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Ein Kultobjekt wird 125 

Vor kurzem ging ein Strandkorb um die Welt: Er war sechs Meter breit und brachte die Staats- und Regierungschefs auf dem G-8-Gipfel in Heiligendamm für einige Minuten in Urlaubsstimmung. Kein Zweifel: Strandkörbe sind Kult. Franz Beckenbauer besitzt ebenso einen wie Dieter Bohlen. Handgefertigte Exemplare stehen am Dachstein in Österreich, in Luxushotels in den U.S.A. und rund 300.000 Stück laden in den Sommermonaten an Deutschlands Küsten zum geschützten Sonnenbad ein.

von Michael Fischer, wissen.de

Vom Rheumaschutz zum Kultobjekt

Erfunden hat den Strandkorb 1882 der mecklenburgische Korbmacher Wilhelm Bartelmann. Laut Überlieferung kam damals eine vornehme ältere Dame zu dem Rostocker Handwerksmeister und bat ihn um eine Sitzgelegenheit für den Strand als Schutz gegen Wind und Wetter. Der Grund für den ungewöhnlichen Wunsch: Wegen eines Rheumaleidens habe ihr der Arzt zwar von einem Urlaub am Meer abgeraten, doch sie wolle einfach nicht darauf verzichten. Das Gestell, das ihr der Korbmacher anfertigte, erregte natürlich die Aufmerksamkeit der anderen Badegäste. Und schon bald stieg die Nachfrage nach solchen „Strandkörben“. Bereits ein Jahr später eröffnete Wilhelm Bartelmanns Frau Elisabeth in Warnemünde den ersten Strandkorbverleih an der Ostsee. Seitdem gehört er zu den Ost- und Nordseestränden wie der Wind und das Wasser.

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