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Die Kelten in Irland

Irland: das ist eine atemberaubende Landschaft, sind herzliche Menschen und – natürlich – der Whisky. Doch in Irland stößt der Reisende auch immer wieder auf eine raue, fremd klingende Sprache: das Gälische. Es ist eines der Überreste der einst reichen keltischen Kultur des Landes.

von Michael Fischer, wissen.de

Die Inselkelten

Im 5. Jahrhundert v. Chr. sollen die ersten Kelten vom Festland auf die Insel gekommen sein. Einwandfrei nachgewiesen ist das allerdings nicht. Von den eisenzeitlichen Kelten gibt es keine literarischen Zeugnisse. Ob Themen oder Motive – wie die Artussage – in die Literatur des Mittelalters eingegangen sind, ist umstritten. Auf das 1. Jahrhundert geht der ebenfalls weithin mündlich tradierte „Ulster-Zyklus“ mit seinen Erzählungen um den König Conchobar und dem Helden Cuchulainn zurück. Hier finden sich heidnische Motive, früher christlicher Einfluss und vor allem die wichtige Rolle der keltischen Druiden und deren Magie und Zauberei. Zu den bekanntesten Mythen in Irland zählen darüber hinaus der „Fianna-Zyklus“ um den Helden Fionn mit seiner kriegerischen Meute und der „Königszyklus“ bzw. „Historische Zyklus“.

 

Sprache und Monumente

Keltisch bzw. Gälisch sprechen heute nur noch etwa 22.000 Iren, vor allem an der Westküste. Doch auch in der Zeitung oder im Radio, im Fernsehen und auf Ortsschildern taucht es immer wieder auf - schließlich ist Gälisch als zeichen der Traditionsverbundenheit neben Englisch die offizielle Landessprache Irlands.

Zu den keltischen Monumenten der Insel werden u. a. die gewaltigen steinernen Anlagen von Knowth, Dowth und vor allem Newgrange gezählt. Obwohl es längst nicht erwiesen ist, dass diese vor über 5000 Jahren von Kelten errichtet wurden.

Neben der Harfe, ist das so genannte Keltenkreuz wohl eines der am meisten mit Irland verbundenen Symbole. Der kreisrunde Ring mit Kreuz verbindet heidnischen und christliche Motive. Als mächtige Hochkreuze sind sie in vielen Orten Irlands – wie in Kells – zu finden und natürlich fester Bestandteil der Friedhöfe.

Den christlichen Glauben haben die Iren übrigens britisch-keltischen Mönchen zu verdanken. Später waren es dann irische Mönche, die große Teile Europas christianisierten. 

 

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