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Digitalfernsehen – Was ist was?

LNB? Smart Card? DVB? Nicht jeder weiß auf Anhieb, was dahinter steckt... Wir helfen Ihnen beim Technik-Kauderwelsch rund ums Thema Digitalfernsehen.

  • BMCO-Projekt: (Broadcast Mobile Convergence). Bei diesem weltweit ersten Versuchsprojekt wurden 2004 in Berlin erstmals digitale Fernsehsignale auf Mobiltelefone übertragen. Mittelfristiges Ziel ist es, Handys im Rahmen von DVB-H (Digital Video Broadcasting - Handheld) als TV-Empfänger auf dem Markt zu etablieren.
  • DAB: (Digital Audio Broadcasting). DAB ist das in Deutschland verbreitetste Übertragungssystem für digitalen Hörfunk.
  • Digitaler Hörfunk: Der digitale Hörfunk bietet gegenüber dem analogen Radio eine bessere Empfangsqualität und größere Programmvielfalt sowie zusätzliche Informationsdienste. Da zum Empfang des digitalen Hörfunks die bisherigen analogen Geräte weder benutzt noch umgerüstet werden können, hat sich digitaler Hörfunk in Deutschland noch nicht durchsetzen können.
  • DVB: (Digital Video Broadcasting). Der Übertragungsstandard für digitales Fernsehen setzt Bild- und Tonsignale in digitale Daten um. Genutzt wird er momentan für digitales Fernsehen via Kabel (DVB-C), Satellit (DVB-S), Antenne (DVB-T) und Handy (DVB-H).
  • HDTV: (High Definition Television, Hochauflösendes Fernsehen). Diese in Deutschland ab 2005 eingeführte TV-Norm soll die bisherige PAL-Norm schrittweise ablösen. HDTV bietet gegenüber PAL eine verbesserte Bildqualität, da pro Fernsehbild mehr Bildzeilen und -punkte (Pixel) übertragen werden. Um die neue Norm empfangen zu können, muss die gesamte Empfangsausrüstung einschließlich TV-Gerät HDTV-tauglich sein.
  • Kabel Phone: Unter diesem Namen begann im April 2005 in Leipzig ein Pilotversuch, bei dem Telefongespräche über das Fernsehkabel möglich sind. Technische Voraussetzungen sind ein Kabelanschluss und ein entsprechender Telefonadapter.
  • LNB: (Low Noise Blockconverter). Das technische Element ist (aufrüstbares) Bestandteil der Satelliten-Empfangsanlage. Es verstärkt und konvertiert die Satellitensignale und leitet sie dann an den Receiver weiter.
  • Multimedia Home Platform: (MHP). Der MHP-Standard ermöglicht die Verbindung des digitalen Fernsehens mit dem Internet und damit die Nutzung multimedialer interaktiver Angebote und Dienstleistungen.
  • Pay TV: (Bezahlfernsehen, auch Abonnementfernsehen). Beim Pay TV abonniert der Zuschauer kostenpflichtige TV-Programme. Um die vom Sender verschlüsselten Sendungen sehen zu können, benötigt der Kunde einen entsprechenden Decoder sowie eine Decodierungs-Karte (z.B. Smartcard).
  • Rückkanal: Ein Rückkanal ist ein Teil der Datenleitung im TV-Kabelnetz oder der Telefonleitung, das für den Datentransfer vom TV-Zuschauer zum Sender zur Verfügung steht. Er ermöglicht interaktives Fernsehen: Der Zuschauer kann sich beispielsweise in laufende Sendungen einschalten, kann Waren bestellen und bezahlen.
  • Set Top Box: (frei übersetzt: Draufstellkasten, da das Zusatzgerät oft auf dem TV-Bildschirm platziert wird). Die Set Top Box benötigen TV-Zuschauer, die digitales Fernsehen empfangen möchten, aber ein nur analog-taugliches Fernsehgerät haben. Die Set Top Box (auch Receiver, Decoder) wird zwischen TV-Gerät und Kabelanschluss bzw. Satellit oder Antenne angebracht und wandelt die digitalen Signale in analoge um.
  • Smartcard: Der Freischaltschlüssel in Form einer Telefonkarte wird z.B. beim kostenpflichten Abonnementfernsehen benötigt. Die Smartcard wird in den Decoder eingeschoben. Sie enthält Angaben über die Benutzer-Identifikation sowie über die für ihn freigegebenen Programme.
  • terrestrisch: Beim terrestrischen (erdgestützten) Empfang werden Bild- und Tonsignale durch den Äther gesendet und von Zimmer- oder Dachantennen aufgefangen.
  • Teleshopping: (Einkaufen per Bildschirm). Der Fernsehzuschauer hat die Möglichkeit, über spezielle Verkaufssender oder Programmfenster, aber künftig zunehmend auch über den (interaktiven) Rückkanal des Kabelanschlusses oder über das angeschlossene Internet Waren zu kaufen. Die Transaktionen werden in der Regel über die Fernbedienung abgewickelt - bis hin zum Begleichen der Rechnung.
  • Video on Demand: Per Kabelanschluss oder Telefonnetz werden vom Zuschauer ausgewählte Programmangebote (Spielfilme) zur gewünschten Zeit gegen eine Nutzungsgebühr übertragen.

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