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Diese Tricks schützen vor Datenklau

Private Daten hunderter Politiker und Prominenter stehen im Netz: Der am Donnerstagabend bekannt gewordene Datenklau sorgt derzeit für einige Aufregung. Während die Behörden unter Hochdruck nach den Verantwortlichen fahnden, machen sich viele Bürger dieser Tage vermehrt über die Sicherheit ihrer eigenen Daten Sorgen. Wie kann man sich vor kriminellen Hackern schützen? Sechs einfache Tipps.
DAL, 08.01.2018

Der Klassiker: Bei der Wahl der richtigen Passwörter tun sich viele Internetnutzer schwer.

thinkstock.com, vchal

Tipp 1: Sichere Passwörter

Prinzipiell kann jeder von uns zum Ziel von Hackern werden. Wer dieses Risiko minimieren will, sollte es solchen Kriminellen jedoch so schwer wie möglich machen - zum Beispiel durch die Wahl starker Passwörter. Dass der Name des Partners oder der eigene Geburtstag nicht als sicherer Code durchgehen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Doch wie sieht eine gute Alternative aus?

Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens acht Zeichen und beinhaltet sowohl Groß- und Kleinbuchstaben als auch Zahlen und Sonderzeichen. Idealerweise steht das Wort dabei in keinem Zusammenhang mit persönlichen Dingen oder nahestehenden Personen - noch besser, es kommt gar nicht erst im Wörterbuch vor. Bewährt haben sich sogenannte Passphrasen. Das bedeutet: Man denkt sich einen Satz aus und nutzt die jeweils ersten Buchstaben der darin vorkommenden Wörter als Passwort. Aus der Phrase "Ich darf unseren siebten Hochzeitstag nicht vergessen!" ergibt sich dann beispielsweise der Code "Idu7.Hnv!"

Tipp 2: Keine Generalschlüssel

Auch ein vermeintlich perfektes Passwort sollte am besten nicht doppelt verwendet werden. Denn wird ein Dienst gehackt und damit womöglich das Passwort bekannt, sind dann automatisch auch andere Dienste mit diesem Passwort gefährdet - sei es das Email-Konto, Zugänge zu Online-Shops oder gar dem Online-Banking. Experten raten daher dazu, für jeden Dienst ein eigenes Passwort zu erstellen.

Wichtig auch: Jedes Passwort sollte regelmäßig geändert werden - auch, wenn wir uns dann schon wieder etwas Neues merken müssen.

Verschlüsselte Verbindungen sind bei Maildiensten mittlerweile zwar Standard, aber sensible Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter sollten trotzdem nicht in einer normalen Email versendet werden.

thinkstock.com, maxkabakov

Tipp 3: Vorsicht bei Emails

Werden Emails gar nicht oder nur unzureichend verschlüsselt verschickt, sind die darin enthaltenen Informationen genauso ungeschützt wie auf einer Postkarte. Aus diesem Grund ist beim Verfassen elektronischer Nachrichten Vorsicht angesagt: Hochsensible Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter sollten am besten gar nicht auf diesem Wege verschickt werden.

Doch nicht nur beim Versand, auch beim Empfang von Emails gilt es, aufzupassen. Denn oftmals schleusen Kriminelle mithilfe der elektronischen Post schädliche Software auf fremde Computer ein. Um dies zu verhindern, sollten Internetnutzer niemals Emails öffnen, die ihnen schon vom Betreff her nicht plausibel erscheinen oder deren Absender ihnen unbekannt ist. Besondere Vorsicht ist beim Öffnen von Email-Anhängen geboten.

Tipp 4: Verschlüsselt kommunizieren

Ob Emails oder WhatsApp-Nachrichten: Es ist immer sicherer, wenn Korrespondenzen verschlüsselt durch das World Wide Web geschickt werden. Verschlüsselte Verbindungen sind bei vielen Maildiensten zwar mittlerweile Standard. Wer auf Nummer sichergehen will, sollte dies jedoch gezielt überprüfen - womöglich muss die Verschlüsselung selbst eingerichtet werden. Auch einige Anwendungen wie der Facebook-Messenger verfügen inzwischen über eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die aber manuell aktiviert werden muss.

Tipp 5: Regelmäßig updaten

Wer seine Betriebssysteme, Browser oder Office-Anwendungen nicht regelmäßig updatet, macht es Hackern leicht: Sie nutzen für ihre Angriffe häufig Sicherheitslücken in diesen Systemen. Mit aktuellen Updates versuchen die Betreiber, dem entgegenzuwirken - und potenzielle Angriffsmöglichkeiten auszumerzen. Auch ein Virenschutzprogramm kann dabei helfen, sich vor Schädlingen und damit vor Datenklau zu schützen.

Je weniger persönliche Daten im Internet kursieren, desto besser. Der Cambridge-Analytica-Facebook-Skandal von 2018 hat eindrucksvoll bewiesen, dass man auch ohne eigene Schuld zum Opfer eines Datenklaus werden kann.

pixabay.com, LoboStudioHamburg

Tipp 6: Nicht zu freigiebig sein

Je weniger persönliche Daten im Internet kursieren, desto geringer ist die Gefahr, dass diese in falsche Hände geraten. Aus diesem Grund raten Experten dazu, Angaben im Netz auf das Nötigste zu beschränken. Das heißt: Sich in Bezug auf Privatleben, Interessen und finanziellen Spielraum bedeckt halten und niemals Passwörter oder Kontoinformationen an Dritte im Netz weitergeben.

Mitunter versuchen Kriminelle zum Beispiel, über gefälschte Webseiten Kontodaten abzugreifen. Daher sollten Internetnutzer immer darauf achten, dass sie sich tatsächlich auf der richtigen Seite befinden. Sicherstellen lässt sich dies zum Beispiel, indem man die Adresse eigenhändig eintippt anstatt einfach auf irgendeinen Link zu klicken.

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