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Gelingt die finanzielle Freiheit mit dem Traden von Devisen?

In Zeiten, in denen sich konservative Anlageformen aufgrund der anhaltend niedrigen Zinssätze immer weniger lohnen, fragen sich viele Menschen, ob sie ihr Geld nicht lukrativer anlegen könnten. Forex-Trading, also die Spekulation auf Währungen, verspricht hohe Gewinne in kurzer Zeit, ist aber mit einem gewissen Risiko verbunden. Doch ist es grundsätzlich möglich, damit reich zu werden? Und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen kann dies klappen?

Wie funktioniert der Devisenhandel?

Der Handel mit Devisen kann außerbörslich oder an einer Devisenbörse wie Euronext und der US-amerikanischen Börse IntercontinentalExchange stattfinden. Teilnehmer am Devisenhandel spekulieren dabei auf den Kurswert von Währungspaaren zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sowohl die Banken selbst als auch große Unternehmen, Devisenmakler, Broker, Handelshäuser und private Devisenhändler nehmen am Devisenmarkt teil. Anbieter von sogenannten Handelsplattformen bieten darüber hinaus auch Schulungsangebote an. Der Broker GFKX hat hierbei gute Bewertungen, wie deutschefxbroker.de erläutert. Darüber hinaus verkaufen die Europäische Zentralbank und die Nationalbanken Währungen, damit die Wechselkurse in einem ausgeglichenen Verhältnis bleiben.

Devisengeschäfte können auf verschiedene Weise erfolgen:

  • Als Devisenkassageschäft (Spot). Dies entspricht dem normalen Austausch von Währungen zwischen einer Bank und deren Kunden. Die Transaktion erfolgt innerhalb von zwei Werktagen zum aktuellen Wechselkurs.
  • Als Devisentermingeschäft (auch FX-Forward genannt). Hierbei handeln die beiden Vertragspartner einen Termin aus, an dem diese die jeweiligen Devisen erhalten. Zu bezahlen ist dieses Geschäft sofort. Im internationalen Handel Tätige führen Termingeschäfte durch, um sich gegen einen zukünftig fallenden Wechselkurs der ausländischen Währung abzusichern.
  • Bei Devisenswapgeschäften tauschen die Beteiligten die Währungen sofort, um sie später zu einem zuvor vereinbarten Zeitpunkt zurückzutauschen. Die Swaps kombinieren somit ein Kassa- mit einem Termingeschäft. Auch sie dienen der Kurssicherung.
  • Wer ein Devisenoptionsgeschäft abschließt, trifft mit der anderen Vertragspartei eine Vereinbarung, bei welcher der Optionskäufer das Recht erwirbt, eine Währung zu einem festen Zeitpunkt oder innerhalb eines Zeitraumes zu kaufen oder zu verkaufen, sobald dieser einen bestimmten Kurswert erreicht hat. Das heißt, er kann, muss es aber nicht tun. Eine Sonderform von Optionen sind Futures: Hier muss der Käufer direkt nach dem Kauf der Option von diesem Recht Gebrauch machen oder darauf verzichten.

Im gewinnorientierten Foreign Exchange Trading sind Swap- und Optionsgeschäfte üblich. Oft handeln Spekulanten auch mit Derivaten. Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Wert von der Entwicklung eines Basiswerts – in diesem Fall der betreffenden Devisen – abhängt. Zugleich ist es eine Zahlungsvereinbarung zwischen den Geschäftspartnern. Auch Derivate können eine Laufzeit haben. Bei CFD-Derivaten, einer hochriskanten Form, dessen Wert sich von der Kursdifferenz ableitet, ist dies nicht der Fall.

Die Vor- und Nachteile von Forex-Trading

Im günstigen Falle können Trader mit dem Devisenhandel in kurzer Zeit sehr hohe Gewinne erwirtschaften. Ein weiterer Vorteil des Forex-Tradings ist die schnelle Verfügbarkeit der Erträge. Dabei kommt es allerdings auf eine rasche Reaktion an, um zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.

Bei Fehlentscheidungen sind beim Handeln mit Devisen aber auch extreme Verluste möglich. Besonders die in hochspekulativen Derivaten und Optionsscheinen eingebauten „Hebel“ ermöglichen diese extremen Ausschläge. Hat ein Trader sich nicht ausreichend abgesichert, können die beim Traden entstandenen Verluste ihn schlimmstenfalls in die Insolvenz treiben. Wer beim Forex-Trading nicht gut plant, riskiert nicht nur immense Verluste, sondern verliert möglicherweise auch den Überblick. Außerdem kann die Verlockung des Geldes beim regelmäßigen Spekulieren mit Devisen und anderen spekulativen Finanzprodukten süchtig machen. Mindestens 30.000 Anleger sind bereits von einer Börsensucht betroffen, wie die FAZ berichtet. Einer davon ist Uli Hoeneß. Er spekulierte über vier Jahre mit Millionensummen an der Börse. Da er seine in der Schweiz erzielten Erlöse nicht versteuerte, sitzt er nun eine dreieinhalbjährige Haftstrafe in der JVA Landsberg ab.

Nur etwa ein Prozent aller Trader erlangen nach langjähriger Erfahrung mit dem Devisenhandel die finanzielle Freiheit. Verglichen damit ist es je nach verfügbarem Einsatzkapital wahrscheinlicher, mit Aktien einen gewissen Wohlstand zu erreichen. Bei einer monatlichen Investition von 100 Euro innerhalb von 20 Jahren lässt sich mit Aktien bis zu 8 Prozent Rendite erzielen. Um auf diese Weise im Laufe seines Lebens Millionär zu werden, müsste der Anleger mindestens 250 Euro monatlich in Aktien investieren. Mit 500 Euro Einlage pro Monat ließe sich die Dauer bis zum Erreichen der Million auf 37 Jahre verkürzen.

Zwei Beispiele für Forex-Millionäre

  • Jimmy Wales, ist einer der Wikipedia-Gründer und studierter Finanzwirtschaftsexperte, wurde reich, indem er ab 1994 mehrere Jahre an der Börse von Chicago erfolgreich mit Optionen und Futures handelte.
  • Der norddeutsche Betriebswirt Carl-Wilhelm Düvel und Forex-Millionär setzt bei seinen Trades auf die Hauptwährungspaare. Er handelt vorwiegend mit Spots. Für ihn ist die Absicherung durch Stopps und Losses wichtig, um mögliche Verluste zu beschränken.

Erfolgreich mit Devisen handeln – das ist zu beachten

Die Kursentwicklung von Währungen und Währungspaaren hängt immer vom aktuellen Angebot im Verhältnis zur Nachfrage ab. Da Devisen vor allem im internationalen Zahlungsverkehr im Umlauf sind, sollten Forex-Trader sich unbedingt über die wirtschaftliche Entwicklung und insbesondere die internationalen Handelszahlen der betreffenden Länder auf dem Laufenden halten. Ein hoher Export bringt zusätzliche Devisen in das Land, während ein höherer Importanteil die Nachfrage nach dieser Währung vergrößert. Auch das Zinsniveau beider Länder spielt eine wesentliche Rolle hinsichtlich der Entwicklung des jeweiligen Währungspaares, denn das Verhältnis der beiden Zinsniveaus zueinander bestimmt den Kassa- und Terminkurs. Des Weiteren steht die Wertentwicklung von Währungen mit dem BIP im Zusammenhang.

Darüber hinaus beeinflussen viele weitere Faktoren die Wechselkurse, unter anderem Veränderungen des Leitzinses für eine der Währungen. So kann eine Leitzinssenkung durch die EZB zu einer Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar führen, wie es im November 2013 geschah. Und als Anfang 2015 die Schweizer Franken vom Euro abgekoppelt wurden, fiel der Euro gegenüber dem Franken um bis zu 30 Prozent. Dieser Artikel liefert hierzu weitere Informationen. Wer mit dem Handeln von Devisen viel Gewinn machen möchte, muss also die Märkte, auf denen er spekuliert, ständig beobachten.

Da das Forex-Trading sehr risikoreich ist, sollten Spekulierende vor dem Traden sicherstellen, dass sie über ausreichend Rücklagen verfügen, und niemals ihr ganzes Kapital verspekulieren. Damit der Devisenhandel zum gewünschten Erfolg führt, sollten Trader ausgehend von fundierten Informationen einen Trading-Plan aufstellen. In diesem Plan sollten diese auch eine Obergrenze für die Investition festlegen. Bei der Kalkulation des möglichen Gewinns sollten Devisenhändler zudem die in Deutschland anfallenden 25 Prozent Abgeltungssteuer berücksichtigen.

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