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Das Wort des Monats Juli 2004

Nachdem uns bereits der Juni in den medialen Würgegriff des Fußballs genommen hatte, schien sich das auch nach der Fußball-EM nicht ändern zu wollen. Nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Kicker suchte die neu ins Leben gerufenen TFG (Trainerfindungskommission – die nur knapp unterlegene Wortfindung des Julis) mehrere Wochen lang Rudi Völlers potenziellen Nachfolger, handelten sich dabei allerdings einen Korb nach dem anderen ein. Schließlich sprang Jürgen Klinsmann in die Bresche und unterschrieb einen Vertrag bis zur Fußball-WM 2006 im eigenen Land. Aber auch abseits der Fußballfelder wurde gesprochen – zum Teil sogar über andere Themen als Fußball.

Dietmar Hefendehl

Ein echtes Sommerlochthema gab es jedoch im Juli 2004 nicht, weshalb auch auf diesem für hübsche Wortschöpfungen eigentlich prädestinierten Gebiet nichts Nennenswertes passierte. Die beherrschenden Themen waren weiterhin die hohe Arbeitslosigkeit und Hartz in seinen verschiedenen Ausprägungen und Stufen. Und aus diesem Themenfeld stammt auch das Wort des Monats, sind doch schwierige wirtschafltiche Lage sowie Arbeitslosigkeit ein guter Nährboden für sparsames Kaufverhalten und die damit einhergehenden Insolvenzen zahlreicher kleinerer Fachgeschäfte, die die Preise großer Kauf- und Warenhäuser nicht kontern können. Und so kommt es wohl tagtäglich zu tausend- wenn nicht gar millionenfachem Beratungsdiebstahl.

Eingeschickt hat das Wort des Monats Juli Frau Ilona Singer und zwar mit folgender Begründung:Dieses Wort habe ich in einem Artikel aufgrund einer Geschäftsaufgabe eines Traditionsunternehmens in Stuttgart gelesen. Es ist erschreckend, wie Billigketten oder auch der Handel übers Internet solche Betriebe mehr und mehr in den Ruin treiben, indem sich Käufer erst mal in Fachgeschäften informieren und beraten lassen, dann aber billig woanders einkaufen. Bei Vielem wird da auch auf Service nach dem Kauf verzichtet. Leider leben wir in einer Geiz-ist-geil-Ära. Da kann ich nur armes Deutschland sagen. 

Vielen Dank den Teilnehmern an unserer Aktion “Wort des Monats“. Senden Sie uns auch im kommenden Monat wieder Ihren Vorschlag mit einer Begründung an die bekannte E-Mail-Adresse:wortdesmonats@wissen.de. Wie üblich gibt es auch im kommenden Monat einen Wahrig: Deutsche Rechtschreibung zu gewinnen (dafür aber nicht die Begründung vergessen!) wir freuen uns auf Ihre Einsendung und wünschen viel Erfolg!

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