wissen.de Artikel

Die Realität damals und heute

20th Century Fox

Beim Schreiben und Filmen von "Flyboys - Helden der Lüfte" wurden keine Mühen gescheut, um den fertigen Film so realistisch wie möglich aussehen zu lassen. Die Flugzeugflotte, die für diese Produktion versammelt wurde, wird nur noch von der bei Howard Hughes’ HELL’S ANGELS („Engel der Hölle“, 1930) übertroffen. Darunter ist auch der legendäre Bristol Fighter, das letzte flugfähige Modell seines Typs, und eine 1909 Bleriot, das älteste einsatzfähige Flugzeug der Welt. Tony Bill war begeistert, als er von dessen Herkunft hörte: „Es war, als hätte man einen Statisten am Set, von dem man plötzlich erfährt, er sei der älteste Mensch auf dem Planeten“, sagt er. „Ich konnte es kaum fassen. Das Ding war nicht nur ein Stück Luftfahrtgeschichte, es funktionierte auch noch einwandfrei!“ Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Großbritannien.

Nur die besten Trainer waren gut genug

Die Piloten, die für die Kampfszenen zuständig waren, gehören zu den besten der Welt und sind so international wie die Flieger der Alliierten des Ersten Weltkriegs selbst. Chefpilot Nigel Lamb ist achtfacher britischer Kunstflugmeister. Alister Kay gewann ebenso oft die britischen Segelflugmeisterschaften. Ray Hanna, Koordinator des Luftteams, der kurz nach Beendigung der Dreharbeiten verstarb, war einer der erfahrensten Filmpiloten Großbritanniens und steuerte seit Jahrzehnten auf Flugshows Spitfires, Mustangs und andere Kampfflugzeuge. John Day baute selbst an der Nieuport 17 mit, die er im Film fliegt. Ein anderer „Flyboy“ hätte die Piloten des Ersten Weltkriegs ziemlich erschreckt: Anna Walker, professionelle Testpilotin und erfahren mit Flugzeugen des Zweiten Weltkriegs. Zwei Amerikaner waren im Flugteam: Andrew King, einer der weltbesten Flieger von Maschinen des Ersten Weltkriegs, und Ken Kellett, Experte für frühe Flugzeugtechnik und der einzige Mensch, der je die Nachbildung einer Wright Flyer geflogen ist – des ersten Flugzeugs der Welt. Den Helikopter mit der Kamera flog Fred North (trotz seines Namens ein Franzose aus Paris), der sich oft nur wenige Meter von den duellierenden Flugzeugen entfernt befand. Besondere Sorgfalt und eine spezielle Ausrüstung waren nötig, um die Sequenzen in der Luft so realistisch wie möglich aussehen zu lassen. „Man kann Piloten nichts vormachen“, sagt Tony Bill, „und ich wollte, dass niemand von ihnen von unserer Technik wusste. Sie sollten sich alle fragen, wie zum Teufel wir das gemacht hätten. Bisher ist noch keiner darauf gekommen. In manchen Szenen kann noch nicht mal ich die echten Flugzeuge von den computergenerierten unterscheiden.“ Hinzu kommt, dass in "Flyboys" keine Aktion und kein „Stunt“ vorkommt, der den jungen Piloten der Lafayette Escadrille oder anderen im Ersten Weltkrieg nicht wirklich widerfahren wäre.

Mehr Artikel zu diesem Thema

Weitere Lexikon Artikel

Weitere Artikel aus dem Wahrig Synonymwörterbuch

Weitere Artikel aus dem Wahrig Fremdwörterlexikon

Weitere Artikel aus dem Bereich Gesundheit A-Z

Weitere Artikel aus dem Wahrig Herkunftswörterbuch

Weitere Artikel aus dem Vornamenlexikon