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Die Krise der Erklärer

Bankenpleiten, Kursstürze, Unternehmenspleiten, Rettungspakete und Krisengipfel beherrschen die Schlagzeilen. Doch wer weiß eigentlich gena, was dort passiert, warum es passiert und was die Rettungskonzepte bewirken sollen.

Michael Werner, Essen

Die Medien berichten in einer unüblichen Aufgeregtheit. Offenbar ist etwas sehr Gravierendes geschehen. Amerikanische Banken gehen pleite, weil sie zu viele faule Kredite vergeben haben. Dieser scheinbar einfache Begründungszusammenhang zieht eine Kette von Wirtschaftsereignissen nach sich, die in Streitereien über Rettungsmilliarden für Weltkonzerne endet.
Wie so oft, geben sich die Medienexperten ar nicht erst die Mühe, dem gemeinen Volk zu erklären, was dort genau geschehen ist und was die Rettungspakete eigentlich bewirken sollen. Der gemeine heute-journal-Konsument wundert sich möglicherweise darüber, dass für Bildungspolitik in den vergangenen Jahren nie Geld da war, nun aber die Firma Opel Milliarden erhalten soll. Oder bekommen die das Geld gar nicht?
Die viel gerühmte freie Medienlandschaft erklärt angesichts der Finanzkrise den Erklärungsbankrott, denn statt zu informieren und aufzuklären, grölen die Damen und Herren Journalisten im Chor der Panikmacher und Stammtisch-Parolen-Klopfer. Und ich? Ich weiß immer noch nicht, was ich mit meinen Fonds machen soll, denn den Bankern kann ich ja auch nicht vertrauen.

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