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Die Entwicklung der Touristikbranche

Die Touristik ist eine verwöhnte Branche: Sie hat in den vergangenen vierzig Jahren einen unglaublichen Boom erlebt. Immer mehr Menschen haben genug Zeit, um mehrmals im Jahr in modernen Reisejets weite Entfernungen zurückzulegen. Hinzu kommt die wachsende Zahl der “aktiven Älteren”, die sich ihren Erholungs- oder Entdeckerurlaub an allen Orten der Welt etwas kosten lassen. Die Reisenden sind seit dem Wirtschaftsboom der 60er Jahre immer häufiger, schneller und weiter unterwegs – ein Überblick über die Entwicklung der Branche und ihre unterschiedlichen Marktsegmente.

Nils Jacobsen

Drei Segmente unter einem Dach

Der Tourismus ist zum Big Business geworden: Nach Schätzung des Internationalen Währungsfonds hat der internationale Tourismus mit Einnahmen von rund 500 Milliarden US-Dollar im Jahr 1998 die Autoindustrie als größte Exportindustrie abgelöst. Gleichzeitig schwappt eine Konsolidierungswelle durch die Branche: Wenige große Konzerne kontrollieren das Geschäft und fassen Organisation, Transport und Unterbringung der Urlauber zusammen, um in allen drei wichtigen Segmenten der Touristik mitzuverdienen. Die zunächst voneinander unabhängigen Reiseveranstalter, Hotelketten und Fluglinien werden unter ein Dach gezwungen, um im umkämpften Markt Profit zu garantieren.

Der Druck, die verschiedenen Bereiche zusammenzufassen und die Aktivitäten der Reisenden von Abfahrt bis Rückankunft zu steuern, hat sich nun erhöht. Terroranschläge und globale Wirtschaftsflaute haben der Reiselust einen empfindlichen Dämpfer verpasst: Weltweit ist die Zahl der Reisenden im Jahr 2001 erstmals rund ein Prozent auf 688 Millionen Urlauber zurückgegangen, rechnet die Welt-Tourismus-Organisation vor für die Branche eine neue Situation. Nun wird mit umso härteren Bandagen gekämpft, und die Einzelbereiche der Touristik erleben einen umso rascheren Wandel.

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