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Die unterschätzte Last

Selbstständige können doch grundsätzlich alles absetzen – Kosten sind also etwas Positives, so will es das Unternehmer-Klischee. Es gibt viele Irrtümer rund um so unerquickliche Themengebiete wie Kosten und Steuern. Wichtig ist zunächst der folgende Grundsatz: Ausgaben, die mit dem Geschäftsbetrieb zusammenhängen, können von den Umsatzerlösen abgezogen werden und reduzieren den zu versteuernden Gewinn. Für den Unternehmer handelt es sich bei diesen Ausgaben um Kosten seines Geschäftsbetriebes.

Nils Jacobsen

Was sind eigentlich Kosten?

Studenten der Betriebswirtschaftslehre scheitern regelmäßig an der Vielzahl der verschiedenen Kostendefinitionen. Griffig ist eine recht allgemeine Formulierung: “Kosten sind mit Preisen bewerteter Leistungsverzehr.

Daraus ergibt sich der enge Bezug von Kosten zum tatsächlichen Verbrauch. Die Konsequenzen für einen Unternehmer sind weit reichend. Platzt ein Auftrag, dann kann er den entgangenen Gewinn nicht als Kosten geltend machen, wohl aber die bis dahin aufgewendeten Kosten.

Wichtig für den Jungunternehmer ist die Kontrolle seiner Kostenstruktur. Er muss sich intensiv mit der Frage beschäftigen, welche regelmäßigen Kosten anfallen bzw. ob diese Ausgaben überhaupt notwendig sind.

Fixkosten sind schlechte Kosten
Fixkosten sind Ausgaben, die kurzfristig nicht vermieden werden können. Als typische Fixkosten gelten etwa die Büromiete, die Leasingraten für das Auto oder die Grundgebühren für das Telefon. Der Selbstständige sollte seine Fixkosten im Griff behalten, denn diese Kosten fallen sogar an, wenn er keinen einzigen Auftrag abwickelt oder Urlaub macht. Auftragsbezogene Kosten hingegen entstehen nur bei Durchführung eines konkreten Vorhabens.

Variable Kosten sind gute Kosten
Die variablen Kosten schwanken mit dem eigenen Auslastungsgrad. Typische Beispiele sind etwa Benzinkosten, angefallene Telefoneinheiten und der Papier- bzw. Tonerverbrauch. Diese Kosten entstehen also nur, wenn ein Auftrag vorliegt und gleichzeitig Einnahmen zu erwarten sind.

Häufig werden variable Kosten auch vom Auftraggeber erstattet. Es ist dann lediglich Geschmackssache, ob der Selbstständige diese Kosten einzeln abrechnen möchte, eine Pauschale berechnet oder allgemeine Kosten in seinen Tagessatz hineinrechnet dieser ist dann natürlich höher.

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