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Die passende Arbeitskleidung

Beim Wort „Arbeitskleidung“ denken viele Menschen an Uniformen oder Shirts, die passend zur jeweiligen Tätigkeit getragen werden müssen. Das bekannteste Beispiel ist der Anzug im Bankwesen. Allerdings ist Arbeitskleidung nicht nur für die optische Darstellung zuständig, sie wird auch in Form von Arbeitsschutzkleidung eingesetzt. Diese schützt den Körper vor äußeren Einflüssen und sorgt dafür, dass auf sichere Weise gearbeitet werden kann. Was es für Schutzkleidung gibt und welche Modelle in jeden Schrank gehören, zeigt folgende Übersicht. 
 
Die Einsatzorte von Schutzkleidungen
Ein Arbeiten im Freien erfordert nicht immer gleich eine passende Schutzkleidung. Schutzkleidung macht immer dann Sinn, wenn der eigene Körper verletzt werden könnte. Manche Menschen scheuen sich vor der Anschaffung einer Schutzkleidung, da diese optisch meist sehr trist ausschaut. Hersteller wie engelbert strauss kombinieren in ihren aktuellen Kollektionen allerdings immer öfter optische Aspekte mit praktischen Eigenschaften. So gibt es Workwear, die auch im Alltag genutzt werden kann – gerade die Jacken werden immer häufiger als Straßenkleidung eingesetzt. 
 
Arbeitskleidung

jarmoluk © Pixabay – CCO Public Domain

 
Grundsätzlich unterscheidet sich die Arbeitsschutzkleidung in zwei verschiedene Kategorien. Auf der einen Seite gibt es die einfachen Arbeitskleidungsstücke, welche in jedem Fachhandel gekauft werden können – auf der anderen Seite gibt es die speziellen Schutzanzüge, die nur für bestimmte Gefahrengebiete gedacht sind. Während die Arbeitsschutzkleidung im normalen Stil auch im Alltag eingesetzt wird, kommen die Schutzanzüge meist im Bereich der Chemie zum Einsatz. Ein Schutzanzug besteht aus einer geschlossenen Fläche, hat meist ein Visier vor dem Kopf und schützt den Körper somit vor Strahlungen, chemischen Spritzern oder anderen Einwirkungen. Wird eine Arbeitsstelle in einem Unternehmen der Chemie oder im Stahlbau angenommen, ist ein solcher Schutzanzug Pflicht und wird meist sogar von der Firmenleitung vorgeschrieben – hier wird streng auf die eigene Gesundheit geachtet. 
 
Arbeitsschutzkleidung – wer zahlt sie? 
Wie bereits erwähnt, kann eine Arbeitsschutzkleidung vom Unternehmen angeordnet werden. Ist das der Fall, übernimmt das Unternehmen die vollen Kosten für eine solche Schutzausrüstung. In diesem Fall beugt sich das Unternehmen gesetzlichen Regelungen, weswegen es hier keinen Spielraum für das Unternehmen gibt. Im Gegenzug muss die Arbeitsschutzkleidung aber auch immer getragen werden. Wird das Anziehen vergessen, können Strafen entstehen – insbesondere dann, wenn sich während der Arbeitszeit Verletzungen zugezogen wurden. Des Weiteren ist auch die zu beachtende Reichenfolge wichtig, wie dieses Beispiel zeigt. 
 
Wer Arbeitsschutzkleidung aus persönlichen Gründen trägt, muss die Kosten meist selbst übernehmen. Hierbei handelt es sich dann um einen persönlichen Luxus, wobei der Arbeitgeber keinen Einfluss hat. Allerdings kann der Arbeitgeber gefragt werden, ob ein gewisser Anteil übernommen werden würde. Manchmal lassen sich die Unternehmen auf besondere Regelungen ein, bei denen ein gewisser Prozentsatz des Kaufpreises übernommen wird, wenn es der eigenen Firma dienlich ist. 
 
Arbeitskleidung

Wikilmages © Pixabay – CCO Public Domain

 
Neben der Arbeitsschutzkleidung gibt es auch noch die Arbeitskleidung oder Arbeitsuniform. Es ist keine Kleidung, die zum Schutz der Gesundheit dient – sie wird lediglich als Erkennungsmerkmal für bestimmte Branchen genutzt. Die Arbeitgeber wünschen sich meist einheitliche Kleidung ohne aber eine Uniform festzulegen. Somit umgehen beispielsweise Hoteliers das Gesetz zur festgesetzten Uniform und die Kosten werden dann vom Arbeitnehmer getragen. Hier gibt es aber auch gesetzliche Regelungen, wie viel Geld die Kleidung kosten darf, sodass der Arbeitnehmer nicht in Unkosten gestürzt wird. Bei einem Gehalt unter 1000 Euro muss der Arbeitgeber die Kosten vollständig übernehmen.
 
Die Typen der Arbeitsschutzkleidung
Im Fall der Schutzausrüstung gibt es unterschiedliche Körperpartien, welche geschützt werden müssen. Gerade der Kopf ist hier enorm wichtig und erfordert wahre High-Tech-Kleidung. Welche das ist und wie die anderen Körperteile geschützt werden können, zeigt folgende Liste.
 
  • Der Kopf: Beim Kopf denken die meisten Menschen an einen Helm. Dieser muss gerade in Bauunternehmen getragen werden, kommt aber auch in der Forstwirtschaft oder im Bereich des Maschinenbaus zum Einsatz. Der Helm muss europäischen Richtlinien entsprechen und somit als Kopfschutz nach EN 397 ausgeschildert sein. Doch nicht nur vor Stürzen muss der Kopf geschützt werden, auch die Augen, das Gehör und die Atmung müssen vor negativen Einflüssen bewahrt werden. Für die Augen gibt es Sicherheitsbrillen, welche die Augenpartie komplett umschließen müssen. Atemschutzmasken werden meist bei Chemikalien eingesetzt – hier muss die EN 140 bis EN 166 erfüllt sein. Der Gehörschutz muss immer dann gesetzlich angelegt werden, wenn der Lärmpegel von 85 Dezibel überschritten wird. 
 
  • Der Oberkörper: Beim Schutz des Brustbereichs wird meist ein Utensil gewählt, welches einen Hautschutz gewährt. So muss die Jacke oder das Shirt in erster Linie vor dem Auskühlen schützen. In diesem Fall greifen die Hersteller häufig zu Softshell-Lösungen. Dabei ist das Material sehr dünn, kann aber gleichzeitig den Körper optimal belüften und die Wärme regeln. Neben diesem Merkmal kommt es dann auch auf den zusätzlichen Schutz an. Die Jacke muss wasserabweisend, winddicht und – wie bereits angedeutet – atmungsaktiv sein. 
 
Für besondere Einsätze – beispielsweise im Hochofen – muss die Jacke oder der Schutzanzug zudem vor enormen thermischen Einflüssen schützen.
 
 
  • Die Beine: Auch hier gelten ähnliche Regeln, wie sie bei den Jacken und Shirts zum Tragen kommen. Hosen müssen wärmen, wasserabweisend sein und dürfen nicht zum Frieren führen. Allerdings muss die Hose auch vor Schnitten schützen. Gerade wenn mit einer Motorsäge gearbeitet wird, gibt es speziell beschichtete Hosen, die ein Muss sind. Diese Hosen haben ein besonderes Geflecht, welches sich beim Einschnitt in die Hose mit der Kette der Motorsäge verwebt und diese sofort zum Stillstand bringt. Somit werden grobe Verletzungen vermieden. Nach dem Unfall sollte die Hose allerdings erneuert werden. 
 
  • Die Füße: Es werden immer die passenden Schuhe für den richtigen Einsatz gebraucht – das gilt streng genommen schon als Sicherheitsmerkmal für Schuhe. Wer also mit Sandalen in einer Firma arbeitet, kann sich nur schwer verteidigen, wenn es dann doch einmal zum Unfall kommt. In Unternehmen wird auch häufig zum Sicherheitsschuh gegriffen. Dieser Schuh ist mit einer Stahlkappe über den Zehen versehen. Sollte ein schwerer Gegenstand auf die Füße fallen, wären die Gliedmaßen geschützt. Bei normalen Schuhen können hier schon schwere Verletzungen entstehen. Meist werden Sicherheitsschuhe vom Unternehmen festgelegt, weswegen die Kosten nur selten aus der eigenen Tasche gezahlt werden müssen. 

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