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Geldanlagen im Überblick

"Kleinvieh macht auch Mist" sagt der Volksmund - und er hat Recht. Bei der richtigen Geldanlage kommt es nicht auf möglichst viel Kapital an, sondern auf die passende Anlageform und das damit verbundene Anlageziel: Soll das Geld schnell wieder flüssig sein? Oder darf es bis zum Ruhestand wachsen? Welche Anlageformen möglich sind und ob es sich um eine kurzfristige, mittel- oder langfristige Kapitalbindung handelt, zeigen wir in unserem Überblick.

Michael Fischer

Schnell verfügbar: die kurzfristige Geldanlage

Wer kennt das nicht: das alte Sofa ist endgültig durchgesessen, die Waschmaschine gibt ihren Geist auf oder der lang geplante New York-Shopping-Trip steht an. Wer für den Fall der Fälle finanziell gerüstet sein möchte, sollte zwei bis drei Nettomonatsgehälter auf der hohen Kante haben. Sichere Geldanlagen mit einer ordentlichen Verzinsung und kurzen Kündigungsfristen sind u. a. folgende:

  • Sparbuch - bzw. Sparkonto:
    geringer Zinssatz, Abhebung bis zu 2000 Euro monatlich, dreimonatige Kündigungsfrist.  
  • Sparen mit festem Zins:
    Mindesteinlage in vierstelliger Höhe, meist höherer Festzins als beim Sparkonto (oft abhängig von der Höhe der Einlage).  
  • Tagesgeldkonto:
    Mindesteinlage in vierstelliger Höhe, höherer Zins als auf normalen Sparkonten.  
  • Festgeldkonto:
    Einigen Tausend Euro Mindesteinlage, drei Monate Mindestlaufzeit, die Verzinsung richtet sich meist nach Laufzeit und Betrag.  
  • Geldmarktfonds:
    Spezialform der Investmentfonds aus Geldmarktpapieren und Anleihen mit geringer Restlaufzeit, Verzinsung hängt vom Zinsniveau am Markt ab, das Kapital ist schnell verfügbar.  

Mit Bedacht zum Ziel: die mittelfristige Geldanlage

Wenn es in fünf oder sechs Jahren eine neue Küche sein soll oder die Wohnzimmereinrichtung, die Reise um die Welt oder das Auto für die endlich volljährigen Kinder, dann ist eine mittelfristige Geldanlage gefragt. Je nachdem, wie sicher das Kapital sein soll bzw. wie viel Risiko man für eine entsprechend gute Rendite eingehen möchte, bieten sich folgende Anlageformen an:

  • Ratensparpläne:
    festgelegtes Sparen auf mehrere Jahre mit steigenden Zinssätzen (je nach Laufzeit).  
  • Bundesschatzbriefe:
    Wertpapiere, die nicht an der Börse gehandelt werden, sichere Geldanlage mit sechs bzw. sieben Jahren Laufzeit und derzeit bis zu 5,5 Prozent Verzinsung.  
  • Pfandbriefe:
    festverzinsliche Wertpapiere, die zur Finanzierung von Hypothekendarlehen dienen, marktgerecht gestückelt, Zinssatz richtet sich nach Marktlage und Kreditinstitut.  
  • Kommunal- und Industrie-Obligationen:
    festverzinsliche Wertpapiere mit verbrieftem Recht auf eine feste Auszahlungssumme bzw. bestimmte Teilzahlungen bis zum Laufzeitende und einer jährlich festen Verzinsung des Nominalbetrags.  

Der lange Anlagehorizont: Altersvorsorge und Vermögensbildung

Wem es um Vermögensbildung geht und wer für das Alter vorsorgen möchte, der hat meist einen langen Anlagehorizont. Je nach persönlicher Ausrichtung, steht beim einen die Sicherheit des eingesetzten Kapitals im Vordergrund, beim anderen eine Risikobereitschaft, die zu überdurchschnittlichen Renditen, aber auch zu Verlusten führen kann. Welche Anlageformen kommen für den finanziell langen Atem in Betracht?

  • Aktien:
    bei einer sinnvollen Aktien-Streuung und einem langen Atem (über zehn Jahre) bieten Aktien noch immer sehr gute Renditechancen - von Ausnahmen abgesehen.  
  • Aktienfonds:
    je nach Ausrichtung des Anlageschwerpunkts und Fondsmanagementstils gute Renditenchancen.  
  • Rentenfonds:
    Investmentfonds, die in börsennotierte Anleihen investieren, je nach Fonds und Anlagezeitraum gute bis sehr gute Renditechancen.  
  • Kapital-Lebensversicherungen:
    Geldananlage mit guter Verzinsung und steuerlichen Vorteilen bei gleichzeitiger Absicherung der Angehörigen.  
  • private Rentenversicherung:
    Bequeme Art der sicheren Geldanlage mit einer Rendite, die meist über der von Kapital-Lebensversicherungen liegt.  

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