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Energiesparend durch den Sommer

Viele Energiespartipps beziehen sich auf die kalte Jahreszeit, doch auch in den warmen Monaten lässt sich in den heimischen vier Wänden einiges an Energie einsparen.

Auch während der warmen Jahreszeit lauern im Haushalt viele Energiefresser.
Im und um das Haus

1. Heizkosten im Sommer?

Heizen während der Sommermonate klingt zunächst paradox. Allerdings ist es durchaus abhängig vom Heizungstyp, ob die Heizungsanlage in der warmen Jahreszeit gänzlich abgestellt werden kann. Denn einige Geräte sind auch für die Trinkwassererwärmung verantwortlich, sind manuell oder automatisch und regeln womöglich auch eine Umwälzpumpe mit. Abgesehen davon können auch bei abgestellten Heizkörpern (minimale) Kosten entstehen: Der Wärmeverbrauch ist dabei anlagenbedingt, da eine gewisse technische Notwendigkeit für einen ganzjährigen Durchfluss von Warmwasser in den Leitungen besteht.

2. Prophylaxe am Haus

Die Sommerzeit bietet sich außerdem ideal an, um das Haus bereits auf die kommende kalte Jahreszeit vorzubereiten. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, die sich im Winter auszahlen, können nun in Angriff genommen werden. Möglichkeiten der Energieersparnis gibt es beispielsweise hinsichtlich der Dämmung, bei der Modernisierung der Heizungsanlage oder im Fensterbereich. Die Energieeffizienz des Gebäudes lässt sich so nachhaltig verbessern, darüber hinaus erhöht sich aber auch der Marktwert der Immobilie. Derartige Erneuerungen sind natürlich ein Kostenfaktor und die Investitionen zahlen sich erst lang- bis mittelfristig in Form des geringeren Verbrauchs aus.

3. Sparpotenzial bei der Hygiene

Abgesehen von Eingriffen in den Baubestand, lassen sich gerade im Sommer auch mit kleinsten Verhaltensänderungen Einsparungen beim Energieverbrauch erzielen. So kann beim Wäschewaschen auf heißes Wasser verzichtet werden. Dazu braucht es lediglich ein entsprechendes Kaltwaschmittel, was überdies oft genug auch in der Zusammensetzung umweltschonender ist. Auch der Trockner muss dank der warmen Temperaturen nicht mehr genutzt werden. Stattdessen kann die Wäsche direkt auf dem Balkon oder im Garten auf der Wäscheleine trocknen.

Im Sommer dient die Dusche hauptsächlich der Abkühlung – eine gute Möglichkeit, den Warmwasserverbrauch zu senken.
Die warmen Außentemperaturen bieten sich darüber hinaus dazu an, den Warmwasserverbrauch beim Duschen zu reduzieren. Das hat den positiven Nebeneffekt einer Abkühlung an allzu heißen Tagen, die zudem den Kreislauf anregt und das Bindegewebe stärkt. Um den Wasserverbrauch bei der Körperpflege generell zu senken, empfehlen sich immer die bewährten Sparduschköpfe.

 

 

4. Hitzeschutz optimieren

An besonders heißen Tagen ist eine schnelle und konstante Abkühlung natürlich wünschenswert. Problematisch ist hieran lediglich, dass die häufig zum Einsatz kommenden Klimaanlagen einen enormen Stromverbrauch ausweisen. Eine ebenfalls technische Alternative hierzu ist die Kühlung mit Solarthermie. Der Grundgedanke dahinter: Für die eigentlich mit Strom betriebene Kühltechnik wird stattdessen die (kostenlose) Sonnenwärme genutzt. Das hat zwei Vorteile: Die Solarthermie-Anlagen liefern gerade zu den Zeiten, wenn eine Abkühlung am wünschenswertesten ist, besonders viel notwendige Wärmeenergie liefert. Darüber hinaus wird diese Technik vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gefördert.

Das rechtzeitige Schließen von Rollos oder Vorhängen hält Sonne und warme Temperaturen draußen.

Daneben gibt es weitere Alternativen für ein erträgliches Raumklima während der Sommermonate, die gänzlich ohne den Einsatz von Energie auskommen. Oft reicht nämlich schon das richtige das richtige Lüften bzw. das rechtzeitige Abdunkeln der Räumlichkeiten aus, um allzu hohe Innentemperaturen zu vermeiden. Wer Rollos oder Vorhänge bei hohen Temperaturen geschlossen hält, lässt die Hitze so erst gar nicht ins Zimmer. Aus demselben Grund sollten die Fenster nach Möglichkeit auch zur Mittagszeit verschlossen bleiben.

Einen natürlichen Hitzeschutz bieten übrigens Pflanzen, besonders wenn sie vor hitzegefährdeten Fensterpartien angepflanzt werden. Allerdings reichen die sonst üblichen Balkonblumen hierfür nicht aus – als Schattenspender kommen vielmehr Bäume, Büsche oder Kletterpflanzen in Frage.

Während des Urlaubs

1. Auf den Standby-Modus verzichten

Wer in die Ferien startet, kann daheim trotz allem noch Energie sparen – zumindest in den heimischen vier Wänden. Zum Beispiel dadurch, dass bei allen Elektrogeräten der Stecker gezogen wird, insbesondere bei Fernseher, Satelliten-Receiver oder anderen Video- und Audiogeräten. Das macht insofern Sinn, als selbst Geräte im Standby-Modus weiterhin Strom verbrauchen und dementsprechend Kosten verursachen. Noch einfacher wird das Trennen vom Stromnetz durch eine schaltbare Steckerleiste.

Grundsätzlich ist dieses Vorgehen auch für Kleingeräte empfehlenswert, da gilt auch für Kaffeevollautomaten, Drucker, Radiowecker oder Netzteile von elektrischen Zahnbürsten die Devise Stecker raus.

2. Kühlschrank abtauen

Solange niemand zu Hause ist, wird in den meisten Fällen auch der Kühlschrank leer sein. Der Urlaub bietet daher eine gute Gelegenheit, um erstens schon dadurch Strom zu sparen, in dem die Kühlgeräte für den betreffenden Zeitraum abgestellt werden. Zweitens kann der Kühlschrank, sofern nötig, gleich abgetaut werden - das verringert nach der Wiederinbetriebnahme den Verbrauch deutlich. Es sollte allerdings auf eine ausreichende Luftzufuhr geachtet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Alternativ kann während der Reise auch einfach die Temperatur des Kühlschranks leicht erhöht werden. Schon sieben Grad Celsius reichen im Zweifelsfall aus.

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