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Einkaufen übers Internet

Rund um die Uhr einkaufen? Das Internet macht es möglich: Von Konzertkarten über Computer und Bekleidung bis hin zu Lebensmitteln lässt sich alles jederzeit online bestellen und bequem nach Hause liefern. Kein Wunder, dass Online-Shopping in Deutschland immer beliebter wird. Neun von zehn Internetnutzern kaufen im Web Waren und Dienstleistungen, so das Ergebnis einer Studie des Branchenverbands Bitkom aus dem Jahr 2012. Doch immer wieder gehen Onlineshopper Betrügern auf den Leim.
von wissen.de-Autorin Julia Räsch

Welche Gefahren lauern beim Onlineshopping?

Fake Shops, gefälschte Produkte, Identitätsdiebstahl oder mangelhafte Ware: Es gibt viele Risiken, beim Onlineshopping auf Betrüger hereinzufallen. Bei gefälschten Internet-Händlern (Fake-Shops) wirkt alles echt - in Wirklichkeit sind die Onlineauftritte aber nur eine Fassade, um Kunden abzuzocken. Die gewünschte Ware muss per Vorkasse bezahlt werden, wird dann aber nie geliefert. Kurze Zeit später ist die Seite nicht mehr im Internet zu finden. Anders ist es bei gefälschten Produkten. Hier ist der Shop echt, die Ware allerdings nicht. Wer Markenware zu erheblich günstigerem Preis im Internet findet, sollte sich fragen, ob die Uhr oder Jeans ein Original ist. Wenn man gar nichts bestellt hat und trotzdem eine Rechnung bekommt, ist man wahrscheinlich Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Immer häufiger verschaffen sich Kriminelle Zugang zu Online-Kundenkonten bei Versandhändlern und bestellen die Ware auf fremde Namen und Bankkonten. 

Kleidung, Taschen, Schuhe...
Fotolia.com/Franz Pfluegl

Woran erkenne ich einen seriösen Händler?

„Jeder Anbieter muss ein Impressum haben und seine Identität preis geben“, sagt der Jurist Thomas Bradler. Er arbeitet für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und ist Experte für sogenannte Fernabsatzgeschäfte. „Im Impressum müssen unter anderem der genaue Firmenname und eine ladungsfähige Anschrift vermerkt sein, also eine Postadresse und kein Postfach.“ Deshalb lohnt sich immer ein Blick auf diese Seite. Das Widerrufsrecht ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil eines seriösen Internetshops. „Wenn man eine Widerrufsbelehrung erhält, zeigt das, dass ein Shopbetreiber gewillt ist, sich an Recht und Gesetz zu halten“, sagt der Profi. Zudem kann ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht schaden. Online-Händler müssen dort beispielsweise in ihrer Datenschutzerklärung mitteilen, welche Daten sie erheben und an wen diese Informationen übermittelt werden. Beim Bezahlen bieten seriöse Händler verschiedene Möglichkeiten an. Der sicherste Weg ist es, auf Rechnung zu bezahlen oder per Lastschrift. „Dann kann ich das Geld bei Problemen wieder zurückholen, indem ich bei meiner Bank der Lastschrift widerspreche“, sagt Bradler. Wichtig sei, dass persönliche Daten verschlüsselt übertragen werden. „Man erkennt das an dem https in der URL und dem kleinen Schloss-Symbol in der Statusleiste.“ Sonst könnten sensible Informationen wie Name, Adresse, Geburtsdaten und Kreditkartennummer abgefangen und von Cyberkriminellen missbraucht werden.

 

Wie wichtig sind Gütesiegel?

Immer mehr Shops verfügen über ein sogenanntes Gütesiegel, etwa Safer Shopping vom TÜV Süd oder Trusted Shops. „Für den Verbraucher bietet dies eine Möglichkeit, auf Nummer sicher zu gehen“, sagt Bradler. „Die Prüfstellen kontrollieren, ob beim Onlineshop alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.“ Solche Gütesiegel kosten Geld und müssen vom Onlinehändler selbst angefordert werden. „Ein fehlendes Gütesiegel ist daher noch kein zwingendes Zeichen für einen unseriösen Anbieter“, so Bradler.

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