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Earth Day 2021: „Jeder Bissen zählt!“
Von der Idee zu weltweiter Anerkennung
Entstanden ist die Idee des „Earth Day“ bereits vor über 50 Jahren – und zwar gleich zwei Mal: Im Jahr 1969 schlug erstmals der Friedensaktivist John McConnell bei einer UNESCO-Konferenz in San Francisco vor, dass es einen Tag für die Erde geben sollte, um die Menschen für Umweltprobleme zu sensibilisieren. Die Vereinten Nationen datierten ihn damals auf den von McConnell vorgeschlagenen 21. März, den Tag unseres Frühlingsanfangs.
Etwa zur gleichen Zeit hatte auch der US-Senator Gaylord Nelson die Idee, einen Aktionstag für die Erde zu veranstalten – vor allem an US-amerikanischen Universitäten und in Schulen. Auch er wollte mit seiner Bewegung auf die Probleme der Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Insbesondere nachdem 1969 in Santa Barbara in Kalifornien eine Ölpest ausgebrochen war. Sein Mitarbeiter Denis Hayes half ihm bei der Umsetzung, sodass am 22. April 1970 über 20 Millionen Menschen in den USA den ersten „Earth Day“ feierten.
Heute wird der „Earth Day“ in einigen Städten wie etwa in San Francisco am von John McConnell vorgeschlagenen Datum des Frühjahrsanfangs gefeiert. Weltweit hat sich aber der 22. April als Tag der Erde durchgesetzt und wird mittlerweile in rund 175 Ländern mit hunderten Millionen Menschen und tausenden Umweltorganisationen zelebriert. Die globalen Veranstaltungen zum Festtag werden häufig von Prominenten unterstützt. Im Jahr 2009 wurde der 22. April von der Generalversammlung der Vereinten Nationen offiziell zum Internationalen Tag der Mutter Erde erklärt.
Die Natur wiederherstellen
Der „Earth Day“ steht jedes Jahr unter einem anderen Motto, um auf verschiedene Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Für 2021 haben die internationalen Organisatoren das Motto "Restore our earth" gewählt, was im Deutschen "Stellt unsere Erde wieder her" bedeutet. Damit weisen sie darauf hin, dass unter anderem Wälder wieder aufgeforstet und viele Ökosysteme etwa von Müll gesäubert werden sollten und dass beispielsweise Böden in der Landwirtschaft so behandelt werden müssen, dass sie sich wieder regenerieren können.
Zu diesen und weiteren Themen finden am „Earth Day“ und an den Tagen davor und danach verschiedene Aktionen statt. Am 22. April wird beispielsweise ein internationales, digitales „Earth Day“ Live-Event mit Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträgen organisiert. Dabei wird vor allem über neue nachhaltige Technologien und Ideen gesprochen, mit dem die Ökosysteme weltweit wiederhergestellt werden sollen.
In Deutschland steht nachhaltiges Essen im Fokus
Angelehnt an das weltweite Motto wurde für Deutschland dieses Jahr "Jeder Bissen zählt" als Motto des Tags der Erde 2021 gewählt. Dieses bezieht sich vor allem auf eine nachhaltige Ernährung, denn auch unsere Ernährungsweise kann die Wiederherstellung der Umwelt entscheidend mitprägen. „Die Erde und Klima brauchen Zeit, um sich von rücksichtsloser Ausbeutung zu erholen. Jeder Bissen zählt, damit sich die Erde erholen kann", erklärt Earth-Day-Präsident Thomas Dannenmann.
Dazu zählt, dass man im Lebensmittelhandel, der Landwirtschaft, der Fischerei, der Lebensmittelproduktion sowie der Lieferung und später auch beim Einkauf und Konsum Ressourcen schont. Unter einer ressourcenschonendere und nachhaltige Ernährung verstehen die „Earth Day“-Aktivisten in Deutschland unter anderem, dass biologisch und regional angebaute sowie fair gehandelte Lebensmittel gekauft und bewusst gegessen werden.