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Eurojackpot und 6aus49 Lotto

Wohl jeder Mensch hat schon davon geträumt: Einmal im Leben die richtigen Lottozahlen auswählen, den Jackpot abräumen und das ganze Leben noch einmal vollkommen neu gestalten. Vor allem das Internet hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Lottospielern längst nicht mehr allein das heimische Tipp-Angebot für Lotto, Glücksspirale und Co. zur Verfügung steht.
Die internationalen Spielmodelle klingen ebenfalls vielversprechend. Doch wie es beispielsweise um die Gewinnchancen beim Eurojackpot im Gegensatz zum 6aus49 Lotto aus Deutschland steht, wissen viele Spieler gar nicht. Nachfolgend finden sich Informationen dazu, welche Chancen sich beim Tippen erschließen können und welche Unterschiede es gibt. 
 
Höherer Spieleinsatz gleich höhere Gewinnwahrscheinlichkeit?
So hoch der maximale Jackpot bei 6aus49 Lotto oder dem Eurojackpot auch ausfällt, relevant für die Abgabe des Tipps aus mathematischer Sicht ist und bleibt die Gewinnwahrscheinlichkeit, denn sie spiegelt nun einmal die Gewinnchancen wider. Wie wahrscheinlich der Gewinn ist, hängt wiederum mit den verschiedenen Gewinnklassen zusammen. Es ist nur allzu naheliegend, dass das Erreichen eines „3ers“ deutlich wahrscheinlicher ist als die Wahrscheinlichkeit, sechs richtige Zahlen zu tippen. Da hilft es wenig, die eigenen Glückszahlen auf dem Lottoschein zusammenzustellen. Für die Mathematik ist es letzten Endes vollkommen unerheblich, ob die Zahlen per Zufallsgenerator ausgesucht werden oder ob Spieler wichtige Daten als Basis des Spielscheins bevorzugen. Auch die Zahl von gespielten Tippreihen ist für den Lottoerfolg im Grunde irrelevant. Denn für jede Reihe gilt stets dieselbe Gewinnchance – ganz gleich, ob Spieler auf eine oder 12 Reihen setzen.
 
Eurojackpot und 6aus49 Lotto

Pixabay.com Hermann  (CC0 1.0)

 
Eurojackpot im Jahr 2014 - mehrfach auf Rekordjagd
Zunächst soll an dieser Stelle erklärt werden, was den Eurojackpot überhaupt ausmacht als junges Spielsystem. In der Erklärung bei lottozahlen.eu heißt es, dass das Angebot erst seit dem Jahr 2012 existiert. Der erste auffällige Unterschied besteht darin, dass die so genannte „europäische Mehrstaaten-Lotterie in Europa“ mit einem höheren Jackpot arbeitet, was auch zu einem Anstieg des Maximalgewinns führt. Im Vergleich zu vielen anderen Lotterien innerhalb Europas bringt es der Eurojackpot zugleich auf bessere Gewinnchancen. Ende 2014 berichtete die Rheinische Post von einem regelrechten „Rekordjahr“ und vom bisher größten Jackpot seit der Einführung des Spielmodells: Im September des besagten Jahres lag der Gesamtgewinn bei sage und schreibe 61 Millionen Euro. Dennoch sollten Spieler, die das Lottofieber gepackt hat, realistisch bleiben. 
 
Weshalb? An dieser Stelle kommen wir zurück zur Eingangsfrage, welche Gewinnchancen beim Eurojackpot im Gegensatz zum 6aus49 Lotto erkennbar sind. 
 
Die wichtigsten Gewinnklassen im Vergleich
Die beste Gewinnklasse beim Lotto 6 aus 49 – sechs Richtige plus Superzahl – erreichen Tipper mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 1 zu 139.838.160. In der Gewinnklasse 1 schüttet der Betreiber einen Anteil von 12,8 % des Gesamtjackpots aus. Für 6 Richtige ohne Superzahl liegt die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns bei 1 zu 15.537.753. Das Tippen beim Eurojackpot geht etwas anders vonstatten, eine Wahrscheinlichkeit für Gewinne wird selbstredend auch hier genannt. Spieler tippen zunächst „5 aus 50“ bei den normalen „Gewinnzahlen“, im zweiten Schritt nochmals zwei aus zehn so genannten „Eurozahlen“. Gewinnklasse 1 braucht den maximalen Erfolg, also 5 richtige Gewinnzahlen und 2 korrekt vorhergesagte Eurozahlen. Die Gewinnwahrscheinlichkeit liegt hier bei 1 zu 95.344.200, 36,00 % des Jackpots bzw. mindestens zehn Millionen Euro werden an Gewinner ausgeschüttet. Eine deutlich höhere Summe also als die, die in der Regel beim normalen 6aus49-Lotto ausgezahlt wird. 
 
Eurojackpot kombiniert zwei Zahlenmodelle
Gewinnklasse 2 des Jackpots, an dem Spieler aus 16 Ländern innerhalb Europas teilnehmen, setzt sich ebenfalls aus fünf richtigen Gewinnzahlen und nur einer korrekt vorhergesagten Eurozahl zusammen, bei einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 5.595.013. Dass das Spielen über den Eurojackpot tatsächlich gewinnbringend sein kann, zeigt das Beispiel eines deutschen Handwerkers aus Hessen, der einem Bericht des Nachrichtensender N24 zufolge im Dezember 2014 fast 59 Millionen Euro gewonnen hat. Die beiden lukrativsten Gewinnklassen verdeutlichen bereits, dass die Gewinnchancen des Eurojackpots merklich besser ausfallen als die Chancen beim klassischen 6aus49 Lotto. Gleiches gilt für die Höhe der Jackpots, die beim auf das deutsche Bundesgebiet begrenzten Lotto-Angebot oft nur einen Jackpot im einstelligen Millionenbereich erreichen. Gemessen an den Gewinnen, die Lotterie-Teilnehmer in den US-Staaten wie New York erzielen können, kann es der Eurojackpot bis dato nicht aufnehmen. Dennoch steigt die Teilnahmebereitschaft der Spieler in Europa. Und damit wächst eben auch der Jackpot.
 
Mindesteinsatz beim Eurojackpot höher als bei 6aus49 Lotto
Schon bei den Mindestanforderungen für einen geringen Lottogewinn unterscheiden sich 6aus49 Lotto und Eurojackpot deutlich voneinander. Gewinnklasse 12 (2 + 1 richtige Gewinnzahlen) erreichen Spieler mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 42 beim europäischen Jackpot-Modell, die Wahrscheinlichkeit für zwei richtige mit Superzahl beim deutschen Samstags-Lotto liegt bei 1 zu 76. Die Wahrscheinlichkeit drei Richtige (Gewinnklasse 8) mit dem Lottoschein zu erzielen, liegt bei 1 zu 63 und somit immer noch wesentlich über dem Eurojackpot-Einstiegssatz. Bei den übrigen Gewinnklassen zwischen dem Mindest- und Maximalgewinn setzt sich dieses Bild fort. Deutsche Spieler, die trotz der besseren Chancen des Eurojackpot am heimischen Modell festhalten möchten, können ihre Aussichten auf einen Gewinn nach Expertenaussagen über die Teilnahme an Gemeinschaftssystemen optimieren. Allerdings fallen die Kosten in diesem Fall je nach System wesentlich höher aus. Apropos Kosten: Während die Teilnahme beim 6aus40 Lotto an der Lottoannahmestelle schon ab 1,00 Euro Einsatz möglich ist, liegt der Mindesteinsatz beim Eurojackpot bei 2,35 Euro. 
 
Hier kann das gemeinsame Spielerlebnis zu geringeren Einsätzen führen. Aber mal ehrlich: Der schönste Gewinn ist und bleibt – ganz unabhängig von der Frage, an welchem Spielmodell Tipp-Freude teilnehmen – der, den man als Spieler ganz allein erzielt. 

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