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Gerät hoch statt Kopf runter: Tipps gegen den Handynacken

Smartphones, Tablets und andere mobile Geräte gehören längst zum Alltag – ebenso wie der typische Blick nach unten auf die Displays dieser Geräte. Doch genau das ist das Problem: Ein ständig gesenkter Kopf belastet den Nacken enorm. Auf Dauer kann das zu Verspannungen, Kopfschmerzen und Verschleiß führen. Wir geben Tipps, wie man dem "Handynacken" vorbeugen kann.
NPO, 04.04.2016

Typisch: Blick nach unten auf die Displays der Mobilgeräte

pixabay.com, TheHilaryClark

Im Durchschnitt drei Stunden verbringen wir täglich damit, unser Handy zu checken oder aufs Tablet blicken – ob im Bus, in der Bahn oder sogar beim Gehen. Dabei aber nehmen wir eine unnatürliche Körperhaltung ein: Der Kopf ist gesenkt und weit nach vornübergebeugt. Unser Kopf ist aber nicht gerade ein Leichtgewicht: Er wiegt schon normalerweise rund fünf Kilogramm.

Schwerer Schädel – unnatürliche Haltung

Unsere Halsmuskeln und unsere Halswirbelsäule schaffen das bei aufgerichtetem Kopf locker, denn dann balanciert der Schädel über unserem Körperzentrum und die Muskeln müssen ihn nur gerade halten, nicht aber sein Gewicht tragen. Anders dagegen, wenn wir den Kopf nach vorne senken, wie beim Lesen, beim Blick auf die Tastatur oder beim Handytippen.

Beugen wir den Kopf nur um 15 Grad nach vorn, dann müssen unsere Hals- und Nackenmuskeln schon 13 Kilogramm Gewicht halten. Und je weiter der Kopf nach vorn geneigt wird, desto stärker ist die Belastung. Beim Blick auf das Handy ist der Kopf häufig sogar um mehr als 45 Grad nach vorn gekippt sein – dann wirken auf unseren Hals Kräfte von über 20 Kilogramm. Das entspricht mehr als einem vollen Kasten Wasser.

Neue Volksseuche Handynacken?

Kein Wunder, dass das auf Dauer Folgen hat – unser Hals ist dafür einfach nicht gemacht. Ein kurzes Checken der E-Mails macht noch nichts, das kann unser Körper problemlos ab. Aber durch ständiges, mehrstündiges Hinabschauen aufs Tablet, Smartphone oder E-Book werden Muskeln, Sehnen und Bandscheiben erheblich strapaziert und die Halswirbelsäule überlastet. Auch wer am Schreibtisch ständig nach unten auf die Tastatur schaut, kann auf Dauer Probleme bekommen.

Die ständige Überlastung der Halswirbelsäule rächt sich: Durch das Überdehnen der Halsrückseite kommt es zu Verspannungen und Muskelverhärtungen, die für Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich sorgen. Häufig führen diese Verspannungen auch zu hartnäckigen und immer wiederkehrenden Kopfschmerzen. Die Haltung mit nach vorne gekippten Schultern sorgt zudem dafür, dass die Brustmuskeln sich verkürzen und die Wirbelsäule im gesamten oberen Rücken stärker belastet wird. Verschleißerscheinungen sind die Folge – der Handynacken.

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