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Das Wort des Monats Januar 2005

Dietmar Hefendehl

Als erstes die gute Nachricht: Lange haben nicht mehr so viele an unserer Aktion “Wort des Monats“ teilgenommen, was wir natürlich darauf zurückführen, dass wir Ihnen zum Jahreswechsel den gleichermaßen unterhaltsamen wie aufschlussreichen Jahresrückblick präsentieren konnten, der auf den Worten des Monats basiert. Und die schlechte Nachricht: Was ist los mit Ihnen? Haben Ihnen die drängenden Themen des Monats die Sprache verschlagen? Dachten Sie tatsächlich einen Wahrig dafür abgreifen zu können, dass Sie uns kommentarlos ein Wort oder einen Begriff schicken? “Hans Reichel“ Das wars? Das soll die treue Wort-des-Monats-Gemeinde erstaunen, in Atem halten, begeistern? “Mautobahn“ Was für ein Wort für unsere Aktion! Besser noch der “Mautpreller“ aber haben Sie Ihre Zunge verschluckt, die Finger gebrochen und die Tastatur mal wieder in Kaffee gebadet, so dass Sie keine Begründung mehr für solch wunderbare Wortschöpfungen finden? “Da ich nur "Zechpreller" kenne, hat Herr Stolpe im Zuge der Mauteinführung ein neues Wort kreiert.“ Netter Versuch, aber dafür zum Sieger gekürt werden nicht von uns! Nein, wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dieses Jahr strenger mit Ihren Einsendungen umzugehen. Beim Gewinn handelt es sich doch immerhin um ein echtes Premiumprodukt, das in Zeiten der Rechtschreibreformdiskussion unverzichtbar ist. Aber mal im Ernst, es geht Ihnen doch eigentlich nur um den ideellen Gewinn, oder? Wer bei unserer Aktion “Wort des Monats“ gewinnt, der (oder die) ist Meinungsbilder, der sorgt und kümmert sich um die sprachliche Entwickung unseres Landes, der ist berühmt, quasi ein Promi.

Tsunami
Aber dann war es auch keine echte Wahl diesen Monat. Wohl war, die todbringende Naturkatastophe, ereignete sich bereits am 26. Dezember 2004, die schreckliche Verwüstung, die der Tsunami anrichtete, beschäftigte uns allerdings den gesamten Januar hindurch und wird es wohl noch eine Weile tun. Weitere Vorschläge (“Seebeben“, “Geberländer“, “Spenden“ bzw. “spenden“, “Frühwarnsystem und “Todesflut“) zeugen davon, dass wir mit “Tsunami“ wohl tatsächlich ein Synonym für das Thema ausgewählt haben, das sie und uns am meisten beschäftigte. Unter den Zusendungen mussten wir nun die auswählen, deren Begründung uns am meisten überzeugte. Wir entschieden uns für die Zuschrift von Herrn Karl Grünberg, der anhand eines scheinbar unbedeutenden Details das Ausmaß der Katastrophe andeutet:
“Noch vor zwei Jahren war die Quizfrage: Was ist ein Tsunami? im großen Erdkunde-Quiz der National Geographic nicht einmal von allen Erdkundelehrern zu lösen. In diesen Wochen weiß jedes Schulkind, das lesen kann, was ein Tsunami ist.“

Vielen Dank den Teilnehmern an unserer Aktion “Wort des Monats“. Senden Sie uns auch im kommenden Monat wieder Ihren Vorschlag mit einer Begründung an die bekannte E-Mail-Adresse:wortdesmonats@wissen.de. Wie üblich gibt es auch im kommenden Monat einen Wahrig: Deutsche Rechtschreibung zu gewinnen (dafür aber nicht die Begründung vergessen!) wir freuen uns auf Ihre Einsendung und wünschen viel Erfolg!

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