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Die Computermaus wird 50

Sie ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken: Fast jeder von uns hat schon mal eine Computermaus benutzt, viele verwenden sie täglich im Büro. Auch wenn der kleine Eingabehelfer in Zeiten von Touchscreens nicht mehr an jedem Rechner hängt, hat die Maus den Umgang mit dem Computer revolutioniert. Erfunden wurde sie vor 50 Jahren - im ereignisreichen Jahr 1968.
NPO, 07.12.2018

Nachbau des Prototyps der ersten Computermaus

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SRI International / CC-by-sa 3-0

Es war eine Zeit, als Computer noch ganze Räume füllten und die Idee eines Rechners für Jedermann als eher utopisch galt: In den 1960er Jahren stand die Computertechnik erst am Anfang. Um mit dem Rechner zu kommunizieren, nutzte man Lochkarten. Eine echte Innovation war es schon, als man Codezeilen mittels Tatstatur eingeben und an einem Bildschirm betrachten konnte.

Ein "X-Y Positionsindikator für ein Displaysystem"

Doch der US-Ingenieur Douglas Carl Engelbart wollte sich damit nicht zufrieden geben. Ihm schwebte ein System vor, das sich einfacher und interaktiver bedienen lassen sollte. Während seiner Arbeit am Stanford Research Institute im kalifornischen Menlo Park grübelte Engelbart darüber nach, wie man den Computercursor auf dem Bildschirm am besten bewegen könnte. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bill English experimentierte der Ingenieur mit verschiedenen Eingabehilfen.

Am 9. Dezember 1968 schließlich war es soweit: Engelbart stellte seine neue Erfindung bei einer Konferenz von Computerwissenschaftlern zum ersten Mal öffentlich vor. Der "X-Y Positionsindikator für ein Displaysystem" bestand aus einem hohlen Holzkasten, etwas größer als die heutigen Computermäuse. Im Inneren des Gehäuses befand sich ein Rad, das die Bewegung des Kästchens über den Tisch übertrug und vom Gerät in elektrische Signale umgewandelt wurde. Oben auf dem Kasten gab es einen Knopf – den Vorläufer der heutigen Maustasten.

Der Xerox Star, offizielle Bezeichnung Xerox 8010 Information System, hatte erstmals einen per Maus bedienbaren Desktop mit Menüs und Fenstern.
Cursorbewegung wie durch Zauberhand

Engelbart demonstrierte seinem staunenden Publikum, wie die "Maus" – so der interne Spitzname dieses Geräts - benutzt werden konnte, um einen Computer zu kontrollieren. Er bewegte sie über den Tisch und man sah, wie sich gleichzeitig der Cursor über den Bildschirm bewegte – quasi wie von Zauberhand. Durch dieses System war es erstmals möglich, ohne umständliche Codeeingaben mit dem Computer zu kommunizieren.

Doch trotz der Begeisterung, die die erste Computermaus auslöste, dauerte es noch 13 Jahre, bis ein erster Computer mit Maus verkauft wurde.  Erst 1981 wurde mit dem Xerox 810 erstmals ein Computer mitsamt Display, grafischer Benutzeroberfläche und Maus ausgeliefert. Allerdings war dieses System noch zu teuer und in gewissem Sinne auch seiner Zeit zu weit voraus, um großen Absatz zu finden.

Mit dem Macintosh 128k kam 1984 der erste „echte" PC auf den Markt – natürlich mit Maus.

Marcin Wichary from San Francisco, U.S.A.  / CC BY 2.0

Siegeszug mit dem Macintosh

Das änderte sich erst, als Apple mit dem Macintosh 128K den ersten echten PC herausbrachte. Der kompakte Rechner besaß eine intuitive Bedienung und Anwendungen, die vielseitige Zwecke erfüllten. Im Gegensatz zum Xerox war dieser Rechner damit kein reines Bürowerkzeug mehr, sondern der erste Allrounder. Und mit ihm trat nun auch die Computermaus ihren Siegeszug an.

Der Erfinder der Computermaus, Douglas Engelbart, konnte von dem Erfolg seiner Kreation jedoch nicht profitieren: Zwar ließ er seinen "Positionsindikator" schon im Jahr 1970 patentieren, bis sich die Computermaus aber Anfang der 1980er schließlich durchsetzte und millionenfach verkauft wurde, war sein Patent schon wieder abgelaufen.

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