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Das Mädchen Rosemarie

Der Krimi aus dem Wirtschaftswunder

Im November 1957 wird Rosemarie Nitribitt in ihrem Appartement in Frankfurt tot aufgefunden. Es handelt sich zweifelsfrei um einen Mord, doch Täter und Motiv bleiben Spekulation.

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Zu den Sensationen und Spekulationen, die der gewaltsame Tod eines Callgirls in der deutschen Wirtschaftswunder-Republik auslöst, gehört neben dem sagenhaften Reichtum, den Rosemarie Nitribitt mit ihrem Beruf als "Model" in kürzester Zeit anhäuft, auch ein Notizbuch, das eine detaillierte Kundendatei enthalten soll. Zwar taucht dieses Buch niemals auf, doch gilt als sicher, dass die Freier der Edelprostituierten zu den Spitzen aus Wirtschaft und Politik zählen.

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Nach zweieinhalbjähriger Ermittlung im umfangreichen Bekanntenkreis Rosemarie Nitribitts bleibt nur noch Heinz Pohlmann als Tatverdächtiger übrig. Im Juni 1960 beginnt in Frankfurt der Prozess gegen ihn. Pohlmann bezeichnet sich als Freund des Callgirls, gehöre jedoch nicht zu ihren Kunden. Eine Reihe von Indizien begründen zwar einen erheblichen Tatverdacht, aber die Zweifel überwiegen letztlich, so dass das Gericht Pohlmann auf freien Fuß setzt. Der Mordfall Nitribitt bleibt ungeklärt.

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Schon ein halbes Jahr nach dem Tod des Callgirls kommt Rolf Thieles Verfilmung des Falles unter dem Titel "Das Mädchen Rosemarie" in die Kinos. Die Dreharbeiten werden von Firmen und Personen behindert, die fürchten, mit dem Fall in Zusammenhang gebracht zu werden. Die Uraufführung kann im August 1958 erst nach einer "Entschärfung" des Streifens erfolgen, die die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) gewünscht hat.

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