinnchancen gerne dem Zufall überlässt und den zusätzlichen Nervenkitzel des Unwägbaren genießt, schwören andere auf die Strategie des Kartenzählens. Wer diese Kunst beherrscht und über eine schnelle Auffassungsgabe verfügt, kann das Blatt leicht zu seinen eigenen Gunsten wenden.

Die Geschichte der Spielkarten

Die Wiege des Kartenspiels steht im östlichen Asien, wo schon im 12. Jahrhundert Spielkarten hergestellt und genutzt wurden. Historische Belege stammen vor allem aus China und Korea. In Europa gibt es erste historische Verweise auf Kartenspiele im 14. Jahrhundert. Im äußerst gottesfürchtigen Europa des Mittelalters galten Spielkarten selbstverständlich als Werk des Teufels, waren sie doch das Symbol des Glücksspiels. Die häufigsten Aufzeichnungen, in denen Spielkarten als eigenständiger Begriff oder als Beschreibung auftauchen, sind demnach juristische Schriften, die vor allem von Verboten durch die Kirche sprechen.

Erst seit dem 16. Jahrhundert bessert sich der Ruf der Spielkarten. In dieser Zeit haben Spielsalons in den besseren Kreisen Hochkonjunktur. Dort treffen sich vermögende und hochrangige Bürger, um gesellschaftliche Kontakte zu pflegen. Kartenspiele gehören in dieser Zeit zum guten Ton. Da die wohlhabende Bevölkerungsschicht am Spieltisch große Summen einsetzte, wurde der Staat bald auf diese neue Form des Zeitvertreibes aufmerksam. Die Spielkartensteuer wurde ins Leben gerufen. Außerdem wurde das Glücksspiel mit Karten unter staatliche Aufsicht gestellt und anderweitig verboten. Das machte sich vor allem in finanzieller Hinsicht bemerkbar, denn durch die staatliche Kontrolle gab es für Spielschulden nur noch dann eine rechtliche Handhabe, wenn das Kartenspiel mit staatlicher Erlaubnis stattgefunden hatte. Vom 1. Januar 1900 bis zum 1. Januar 1981 legte der § 762 des BGB fest, dass Spielschulden grundsätzlich nicht gerichtlich geltend gemacht werden dürfen.

Heute regelt der Glücksspielstaatsvertrag das Glücksspiel und damit auch das Kartenspiel in Deutschland. Vor allem im Bereich Online-Glücksspiel gibt es aber noch immer viele offene Fragen und das Kartenspiel als Glücksspiel ist in einigen Belangen noch immer ein juristisch nicht eindeutiger Bereich. Die Freude am Kartenspiel und das wissenschaftliche Interesse an den strategischen Möglichkeiten des Kartenzählens sind bis heute aber ungebrochen.

Kartenzählen: Die Strategie für schlaue Köpfe

Das Kartenzählen ist eine ganz spezielle Kartenspielstrategie. Sie wird vorwiegend von geschickten Kartenspielern genutzt. Da spielt es keine Rolle, ob ich online kostenlos Blackjack spiele, mit Freunden einen Schafkopf Spieleabend verbringe oder in der Kneipe einer Skatrunde beiwohne.  Bei allen Kartenspielen spielt das Kartenzählen eine wichtige Rolle. Vor allem beim Blackjack kann die richtige Strategie entscheidend sein, um den Sieg davonzutragen. Der Mathematikprofessor Edward O. Thorpe fand bereits in den 60er Jahren heraus, dass das beliebte Kartenspiel alles andere als reine Glückssache ist. Während für die meisten Glücksspiele vorangegangene Ereignisse oder Spielzüge keine Auswirkungen auf den Fortgang oder gar das Ergebnis des Spiels haben, lässt sich die Entwicklung beim Blackjack durchaus voraussagen, wenn die im Spiel befindlichen Karten sorgfältig gezählt werden.

Beim Blackjack steigen oder fallen die Gewinnchancen nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip. Die Karten werden hier also in jeder Runde neu gemischt. Von ganz zentraler Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass beim Blackjack im Spielcasino oder am Online-Spieltisch die Karten, die in einer Runde zum Zug gekommen sind, in der nächsten Runde nicht wieder ins Spiel kommen. Damit verschieben sich die Wahrscheinlichkeiten mit jeder Spielrunde erheblich. Wer das Kartenzählen als Strategie beherrscht und einen guten Überblick über den Spieltisch behält, kann so von Runde zu Runde seine Chancen besser ausloten.

Beim Blackjack hat jede Spielkarte einen Zahlenwert.
Der strategische Vorteil: Das High-Lo-System

Das High-Lo-System ist eine Methode des Kartenzählens, die besonders erfolgversprechend und leicht zu erlernen ist. Ein Blackjack-Spiel verwendet insgesamt 52 Spielkarten. Die vier Spielfarben Karo, Pik, Herz und Kreuz führen dazu, dass jede Spielkarte in vierfacher Ausführung im Deck vorhanden ist. Eine Zahlenkarte wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:4 gezogen. Da jede Karte in allen Spielfarben im Spiel ist, kann zu Beginn jede Karte mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:13 gezogen werden. Für ein Ass steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es gezogen wird, mit jeder Runde, in der kein Ass ins Spiel gekommen ist. Und wie werden die Karten gezählt?

Jeder Spielkarte wird ein bestimmter Zahlenwert zugewiesen. So funktioniert die Bestimmung der Wertigkeiten:

Jede Karte hat einen Wert von +1, -1 oder 0 Punkten. Mit +1 werden alle Zahlenkarten von 2 bis 6 gewertet. Die Zahlen 7 bis 9 gelten als neutral, also als 0. Mit -1 Punkt werden alle Karten ab 10 gewertet.

Quelle: Blackjack-Karten zählen: Anleitung

 Den aktuellen Zählerstand bezeichnen Spieler als „Running Count“. Diesen Wert lassen sie im Hinterkopf immer mitlaufen und zählen die bereits abgelegten und die neu ins Spiel gekommenen Karten. Wird eine Karte gezogen, die einen Zahlenwert von +1 hat, steigen die Gewinnchancen des Spielers und es lohnt sich, den Einsatz zu erhöhen. Bei einer Karte mit einem Zahlenwert von -1 wird das Blatt des Spielers schlechter und Einsätze sollten nur in kleinen Summen gemacht werden.

Übung macht den Meister: Das Kartenzählen ist keine Kunst, aber durchaus eine Strategie, die der Übung bedarf. Es empfiehlt sich also, sich mit den einzelnen Karten in einem Deck vertraut zu machen. Viele Übungsspiele helfen dabei, das System zu verinnerlichen und ein Höchstmaß an Konzentration aufzubauen, denn die ist von unschätzbarem Wert, wenn die Strategie aufgehen soll. Die Kunst liegt nämlich nicht nur darin, die Karten korrekt zu zählen, sondern auch darin, andere Spieler und vor allem den Dealer auf Seiten des Spielcasinos nicht merken zu lassen, dass die Karten gezählt werden

Wer die Spielkarten zählt, hat immer ein Ass im Ärmel.
Ist das Kartenzählen erlaubt?

Kartenzählen hat nichts mit Betrug zu tun. Es geht dabei lediglich darum, die im Spiel befindlichen Karten zu analysieren und die Wahrscheinlichkeiten für das Auftauchen einzelner Spielkarten für die folgenden Spielzüge zu berechnen. Das Kartenzählen ist deshalb vollkommen legal. Die meisten Spielcasinos mögen es trotzdem nicht so gerne, da geschickte Spieler mithilfe des Kartenzählens ihre Gewinnchancen gegenüber dem Haus beträchtlich steigern können. Es ist also empfehlenswert, diese Strategie im Verborgenen zu nutzen und das Gegenüber am Spieltisch nicht merken zu lassen, dass die im Spiel befindlichen Karten systematisch gezählt werden. Es ist sonst möglich, dass der Gastgeber sich vorbehält, einzelne Spieler vom Spieltisch auszuschließen. Da er das Hausrecht hat, steht ihm dies durchaus frei. In seltenen Fällen und vor allem bei sehr hohen Gewinnen, die auf das Kartenzählen zurückzuführen sind, kann sich der Betreiber auch dazu entschließen, die erzielten Gewinne nicht auszuzahlen und das Spiel für ungültig zu erklären.

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