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Das sollte jeder über eSports wissen

Bildschirm-Arbeitsplatz statt Stadionrund

pixabay.com, dife88

Die Welt wird zunehmend digital. Zahlreiche Bereiche des Lebens verschieben sich vom Analogen in die Welt der Nullen und Einsen. Kommunikation geht heutzutage per WhatsApp und Facebook, statt Fahrrädern sind E-Scooter angesagt und selbst die Haustür wird immer öfter von einer smarten Anwendung gesteuert. Wer denkt, dass dieser Trend wenigstens vor klassischen körperlichen Betätigungen haltmacht, der irrt sich. Athleten brauchen heutzutage keinen trainierten Bizeps oder einen Ruhepuls von 50 mehr. Einige der bekanntesten Sportidole der Digital Natives sitzen vor dem Bildschirm statt auf der Hantelbank. Sie klicken sich teilweise zu Preisgeldern in schwindelerregender Höhe. Für ältere Zeitgenossen ist das oft unverständlich. Das liegt unter anderem daran, dass sie keine konkrete Vorstellung davon haben, was eSports eigentlich ausmacht. Dieser Artikel schafft einen Einstieg in die Welt des digitalen Wettkampfes.

Ein Favorit der Wettbranche

Besonders deutlich wird das Ausmaß der Beliebtheit von eSports bei einem Blick auf die Angebote der Buchmacher. Die Auflistung einer Sportart im Portfolio der Wettanbieter ist gewissermaßen der Ritterschlag für die Disziplin. Denn das lohnt sich nur, wenn es eine ausreichend große Anzahl von Interessenten gibt. Die Vielfalt der Sportwetten, die auf verschiedene eSports-Turniere abgeschlossen werden können, ist also ein Hinweis auf deren enorme Reichweite. Dabei haben sie schon vielen klassischen Sportarten den Rang abgelaufen. Mit Fußball können sie zwar noch nicht mithalten, aber viele Nischensportarten haben sie bereits überholt. Setzt dieser Trend sich fort, könnten sie vielleicht eines Tages die Nummer zwei der beliebtesten Sportarten werden.

Diese Fähigkeiten sind bei eSports gefragt

eSports haben mit Glück ebenso wenig zu tun wie mit Muskelkraft. Nicht jeder hat das Zeug zum Spitzen-eSportler, denn neben diszipliniertem Training ist dazu auch eine gewisse Veranlagung nötig. Besonders wichtig ist eine hervorragende Koordination. Gerade bei Shooter-Spielen muss die Maus schnell und mit höchster Präzision auf dem Bildschirm bewegt werden. Auch ein schnelles Reaktionsvermögen gehört zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere. Weiterhin ist das Denkvermögen gefragt, denn ohne die richtige Strategie und taktisches Geschick hilft auch die beste Hand-Augen-Koordination nichts. Schließlich werden bei vielen Spielen auch soziale Kompetenzen verlangt. Bedingungsloser Zusammenhalt und eine reibungslose Abstimmung unter den Teamkollegen verschaffen den entscheidenden Vorteil bei zahlreichen Multiplayer-Games.

Beispielloses Wachstum

Das Wachstum der Branche ruft neben Nachwuchstalenten und Fans auch zahlreiche Unternehmen auf den Plan, die an diesem Phänomen mitverdienen wollen. Die Veranstalter von Turnieren erzielen beträchtliche Einnahmen mit dem Verkauf von Eintrittskarten, Übertragungsrechten und durch Sponsoring. Immer mehr renommierte Unternehmen haben nämlich das Sponsoring von eSports-Mannschaften für sich entdeckt. Auf diese Weise erreichen sie eine junge Zielgruppe, die der Werbung über klassische Kanäle wie das  Fernsehen entgehen. Und auch die Vermarktung von Fanartikeln ist mittlerweile zu einem großen Geschäft geworden. Ähnlich wie beim Fußball werden Originaltrikots der bekanntesten Teams zu hohen Preisen angeboten. Auch mit Kappen, Fanschals oder Hoodies können die Anhänger des Sports ihre Treue in der Öffentlichkeit zeigen.

Wer also das nächste Mal im Fernsehen über eine eSports-Übertragung stolpert, der sollte nicht wegschalten. Vielleicht wird er ja selbst in den Bann dieses Phänomens gezogen. Das würde auf jeden Fall dazu beitragen, den Graben zwischen den Generationen ein klein wenig zu schließen.

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