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Der Sternenhimmel im September

Langsam wird es Herbst, auch am Nachthimmel: Mit Pegasus und Andromeda tauchen die ersten Herbst-Sternbilder auf, mit ihnen wird auch das auffallende Herbstviereck sichtbar. Am 9. September leuchtet uns noch einmal ein besonders großer Vollmond – schon der dritte Super-Vollmond in diesem Jahr. Und mit der Tagundnachtgleiche dominiert ab jetzt die Nacht über den Tag.
NPO

Am 9. September gibt es den letzten "Super-Vollmond" dieses Jahres. Der Mond passiert während seiner vollen Beleuchtung gerade den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn und erscheint daher besonders groß und hell.  Jetzt im Herbst gibt es aber noch ein interessantes Mondphänomen zu sehen: Während er im Frühjahr jeden Abend an einer anderen Stelle des Himmels auftaucht, scheint er jetzt jeden Tag zur gleichen Zeit auch an nahezu der gleichen Position zu stehen. Das liegt daran, dass sich im Herbst die Mondaufgangszeiten um den Vollmondtag herum nur minimal verschieben.

Das Herbstviereck ist ab September gut zu sehen
Stellarium

Ein fliegendes Pferd und das Herbstviereck

Am Sternenhimmel tauchen jetzt im Osten die ersten Herbststernbilder auf. Am auffälligsten ist dabei Pegasus, ein schon in der Antike bekanntes Sternbild. Damals sahen die Menschen in den drei im Dreieck stehenden helleren Sternen den gedrungenen Körper eines Pferdes und den zu beiden Seiten davon abgehenden Sternenlinien Hals und Schweif des Tieres – dieses allerdings steht auf dem Kopf.

Die drei Hauptsterne des Pegasus sind gut zu erkennen, denn sie bilden mit dem Stern Sirrah aus dem Nachbarsternbild Andromeda ein helles Quadrat. Weil diese auffallende Konstellation erst im Spätsommer sichtbar wird und dann bis Ende Oktober von Nordosten nach Südosten über den Himmel wandert, wird es auch als Herbstviereck bezeichnet.

Die Andromedagalaxie, unser nächster Nachbar, ist am Herbsthimmel mit bloßem Auge als verwaschener Nebel zu erkennen.
NASA/JPL-Caltech

Blick auf unserer Nachbargalaxie

Links neben dem Herbstviereck ist nun im Sternbild Andromeda auch unsere Nachbargalaxie, die  Andromedagalaxie zu sehen. Sie ist knapp drei Millionen Lichtjahre von uns entfernt und damit das fernste Objekt an unserem Himmel, das wir gerade noch mit bloßem Auge erkennen können. Bei klarem Himmel und von einem dunklen Standort aus ähnelt sie einem verwaschenen Lichtfleck, der etwa doppelt so groß ist wie der Vollmond.

Wegen ihres mit bloßem Auge verschwommenen Aussehens wird die Galaxie auch als Andromedanebel bezeichnet, denn ihre wahre Gestalt als spiralig-scheibenförmige Sterneansammlung ist nur mit Teleskopen zu erkennen. Am Himmel findet man sie am leichtesten, wenn man östlichsten Stern des Herbstviereckes seitlich verlängert oder aber wenn man der rechten unteren Spitze des Sternbilds Cassiopeia nach unten folgt. Dieses "Himmels-W" steht momentan sehr hoch am Himmel und ist dank seiner sehr hellen Sterne und der auffälligen "W"-Form kaum zu übersehen.

Die Dunkelheit bekommt die Übermacht

Mit dem September beginnt auch offiziell der Herbst. Denn die Tagundnachtgleiche  am 23. September gilt als Herbstanfang – und markiert einen Wendepunkt für unsere Tageslängen. An diesem Tag sind Tag und Nacht genau gleich lang – jeweils zwölf Stunden ist die Sonne über oder unter dem Horizont. Mit dieser Tagundnachtgleiche bekommt die Dunkelheit wieder die Überhand, die Zeit der kurzen Tage und längeren Nächte beginnt.

Unter den Planeten müssen wir uns allmählich von der Venus als hellem Morgenstern verabschieden: Sie geht nun immer später am Morgen auf und wird Ende September dann vom Tageslicht überstrahlt. Ebenfalls am Morgen ist der Jupiter zu sehen, er ist in diesem Monat nach Mond und Venus das hellste Objekt am Morgenhimmel.

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