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Die fünf größten Hürden beim Hausputz

Pünktlich mit dem Frühjahr geht das große Putzen los. Zumindest, wenn es um ein berühmtes Sprichwort geht. Klar, im Garten und rund ums Haus geht das große Aufräumen wirklich erst mit den ersten Sonnenstrahlen der Frühlingssonne los. In der Wohnung ist 365 Tage im Jahr Zeit zum Hausputz. Wie wird aber richtig geputzt?

Staubsauger oder Lappen und Eimer sind in den meisten Haushalten Standard und im Putzschrank oder der Waschküche zu finden. Was aber bei hartnäckigen Flecken, zum Beispiel auf der Couch oder auf dem Teppich tun? Wie geht es mit den Fenstern weiter, die jedes Frühjahr (oder im Hochsommer nach einem kurzen Schauer) wieder streifen freien Glanz brauchen?

Eigentlich sollte der Hausputz keine Herausforderung sein. Dass sich Haushalte trotzdem schwer damit tun, ist auf der einen Seite sicher dem Faktor Zeit geschuldet. Nach einem anstrengenden Tag im Büro hat niemand Lust, auch noch den Lappen in die Hand zu nehmen. Auf der anderen Seite kennen sich immer weniger Haushalte damit aus, wie Hausmittel das Putzen erleichtern. Soll heißen: Eine wachsende Zahl von Familien tut sich mit dem Hausputz eher schwer. Dabei ist es durchaus keine besondere Herausforderung, mit den Flecken auf Polstermöbeln fertig zu werden oder den Backofen wieder sauber zu kriegen.

Ein Hausputz muss heute gar nicht sonderlich kompliziert sein, selbst für scheinbar schwierige Arbeiten gibt es oft einfache Lösungen.

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Hürde 1: Teppich reinigen: Einfach nur saugen?

Zu Hause dominieren Laminat und Parkett oder der Teppichboden. Letzterer hat den Vorteil der „eingebauten“ Trittschalldämmung. Auf der anderen Seite der Teppichboden selbst für Laien zu verlegen. Anders als beispielsweise der Parkettfußboden. Gereinigt wird Teppich einfach mit dem Staubsauger, fertig! Ganz so einfach sollten sich Haushalte die Arbeit beim Hausputz dann doch nicht machen.

Besonders ein hochwertiger (und damit teurer) Teppich ist für etwas mehr Pflege durchaus dankbar und quittiert das Ganze mit einer entsprechend hohen Lebensdauer. Wie den Teppich richtig reinigen? Entscheidend ist, um welche Art Teppich es sich handelt. Ein Bouclé-Teppich mit seiner geschlossenen Oberfläche ist strapazierfähig und daher keine große Herausforderung. Hier reicht tatsächlich für die alltägliche Reinigung der Staubsauger.

Je kürzer die Fasern eines Velours-Teppichs sind, desto eher ist die Reinigung auch hier ein Fall für den Staubsauger. Etwas längere Faser kann im Freien mit einer Bürste ausgekämmt werden. Haare lassen sich am besten aus beiden Teppichen durch den Griff zu einem Staubsauger mit rotierender Bürste entfernen. Hochflor-Teppiche sind anspruchsvolle Bodenbeläge. Hier ist einerseits das Ausschütteln eine Möglichkeit. Auf der anderen Seite können Besitzer solcher besonders langfaserigen Teppiche mit speziellen Reinigungsmitteln arbeiten.

Shampoonieren- wie funktioniert das?

Beim Hochflor-Teppich gehört das Shampoonieren mit zu den gängigen Reinigungsmethoden. Bei kurzfaserigen Teppichen wird eher selten dazu gegriffen. Etwa, wenn nach einigen Jahren diverse Flecken (von Rotwein bis Fingerfarbe) darauf zu sehen sind. Das Reinigungsmittel hat die Aufgabe, hartnäckige Flecken und Rückstände zu entfernen. Je nach Fleck lassen sich aber auch spezielle Reinigungs- oder Hausmittel nutzen.

Je nach Teppichgröße wird anders vorgegangen. Ein handlicher Vorleger lässt sich in der Badewanne behandeln. Raumgroße Teppiche werden stattdessen mit speziellen Geräten bearbeitet. Achtung: Wird auf die Hilfe von Profis verzichtet, immer exakt an die Anwendungsinformationen halten.

Hürde 2: Fenster streifenfrei putzen

Das Fenster putzen ist eine lästige Pflichtaufgabe. Pflicht deshalb, weil Nachlässigkeiten den Fenstern sofort anzusehen sind. Generell sollten an dieser Stelle einige Punkte im Hinterkopf behalten werden, damit streifenfreier Glanz nicht die Ausnahme, sondern Regel ist.

Nicht bei direkter Sonne: Wer Fenster putzt, wenn diese direkt von der Sonne beschienen werden, muss sich über Streifen nicht wundern. Durch die Sonne trocknet das Wasser zu schnell, es entstehen Schlieren.

Rahmen mitreinigen: Der Rahmen wird (ungeputzt) zur Dreckschleuder. Schmutz wird vom nächsten Regen abgewaschen und landet wieder auf der Scheibe. Generell sollte der Fensterrahmen vor dem Fenster gereinigt werden.

Ceranfeld-Schaber nutzen: Es gibt Rückstände, die lassen sich nicht einfach entfernen. Mit einem Schaber, wie sie für Ceran-Kochfelder angeboten werden, lassen sich hierfür einsetzen. Damit reduziert sich das Risiko, die Scheibe mit anderen Hilfsmitteln zu zerkratzen.

Hürde 3: Polstermöbel reinigen wie Profis

Eltern können davon ein Lied singen: Kaum ist der Nachwuchs allein, wird nicht mehr am Tisch, sondern auf der Couch gegessen. Fernseher an und Teller in der Hand. Klar, dass hier etwas daneben geht. Flecken auf Polstermöbeln sind ärgerlich, da sie sich nur mit Mühe entfernen lassen. Einige Stoffe sind zwar abwischbar, eine Garantie für fleckenlose Polstermöbel ist dies aber nicht.

Schnell handeln: Ein Fleck ist noch nicht das „Todesurteil“ für die Couch. Es heißt schnell sein und das Eindringen ins Gewebe bzw. die Ausbreitung des Flecks zu verhindern. Ein Lappen ist in dieser Situation hilfreich. Dabei nicht rubbeln, sondern tupfen.

Einfache Mittel effektiv: Im ersten Schritt lässt sich bereits mit Wasser und fettlösenden Spülmitteln viel erreichen. Hier aber darauf achten, dass auf Seife o. Ä. verzichtet wird, um das Einziehen in die Polstermöbel zu verhindern.

Das richtige Reinigungsmittel: Inzwischen gibt es eine ganze Palette Reiniger für Polstermöbel. Diese werden oft als Schaum benutzt. Allerdings können auch Hausmittel funktionieren.

Hürde 4: Backofen reinigen: Wie funktioniert‘s?

Das Statistische Bundesamt weiß zwar, wie viele Kühl- und Gefrierschränke deutsche Haushalte haben. Beim Thema Backofen halten sich die Statistiken allerdings bedeckt. Dabei sind Herd und Backofen mindestens genauso wichtig wie der Kühlschrank. Im Hinblick auf die Reinigung tun sich Haushalte damit immer wieder schwer.

Abnehmbare Teile abwaschen: Backblech und Gitterrost lassen sich herausnehmen und einfach in der Spüle abwaschen. Hier ist darauf zu achten, ob die Oberfläche des Backblechs eine Sonderbehandlung braucht oder nicht.

Mit Dampf arbeiten: Ein Backblech gefüllt mit Wasser und Hitze (um die 150°C) können hartnäckigen Schmutz lösen. Eine backofenfeste Form mit Wasser erfüllt den gleichen Zweck.

Ofen zuerst auswischen: Bevor Hausmittel oder Backofenreiniger zum Einsatz kommen, ist auswischen angesagt. So wird lose sitzender Schmutz entfernt und die Krümel verschwinden mit dem Lappen aus dem Ofen.

Verkrustungen lösen: Herabgetropfter Bratensaft brennt sich förmlich in den Backofen ein. Hier ist der Griff zum Backofen-Spray eine Option. Auf der anderen Seite kann aber auch mit Hausmitteln, wie Soda oder Natron, gearbeitet werden.

Hürde 5: Natursteinfliesen: Was geht gar nicht?

Der Hausputz beschränkt sich nicht auf Küche und Wohnzimmer. Spezielle Treppenaufgänge werden von Natursteinen dominiert. Deren Reinigung ist auf den ersten Blick kinderleicht, aber eben nur auf den ersten Blick. Besonders viel Aufmerksamkeit ist den Reinigungsmitteln zu schenken. Wer zu falschen Produkten greift, erlebt schnell eine Überraschung.

Beispiel: Marmor oder Kalkstein ist empfindlich im Hinblick auf Säuren. Landen entsprechende Reiniger auf den Natursteinfließen, bleiben Verfärbungen zurück oder es entstehen Löcher. Säuren haben die Eigenschaften, den Kalkstein aufzulösen. Generell ist im Zusammenhang mit Natursteinfliesen auf den bedachten Einsatz von Reinigungsmitteln zu achten. Dies gilt für alle Natursteine.

Etwas lauwarmes Wasser, eine milde Seifenlauge, mehr braucht es eigentlich nicht, um Natursteinböden zu pflegen. Achtung: Gerade im Winter ist das Straßensalz ein Problem. Hier für Abhilfe zu sorgen, erspart später Ärger und die Suche nach teuren Reparaturkits, um die Löcher wieder zu verschließen.

Mit den richtigen Utensilien, der richtigen Einstellung und einem entsprechenden Plan wird der Hausputz zum Kinderspiel.

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Fazit: Der Hausputz ist kein Hexenwerk

Das Thema Hausputz gehört sicher nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen, muss aber trotzdem sein. Gerade das Fenster putzen oder hartnäckige Flecken sind ein Ärgernis. Mit den richtigen Handgriffen und entsprechenden Reinigungslösungen lässt sich der Hausputz meist schnell erledigen. Wichtig ist, alle Reinigungsmittel zur Hand zu haben und hier vielleicht auch auf das eine oder andere Hausmittel zu setzen. Es gibt noch einen Punkt zu beachten: Natürliche Materialien sind mitunter recht empfindlich, wenn es um chemische Zusätze fürs Wischwasser geht. Bevor zu den falschen Reinigern gegriffen wird, ist deren Einsatz an anderer Stelle zu prüfen. Andernfalls sehen Steinböden oder Fliesen sehr schnell unansehnlich aus und das ist mehr als ärgerlich

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