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Das Who-is-who der Kräuterwelt

Natürlichkeit und Regionalität liegen aktuell stärker im Trend als je zuvor. Egal in welcher Ausprägung sich diese Natürlichkeit und Regionalität zeigt – ob in Kosmetik, Ölen, Tees oder Accessoires – die Basis sind meist althergebrachte Dinge wie etwa die Kräuterwelt. So werden aus Majoran, Zitronenminze und Co. immer häufiger ätherische Öle und Biokosmetik hergestellt. Welche Helden es in der Kräuterwelt gibt, verrät dieser Beitrag.

Das Nachschlagewerk der essbaren Kräuter

Schnittlauch, Basilikum und Petersilie sind die klassischen Küchenkräuter, die zu vielen Speisen gereicht werden. Dabei werden sie häufig verkannt. Basilikum wirkt gegen Bauchkrämpfe. Petersilie ist eine wahre Vitaminbombe und Schnittlauch wirkt desinfizierend.

pixabay.com, maxmann (Creative Commons CC0)

Wer einen Nutzgarten oder Kräutergarten pflegt, kennt die meisten dieser Kräuter, die im Kräuterlexikon einzeln beschrieben werden. Dabei fällt auf: Selbst die klassischen Küchenkräuter, die das alltägliche Essen geschmacklich abrunden, sind schmackhaft und gesund zugleich. Basilikum wirkt beispielsweise gegen Bauchkrämpfe. Bohnenkraut hat eine antibakterielle Wirkung. Koriander wirkt entkrampfend und beruhigt die Nerven. Kümmel hingegen wirkt beruhigend auf den Magen. Minze ist bekannt aus Ölen, Likören und Zahnpasta. Petersilie beinhaltet – in ungekochter Form – ein Höchstmaß an Vitaminen und Mineralstoffen. Pfefferminze zeigt sich oft in der Kosmetikindustrie und ist Bestandteil so mancher Zahnpasta. Schnittlauch wirkt desinfizierend und verdauungsfördernd. Thymian punktet mit einem großen Eisengehalt. Die Zitronenmelisse ist aus dem gleichnamigen Geist, Tees und Badeextrakten bekannt.

Weniger bekannt, aber steigend in der Beliebtheitsskala sind auch Wildkräuter. Welche gesundheitsfördernde Wirkung diese haben, zeigt die folgende Tabelle schlaglichtartig:

 

Name

Wirkung

Einsatzbereiche

Bärlauch

reinigend, blutdrucksenkend, antiseptisch, anregen

Arterienverkalkung, hoher Blutdruck

Beinwell

wundheilend, anregend, erweichend, traktierend

Entzündungen, Verletzungen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Schuppenflechte, Rheuma, Darmentzündungen, Bronchitis

Brennnessel

zusammenziehend, blutzuckersenkend, blutstillend, harntreibend

Rheuma, Hautleiden, Gicht, Blutungen, Arthritis, Hautausschläge

Holunder

hustenlindernd, harntreibend, antirheumatisch, erweichend, schweißtreibend, abführend, fiebersenkend, reinigend

Erkältungen, Nervenschmerzen, Rheuma, Gicht, Asthma

Huflattich

krampflösend, schmerzlindernd, auswurffördernd, entzündungshemmend, zusammenziehend

Husten, Asthma, Schleimhautentzündungen, Hautrötungen

Mädesüß

reinigend, harntreibend, blutstillend, schweißtreibend, antirheumatisch, zusammenziehend, schmerzlindernd

Erkältungskrankheiten, Nierenleiden, Rheuma

Walderdbeere

(blut)reinigend, harntreibend, appetitanregend, zusammenziehend

Hautentzündungen

Waldmeister

appetitanregend, beruhigend, verdauungsfördernd, gallen- und harntreibend

 

Die Überraschung: das Gänseblümchen wird Heilpflanze des Jahres 2017

Für eine echte Überraschung sorgte in diesem Jahr der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim. Der Verein, der aus dem Verband der Heilkräuterfreunde Deutschland hervorgegangen ist, hat nämlich in diesem Jahr das Gänseblümchen zur Heilpflanze 2017 erklärt.

Dieses romantische Bild haben viele vor Augen, die an Gänseblümchen denken. Doch auch diese Pflanze wird verkannt, nicht umsonst wurde sie zur Heilpflanze des Jahres 2017 gekürt.

pixabay.com, jill111 (Creative Commons CC0)

Das Gänseblümchen ist in den Köpfen vieler das Lieblingsgewächs der Kinder. Sie pflücken sie, trocknen sie in Büchern oder gestalten daraus Kränze. Doch das Gänseblümchen kann mehr, so glauben die Vereinsmitglieder und möchten mit ihrer Wahl dazu motivieren, die Erforschung der Wirkweise des Gänseblümchens voranzutreiben. Vor allem in der Kinderheilkunde könnte die Pflanze angewendet werden. Auch bei Durchfall, Erkältungen, Hautausschlägen, Verletzungen und Schwächezuständen könnte sie Anwendung finden.

Bereits in der Vergangenheit hat es mit Blick auf die jeweiligen Heilpflanzen des Jahres diverse Überraschungen gegeben.

  • Der im Jahr 2016 gekürte Kubeben-Pfeffer ist eine große Unbekannte, der aber positive Wirkung bei Bronchitis, Kopfschmerzen und Schwindel nachgesagt werden.  
  • Die im Jahr 2015 gekürte Zwiebel soll den Appetit anregen, der Arterienverkalkung vorbeugen, Entzündungen hemmen, den Blutdruck senken sowie die Verdauung fördern.
  • Die im Jahr 2014 gekürte Anis-Pflanze soll krampflösend und auswurffördernd wirken. Stillende Mütter nutzen die positive Eigenschaft auf den Milchfluss.
  • Die im Jahr 2013 gekürte Damaszener-Rose ist ein beliebtes Anti-Aging-Mittel, das die Stimmung hebt und Herzschmerzen lindert. Die Damaszener-Rose wirkt zudem fiebersenkend, krampflösend und entzündungshemmend.
  • Die im Jahr 2012 gekürte Koloquinte hat eine harntreibende und abführende Wirkung. Sie hat ihren Einsatz bei Wassersucht, Asthma sowie Gallen- und Leberbeschwerden.
  • Dem im Jahr 2011 gekürten Rosmarin wurde bereits zum zweiten Mal der Titel der Heilpflanze des Jahres zuteil. Schon im Jahr 2000 stand Rosmarin hier auf dem Siegertreppchen. Äußerlich angewendet lindert Rosmarin Rheuma und Durchblutungsstörungen. Innerlich angewendet hilft das Kraut bei Verdauungsbeschwerden.
  • Der im Jahr 2010 gekürte Gewürznelkenbaum fördert die Verdauung und die Konzentration. Er wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzstillend.

Auch die Zwiebel wurde bereits als Heilpflanze des Jahres (2015) ausgezeichnet. Ihr wird eine appetitanregende, entzündungshemmende, verdauungsfördernde und blutdrucksenkende Wirkung nachgesagt.

pixabay.com, Erbs55 (Creative Commons CC0)

Entscheidungshilfen. So natürlich und regional darf es heutzutage sein.

Wer bei der Ernährung und der Linderung kleinerer Beschwerden auf Natürlichkeit setzen möchte, der muss auf die Herkunft der Produkte achten. Regionale Qualität und eine Bio-Zertifizierung sind die wichtigsten Auswahlkriterien, um einen natürlichen Lebensstil zu verfolgen. Dieser kann mittlerweile bereits viele Bereich des Lebens umfassen. Neben der langen Liste an Kräutern, die nicht nur das Essen verfeinern, sondern auch wohltuend sind, hat sich ein Naturkosmetik-Sektor entwickelt, der auch bei der äußerlichen Anwendung auf Natur pur setzt. So werden aus den Kräutern Biokosmetik und ätherische Öle hergestellt. Wer mit ätherischen Ölen in entspannt eingerichteten Ambiente Natürlichkeit mit allen Sinnen genießen kann und will, tut dem kompletten Organismus etwas Gutes. Um den Raum mit einem wohltuenden Duft zu erfüllen, steht heute bereits eine Vielzahl an kreativen und ansehnlichen Vorrichtungen wie Duft- und Aromalampen zur Verfügung.

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