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Dreimal Mond: Supermond, "Blue Moon" und totale Mondfinsternis

Heute bietet uns der Mond ein besonders Schauspiel. Denn es gibt gleich drei lunare Ereignisse auf einen Schlag: Erstens ist der jetzige Vollmond wieder ein "Supermond" und damit besonders groß. Zweitens ist es der zweite Vollmond in diesem Monat – ein "Blue Moon". Und drittens gibt es heute Mittag eine totale Mondfinsternis – auch wenn sie in Deutschland leider nicht zu sehen ist. Eine solche Dreifach-Kombination gab es zuletzt vor 35 Jahren.
NPO, 31.01.2018

Dreifach Ereignis: Heute treffen ein Supermond, ein "Blue Moon" und eine totale Mondfinsternis zusammen

NASA

Der Mond ist nicht nur nach der Sonne das hellste und auffälligste Licht am Nachthimmel, er ist auch eines der abwechslungsreichsten. Denn sein Anblick verändert sich zum einen durch die Mondphasen: Je nachdem, aus welchem Winkel das Sonnenlicht seine Oberfläche trifft, erscheint uns der Mond mal als schmale Sichel, mal als Halbmond, dann wieder scheint er ganz verschwunden oder leuchtet als prachtvoller Vollmond.

Dritter Supermond in Folge

Doch zusätzlich verändert sich auch die scheinbare Größe und Helligkeit des Mondes am Himmel. Weil die Mondbahn nicht kreisförmig ist, sondern elliptisch, ist der Erdtrabant nicht immer gleich weit von uns entfernt. Stattdessen schwankt sein Abstand um rund zehn Prozent im Verlauf eines Umlaufs. Wenn der Mond bei Vollmond gerade nahe am erdnächsten Punkt seiner Bahn steht, dann erscheint er uns dadurch um bis zu 15 Prozent größer und 30 Prozent heller als im erdfernsten Punkt – man spricht dann auch von einem "Supermond".

Genau so einen Supermond können wir auch heute Abend wieder bestaunen – zum dritten Mal hintereinander. Denn schon im November und Dezember 2017 war der Vollmond besonders groß. Heute hat der Erdtrabant bei Vollmond gerade den erdnächsten Punkt seiner Bahn passiert und ist daher "nur" rund 360.200 Kilometer entfernt - immerhin etwa 24.000 Kilometer weniger als im Durchschnitt. Der nächste Vollmond in Erdnähe findet erst wieder am 22. Dezember 2018 statt.

Vergleich der scheinbaren Größe des Mondes an seinem erdnächsten und erdfernsten Punkt.

NASA

Ein "Blue Moon"

Doch der heutige Vollmond hat noch eine Besonderheit: Er ist ein "Blue Moon" – der zweite Vollmond innerhalb eines Monats. Ein solcher "doppelter " Vollmond kommt im Schnitt nur alle 2,7 Jahre vor. Möglich wird dies, wenn der erste Vollmond unmittelbar zu Beginn eines langen Monats auftritt – im aktuellen Fall am 2. Januar. Weil zwischen zwei Vollmonden nur 29,5 Tage liegen, gibt es den zweiten dann noch im selben Monat.

In diesem Jahr kommt noch etwas hinzu: Weil der Februar so kurz ist, wird er komplett ohne Vollmond bleiben. Einen solchen vollmondlosen Monat hat es zuletzt im Jahr 1999 gegeben. Dafür gibt es sowohl im Januar als auch im März einen "Blue Moon" – einen "doppelten" Vollmond.

…und eine totale Mondfinsternis

Das dritte Mond-Phänomen des heutigen Tages ist gleichzeitig das spektakulärste – jedenfalls dort, wo man es beobachten kann. Denn für Himmelsbeobachter in Teilen Nordamerikas, Asiens und Austauliens gibt es heute Mittag eine totale Mondfinsternis zu bestaunen. Der Erdtrabant wird kurz vor 14:00 Uhr unserer Zeit in den Kernschatten der Erde eintreten und sich nach und nach verdunkeln. Gegen 14:30 Uhr ist der Höhepunkt der Finsternis erreicht: Der Mond ist nun vollständig vom Erdschatten bedeckt und hat sich durch Streulicht der Erdatmosphäre rot verfärbt – er wird zum "Blutmond".

Ein solches Zusammentreffen von verfinstertem "Blutmond", "Blue Moon" und noch dazu Supermond ist ziemlich selten: Das letzte Mal trat ein solches Dreifach-Ereignis vor rund 35 Jahren auf: am 30. Dezember 1982. Das nächste lunare Tripel-Schauspiel wird es erst wieder am 31. Januar 2037 geben.

Bei uns in Europa ist die Mondfinsternis leider nicht sichtbar, weil es bei uns noch Tag ist und zudem der Mond während der Totalität noch unter dem Horizont steht. Wir bekommen nur die letzten Minuten der Halbschattenphase mit, die aber wegen des Tageslichts kaum zu erkennen sein wird. Aber es gibt einen Trost: Am 27. Juli 2018 wird es erneut eine totale Mondfinsternis geben – und die können dann auch wir Europäer bestaunen.

Die aktuelle Mondfinsternis kann man aber immerhin über Livestreams mitverfolgen – unter anderem beim Griffith Observatory und auf NASA-TV.

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