Einführung

Geheimnisvolle Personen der Geschichte

Die Geschichtsschreibung ist voll von Personen, die ihrer Nachwelt bis heute Rätsel aufgeben. Gab es sie wirklich? Wie haben sie gelebt? Und was ist dran an der Legende?

Besonders um jene Charaktere, über die wir besonders viel zu wissen glauben, ranken sich häufig Geheimnisse. Die Geschichten um den legendären König Artus, die Ritter der Tafelrunde und die schöne Guinevere wurden jahrhundertelang durch Erzählungen von Generation zu Generation weitergegeben. Bis heute dient die Artussage als Stoff für Filme und Romane. Doch inwiefern wurde das Bild, das wir von Artus haben, durch die Überlieferungen verfälscht? Wer war der sagenumwobene König wirklich?

Eine ähnliche Faszination wie König Artus übt Robin Hood auf uns aus. Der edle englische Räuber ist ein unvergessener Held aus Kindertagen. Wir kennen seine Mannen Little John, Friar Tuck und Will Scarlett ebenso wie seinen fiesen Gegenspieler, den Sheriff von Nottingham. Doch gab es den mutigen Kämpfer mit Pfeil und Bogen wirklich?

Nicht immer sind Legenden und Mythen, um die historische Tatsachenberichte im Lauf der Zeit angereichert werden, der Grund dafür, dass uns historische Persönlichkeiten heute geheimnisvoll erscheinen. Manche Personen haben bereits ihren Zeitgenossen Rätsel aufgegeben. So zum Beispiel Kaspar Hauser, der am 30. April seinen 200. Geburtstag feiert. Der schweigsame junge Mann, der laut eigener Aussage seine Kindheit allein in einem dunklen Raum gefangen gehalten wurde, wurde von manchen als Hochstapler verschrien. Andere vermuteten in ihm gar einen Erbprinz von Baden. Das geheimnisvolle Leben und der nicht minder geheimnisvolle Tod des Kaspar Hauser faszinieren bis heute.   

Unser Blick auf das, was wir als historische Tatsachen erachten, ändert sich im Lauf der Zeit. So wurde im Mittelalter die Existenz einer Päpstin als historisches Faktum allgemein akzeptiert. Heute wird angezweifelt, dass es eine Frau auf dem Heiligen Stuhl  gegeben hat. Der Faszination an dem Gerücht um eine Päpstin hat dies keinen Abbruch getan.

Andrea Lebeau