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Elternratgeber: Einfluss von Tablets auf Kinder positiv prägen

Heutzutage wachsen Kinder von Beginn an mit digitalen Medien auf. Der Fernseher, das Tablet oder das Smartphone sind aus dem Alltag Heranwachsender nicht mehr wegzudenken. Es ist daher wichtig, dass Eltern frühzeitig klare Leitlinien für den Umgang ihres Nachwuchses mit den digitalen Medien finden. Solche Regeln dienen sowohl den Kindern als auch ihnen selbst zur Orientierung für den „richtigen“ Umgang mit dem Smartphone oder Tablet. Letzteres soll folgend genauer unter die Lupe genommen werden.

Immer früher halten Smartphones und Tablets Einzug ins Kinderzimmer.

Pixabay, NadineDoerle

Viele Eltern möchten alles richtig machen, indem sie ihre Kinder so lange wie möglich von digitalen Medien fernhalten. Das ist jedoch nur bedingt sinnvoll, denn sie gehören zur Generation der sogenannten „Digital Natives“. Jener Generation also, die mit der digitalen Welt aufwächst. Dies bringt zwei Besonderheiten mit sich: Einerseits wird es spätestens ab dem Schulalter aufgrund des Einflusses der Freunde und Freundinnen des Kindes beinahe unmöglich, dieses noch länger vom Umgang mit dem Smartphone, Tablet & Co abzuhalten. Andererseits ist es wichtig, dass die Kinder frühzeitig den versierten Umgang mit dem World Wide Web lernen, denn diese Skills setzen Arbeitgeber aktuell sowie in Zukunft schlichtweg voraus. Sinnvoller, als das Kind künstlich vom Tablet fernzuhalten ist daher, es schon in jungen Jahren im richtigen Umgang mit solchen digitalen Medien zu schulen.

Das „richtige“ Tablet für Kinder finden

Um Kinder vor einem negativen Einfluss durch das Internet zu schützen, ist es wichtig, das „richtige“ Tablet zu kaufen. Experten warnen nämlich eindringlich davor, Kinder unbeaufsichtigt ins Internet zu lassen. Zu viele Gefahren lauern hier, welche an dieser Stelle aber nicht im Detail aufgeführt werden sollen. Die besten Kinder Tablets haben deshalb entsprechende Schutzmechanismen wie vorinstallierte Apps oder spezielle Möglichkeiten zur Sicherheitseinstellung durch die Eltern. Doch selbst, wer ein passendes Tablet gefunden hat, sollte die Kinder niemals damit unbeaufsichtigt lassen. Das gilt allein schon, um die Zeit der Mediennutzung im Blick zu behalten. Auch, wenn das Tablet auf die Kinder geradezu faszinierend wirkt und die Eltern vielleicht froh sind, ruhige sowie zufriedene Kinder zu haben, schadet übermäßiger Medienkonsum nämlich der kindlichen Entwicklung. Es ist daher wichtig, fixe Nutzungszeiten zu definieren und diese unbedingt auch zu kontrollieren – denn Kinder haben ein anderes Zeitgefühl und halten sich bekanntlich nicht immer an alle Regeln.

Medienkompetenz fördern – Ab wann ist das sinnvoll?

Wie bereits erwähnt, macht es keinen Sinn, die Kinder künstlich von digitalen Medien fernzuhalten. Das gilt zumindest, solange die Eltern den Überblick behalten, wann ihr Kind solche Medien nutzt und wofür. Die Medienkompetenz ist nicht nur im späteren Beruf wichtig, sondern wird auch in der Schule in Zukunft voraussichtlich an Bedeutung gewinnen. Dennoch sollten Kleinkinder nur bedingt mit dem Smartphone oder Tablet in Berührung kommen – ebenso, wie das exzessive Fernsehen zu vermeiden ist. Die Gründe liegen in den negativen Folgen, welche ein zu großer oder zu früher Konsum von (digitalen) Medien auf die Entwicklung des Kindes haben kann:

  • Sprachentwicklungsstörungen
  • (Ein-) Schlafstörungen
  • motorische Hyperaktivität
  • Konzentrationsschwäche

Doch keine Sorge: Diese Studienergebnisse gelten nur für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr mit einer exzessiven Mediennutzung von mindestens einer Stunde pro Tag. Demgegenüber konnte festgestellt werden, dass Kinder, welche frühzeitig den richtigen (!) Umgang mit digitalen Medien lernen, diesen später auch besser kontrollieren können. Sie lernen also, selbst Grenzen zu erkennen sowie einzuhalten – während andere Kinder eine größere Suchtgefahr haben. Es ist also durchaus wichtig, seinen Nachwuchs so früh wie möglich in den richtigen Verhaltensweisen mit dem Tablet zu schulen, dabei aber unbedingt auch die Empfehlungen zur Nutzungsdauer zu berücksichtigen.

Nutzungsdauer: Wie lange sollten Kinder je nach Alter das Tablet nutzen?

Diese Nutzungsdauer hängt stark vom jeweiligen Alter sowie dem Entwicklungsstand des Kindes ab. Tatsächlich dürfen laut Experten sogar schon Kinder unter drei Jahren erste Erfahrungen mit dem Tablet sammeln, allerdings nur gemeinsam mit ihren Eltern, bestenfalls nicht täglich und nie länger als fünf Minuten am Stück. Sie können in der Regel noch keine Spiele oder Apps betätigen. Stattdessen finden sie es spannend, Familienfotos durchzublättern, Bildergeschichten anzusehen oder einfach auf den Bildschirm zu tippen und zu sehen, was passiert.

Zwischen vier und sechs Jahren kann das Kind das Tablet langsam auch selbstständig bedienen, sollte aber dennoch stets unter Beobachtung bleiben. Da sie noch nicht lesen beziehungsweise schreiben können, ist für die Kinder in diesem Alter vor allem das Spielen oder Ansehen von Bildern sowie Videos interessant. Doch auch jetzt empfehlen die Experten, das Tablet nicht jeden Tag hervorzuholen und die Nutzugsdauer auf 20 Minuten zu beschränken.

Bei der Beurteilung der Computerzeiten sollte man auch die sonstige Mediennutzung, sprich Fernsehen, Smartphone & Co., berücksichtigen.

Pixabay, mojzagrebinfo

Ab sieben Jahren kann es eine Überlegung wert sein, dem Kind ein eigenes Kindertablet zu kaufen. Natürlich ist aber auch nach wie vor die gemeinschaftliche Nutzung eines Gerätes durch die ganze Familie möglich – wenn dieses entsprechend kindersicher ist. Mittlerweile kann der Nachwuchs das Tablet nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit selbstständig bedienen und auch Inhalte im Internet lesen sowie verstehen oder selbst schreiben, also beispielsweise „chatten“. Nun lauern somit noch deutlich mehr Gefahren. Es ist also bis zu einem Alter von zehn Jahren immer noch empfehlenswert, die Mediennutzung der Kinder zumindest größtenteils im Auge zu behalten. Mit Eintritt in das Grundschulalter können die Kinder dafür aber auch umso mehr vom Tablet profitieren, beispielsweise indem sie

  • Hilfe für die Hausaufgaben erhalten, wie zur Recherche für ein Referat,
  • mit speziellen Lernapps die schulische Ausbildung unterstützen oder
  • sich Wissen aneignen, das sie interessiert.

Die Nutzungsdauer für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren kann täglich zwischen 30 und 45 Minuten betragen. Das gilt jedoch für die insgesamte Nutzungsdauer von Medien, sprich inklusive Fernsehen, Smartphone & Co. Sinnvoll ist unter Umständen die Vereinbarung eines wöchentlichen Kontingents – einer „Bildschirmzeit“ also, die das Kind zu großen Teilen selbst verwalten kann.

Digitale Medien sinnvoll nutzen: Lernen mit dem Tablet

Zuletzt kann und darf das Tablet für Kinder natürlich auch Spaß bedeuten, sollte jedoch in erster Linie dem Lernen dienen. Mit modernen Lernapps speziell für Kinder werden diese beiden Faktoren mittlerweile optimal kombiniert, sodass das Kind mittels Gamification neues Wissen erwerben und trotzdem eine spielerische Erfahrung machen kann. So wird das Schöne mit dem Sinnvollen verknüpft!

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