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Grüner Daumen leichtgemacht

Gärtnern ist ein erfüllendes und abwechslungsreiches Hobby. Zeit an der frischen Luft und in der Natur zu verbringen ist nur eine der vielen Seiten. Jeder kann bei der Gestaltung des eigenen Gartens auch viel Kreativität mit einfließen lassen und vom Gefühl, die Früchte seiner eigenen Arbeit sehen oder auch schmecken zu können brauchen wir hier gar nicht erst anfangen. Doch ein schöner Garten erfordert auch viel Arbeit und Erfahrung. Dennoch ist noch kein Gärtner vom Himmel gefallen und Rückschläge gehören dazu. Wir haben die besten Tipps für Neueinsteiger zusammengetragen.

Das Gärtnern ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Deutschland.

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Was für ein Gärtner bin ich?

Spätestens, seit auch der städtische Raum als potenzielle Gartenfläche – mit den gebotenen Einschränkungen und der Notwendigkeit zu etwas mehr Kreativität als ohnehin üblich – entdeckt wurde, dürften dem Hobbygärtnern prinzipiell keine Grenzen mehr gesetzt sein. Heißt umgekehrt natürlich auch, dass im Grunde jeder sich als Hobbygärtner versuchen kann.

Praktischerweise sind die Möglichkeiten variantenreich genug, damit ein jeder sich und seine individuellen Vorlieben, Fähigkeiten und Charaktereigenschaften einbringen und ein tolles Ergebnis hervorbringen kann. Dazu ist es allerdings hilfreich, sich genau dieser Aspekte bewusst zu sein. Ansonsten gerät das Projekt Garten am Ende zur überfordernden Belastung, was zu schade wäre. Vor den ersten Gartenarbeiten sollte daher abgeklärt werden, was von einem Garten gewünscht wird und ob dafür die notwendigen Kapazitäten vorhanden sind.

Zier- oder Nutzgarten? Die Gartentypen

Vor dem ersten Spatenstich ist daher Grundlagenforschung angesagt. Das bedeutet, es muss zunächst herausgefunden werden, in welche grobe Richtung sich der Garten später entwickeln soll. Hierbei hilft eine ebenfalls grobe Unterscheidung von zwei Gartentypen mit unterschiedlichem Zweck:

  • Der Nutzgarten

Der Name ist Programm, obwohl im Grunde natürlich alle Gärten in der einen oder anderen Weise genutzt werden. Allerdings stehen bei diesen meist solche Aspekte wie Ästhetik, Entspannung oder Zerstreuung im Vordergrund, während es beim Nutzgarten vornehmlich um Arbeit und Ertrag geht. Zierpflanzen, Hecken und dergleichen finden sich hier üblicherweise nicht, stattdessen werden verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut, dazu Kräuter und nicht zuletzt eines der wichtigsten Lebensmittel für die Deutschen: Kartoffeln.

Die Anlage eines Nutzgartens ist mit einem teilweise nicht unerheblichen Arbeitsaufwand verbunden.

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Das ist mit einem teilweise nicht unerheblichen Arbeitsaufwand verbunden, will man während des Jahres eine ordentliche Ernte einfahren. Der große Vorteil ist auf der anderen Seite, dass es wohl kaum einen Weg gibt, um an noch frischere Produkte zu kommen. Abgesehen davon kann, die notwendigen Kenntnisse vorausgesetzt, fast über das gesamte Jahr hinweg geerntet werden – dazu braucht es nicht einmal zwingend ein Gewächshaus.

Unser Gärtner-Tipp: Auch wenn Nutzgärten erst einmal nach einer Option für ländlichere Gegenden klingen, wo die Gärtner noch über genügend Platz verfügen, kann der Obst- und Gemüseanbau auch in der Stadt funktionieren. Die Voraussetzungen erfordern zwar eine gewisse Anpassung, trotzdem ist eine Wohnung in der Stadt kein Hindernis für einen Nutzgarten.

  • Der Ziergarten

Beim Ziergarten zählt zwar auch das Ergebnis, aber eben nicht in Form einer ertragreichen Ernte. Hier geht es um ein möglichst gelungenes Arrangement von Blumen, Sträuchern und Stauden, durchsetzt mit gepflegten Rasenflächen. Eventuell findet sich sogar noch Platz für einen kleinen – oder größeren – Teich. Nutzpflanzen gehören allerdings nicht in den Ziergarten.

Ansonsten ist im Ziergarten Kreativität gefragt, denn abgesehen davon, dass auf Nutzpflanzen verzichtet werden muss, gibt es keine festen Regeln, wie ein solcher Garten anzulegen ist. Die Schönheit liegt daher ganz im Auge des Betrachters – oder besser: des Gärtners.

Diesem muss allerdings bewusst sein, dass ein Ziergarten kaum weniger Aufmerksamkeit verlangt als ein Nutzgarten. Unkraut jäten, den Rasen trimmen, die Blumen pflegen, gießen, düngen etc., diese Aufgaben gilt es auch hier regelmäßig zu erledigen, um das gewünschte Gesamtbild zu erhalten.

Selbstverständlich gibt es zwischen diesen beiden Typen noch eine ganze Reihe weiterer Gärten, die womöglich dem persönlichen Naturell des jeweiligen Hobbygärtners eher entsprechen oder die besser zu den vorgefundenen Bedingungen, wie etwa dem verfügbaren Platz, passen:

  • Familien- oder Spielgärten heben die gemeinsam dort verbrachte Zeit besonders hervor und geben Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten.
  • Kräutergärten tragen womöglich den begrenzten Platzverhältnissen Rechnung und erlauben trotzdem eine Abwandlung des Nutzgartens für den täglichen Gebrauch.
  • Natur- und Wildgärten sind, wie der Name schon sagt, vor allem für Naturliebhaber geeignet, die sich in erster Linie an den Pflanzen erfreuen wollen, ohne groß in deren Wachstum eingreifen zu wollen.
  • Stein- und Zen-Gärten gehen einen anderen Weg und setzen Pflanzen zum Teil nur ganz reduziert ein – was nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Gärtner nicht ordentlich zu tun hätten.

Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und so kann jeder zwischen traditionell und modern, Nutzen und Ästhetik, ganz nach seinen eigenen Vorlieben und Umständen den persönlichen Traum vom ersten Garten in Angriff nehmen.

Designer oder Naturfreund? Die Gärtnertypen

Unterschiedliche Gärten erfordern unterschiedliche Gärtner. Klingt banal, ist aber insofern wichtig, weil der notwendige Arbeitseinsatz teils deutlich verschieden ausfällt und nicht jeder bereit ist, diesen wirklich zu investieren – selbst, wenn das Ergebnis vielleicht verlockend wirkt. Manch ein Hobbygärtner kann es außerdem schon mal ertragen, wenn der Rasen nicht auf Golfplatzniveau geschnitten ist, einen anderen stören schon einige abgefallene Blätter.

Angehende Hobbygärtner sollten ungefähr einschätzen können, wo ihre Stärken und Schwächen liegen.

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Abgesehen von den Zielen sollten angehende Hobbygärtner daher ungefähr einschätzen können, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Ansonsten bewirkt das neue Hobby statt Freude über die gedeihenden Pflanzen Unzufriedenheit, weil die Planungen nicht wunschgemäß umgesetzt werden konnten.

Die Naturnahen

  • Sie leben meist auf dem Land, sind idealistisch und verfolgen bestenfalls bedingt materielle Ziele. Die Leidenschaft für das Gärtnern besteht zu gleichen Teilen aus körperlichem Ausgleich und der Verbindung zur Natur.
  • Gleichzeitig möchten naturnahe Gärtner mit ihrem Tun einen Beitrag für das Allgemeinwohl leisten. Das gelingt zum einen durch das Anlegen des Gartens selbst (im Zweifelsfall eben auch als Urban Gardening-Projekt), zum anderen durch das bewusste Achten auf Nachhaltigkeit in allen Belangen: Das gilt nicht nur für die Geräte, sondern genauso für die Pflanzen (hier wird besonderer Wert auf die Samenfestigkeit des Saatguts gelegt) und Erde (aus ökologischer und nachhaltiger Herstellung).
  • Weniger wichtig ist hingegen das Erscheinungsbild des Gartens. Der wird als Biotop begriffen, sorgt also weitestgehend für sich selbst und braucht keine weiteren Schmuckelemente.
  • Gestöbert und gekauft wird im Internet, ansonsten wird aber auch gerne der Ratschlag von Experten vor Ort eingeholt.

Die Genießer

  • Hierbei handelt es sich zumeist um Genussmenschen in ihren besten Jahren (40 bis 50), denen besonders Gelassenheit am Herzen liegt. Der Garten ist daher für sie eine Art zweites Wohnzimmer, in dem man es sich entspannt mit der Familie gutgehen lassen kann. Das Gärtnern an sich ist dabei allerdings weniger im Fokus, gewünscht ist ein tolles Ergebnis bei möglichst geringem Aufwand. So bleibt viel mehr Zeit, sich an dem schönen Garten zu erfreuen, der obendrein noch mit allerlei Deko-Artikeln aufgehübscht wird.
  • Was Handwerkzeug und Bepflanzung anbelangt, gilt bei den Genießern die Maxime eines guten Preis-Leistungsverhältnisses. Die Pflanzen sollten zudem aus der Kategorie „pflegeleicht“ kommen. Die Dekoration wiederum soll nach Möglichkeit zum Wohlgefühl beitragen.

Die Perfektionisten

  • Wie bei allem im Leben wünschen die Perfektionisten auch in ihrem Garten absolute Ordnung – immerhin verstehen sie diesen als einen Ausdruck ihrer eigenen Persönlichkeit und die soll schließlich nach Kräften erstrahlen. Das bedeutet eine ebenso leidenschaftliche wie akribische Auseinandersetzung mit dem Garten, die auf der anderen Seite aber dafür verantwortlich ist, dass gesteckte Ziele auch wirklich erreicht werden.
  • Für das beste Ergebnis benötigen Perfektionisten das beste Material. Seien es die Gartengeräte, die Erden, der Dünger oder natürlich die Pflanzen – alles muss höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden. Damit einher geht eine gewisse Offenheit gegenüber Innovationen, denn die können unter Umständen dabei helfen, den Garten dem gewünschten perfekten Ergebnis näher zu bringen.
  • Ansprechpartner in allen Belangen sind, den Ambitionen entsprechend, vorzugsweise Profis.

Infografik

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Die Pragmatiker

  • Bei den Pragmatikern steht wenig überraschend der Nutzen des Gartens im Vordergrund. Das Gärtnern ist daher keine Beschäftigung, der nur zum Spaß nachgegangen wird, sondern mit dem festen Ziel vor Augen, die Erträge der Arbeit ernten zu können. Nicht selten wird damit eine schon länger bestehende Familientradition fortgeführt.
  • Aufwand scheuen die Pragmatiker nicht, allerdings kommt es auch ganz auf die Effizienz an: Solange ein möglichst hoher Ertrag erzielt werden kann, ist akzeptabler Arbeitseinsatz dafür schon in Ordnung.
  • Zu finden sind die Pragmatiker häufig unter Schrebergartenbesitzer, aber genauso finden sich unter den jüngeren Generationen durchaus solche, die den eigenen Garten in erster Linie unter dem Aspekt der Selbstversorgung betrachten.
  • Was die Ausrüstung und die Saat angeht, halten es Pragmatiker ähnlich wie mit dem Arbeitseinsatz: Vernünftige Qualität zu einem nach Möglichkeit niedrigen Preis. Innovationen sind trotzdem willkommen, sofern sie dabei helfen die angestrebten Ziele zu verwirklichen.

Bei Gärtnern des pragmatischen Typs steht wenig überraschend der Nutzen des Gartens im Vordergrund.

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Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, zu welcher dieser Gruppen sie sich selbst zählen sollen, können sie in einem Test herausfinden, welcher Gartentyp am besten zu ihnen passen könnte.

Die ersten Schritte

Nachdem nun die grundlegenden Dinge geklärt und ein recht genauer Vorsatz besteht, wie der erste Garten denn am Ende aussehen soll, geht es an die konkrete Umsetzung. Das erweist sich vor allem für all diejenigen als Schwierigkeit, die nicht mit der Gartenarbeit groß geworden sind und wirklich auf keinerlei Erfahrung zurückblicken können.

Das allererste Beet

Denn im Normalfall steht ein Beet nicht schon bereit, um bepflanzt zu werden - vielmehr muss es von Grund auf angelegt werden. Dazu ist es notwendig, einen eingehenden Blick auf die Gegebenheiten vor Ort zu werfen. Gehen wir für die nachfolgenden Schritte einmal davon aus, dass ein Gemüsebeet angelegt werden soll (wobei diese Anleitung auch für ein reines Blumenbeet durchaus Gültigkeit besitzt):

  • Ideal wäre ein Platz im Garten, der über eine ausreichende Sonneneinstrahlung verfügt. Das sind mindestens sechs Stunden täglich, mehr schadet dabei nicht. Zu beachten sind dabei Gebäude, Bäume, Sträucher, Hecken oder Zäune, die den Lichteinfall unter Umständen verhindern. Nach Möglichkeit wird das Beet am Lauf der Sonne ausgerichtet, so ist eine gute Versorgung mit Sonnenlicht gewährleistet.

Anmerkung: Der Faktor Sonnenlicht hängt bei Blumenbeeten von der Bepflanzung ab. Manche Sorten kommen zum Beispiel auch sehr gut an halbschattigen oder sogar schattigen Plätzen zurecht.

  • Ganz schutzlos sollte die Stelle für das Gemüsebeet allerdings auch nicht sein, denn gerade starker Wind kann die Pflanzen abknicken und so deren Wachstum beeinträchtigen.
  • Ganz wichtiger Faktor für das Gedeihen der Pflanzen ist selbstverständlich der Boden. Im Idealfall ist dieser bereits locker und reich an Humus, wahrscheinlicher ist aber, dass erst dafür gesorgt werden muss.

Unser Gärtner-Tipp: Falls schon jetzt absehbar ist, dass der Nährstoffgehalt des Bodens nicht ganz optimal ist, können Sie im selben Arbeitsschritt gleich natürlichen Dünger einarbeiten, etwa Kompost, Mist oder Späne.

Je nach Voraussetzungen bedeutet das eine nicht unerhebliche Kraftanstrengung, den Boden erst einmal umzugraben: Rasen muss dafür gegebenenfalls entfernt werden, am besten mitsamt den Wurzeln. Sehr fester Boden wird bis zu einer Tiefe von zwei Spatenlängen umgegraben – auf diese Weise können aber auch gleich größere Steine und das Unkraut mit Wurzeln entfernt werden. Für das Auflockern verwenden Sie eine Schlaghacke.

Auch wenn es in vielen Nutzgärten älteren Datums vermutlich anders aussieht, so muss für eine optimale Bewirtschaftung nicht zwingend eine möglichst große Anbaufläche hergerichtet werden. Die ideale Breite liegt zwischen 80 und 120 Zentimetern, eventuell auch 140 Zentimetern. Bei diesen Maßen ist das Beet von beiden Seiten gut zu erreichen und es ist nicht notwendig, zwischen – oder noch schlimmer: auf – die Pflanzen zu treten.

Die Länge ist vor allem durch die Beschaffenheit des Gartens beschränkt, allerdings spielt es auch eine Rolle, was letztendlich angepflanzt wird. Kartoffeln zum Beispiel brauchen recht viel Platz, wohingegen andere Gemüsesorten weitaus genügsamer sind.  Die Umrisse des Beetes sollten vor dem Umgraben einmal abgesteckt werden.

Dazu braucht es nicht viel mehr als ein paar Holzpflöcke oder Metallstangen (wer über Zeltheringe verfügt, hat damit ein gutes Hilfsmittel) und etwas Schnur. Einfach die Pflöcke an die späteren Eckpunkte des Beets setzen und die Schnur zwischen ihnen ziehen. Danach gehen Sie die Linie mit dem Spaten nach und markieren so den Umriss von dem, was anschließend das erste Beet werden wird.

Für die erfolgreiche Gärtnerei benötigt man ein Arsenal an Gartengeräten, mit denen Boden, Pflanzen und Bäume gehegt und gepflegt werden können.

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Die notwendige Ausrüstung

Nach diesen ersten Schritten dürfte zumindest teilweise schon klar sein, welche Ausrüstung für ein Gemüsebeet benötigt wird: Ein Spaten muss unbedingt zum Bestand gehören, denn beim einmaligen Umgraben, um das Beet anzulegen, wird es in der Folgezeit ganz sicher nicht bleiben. Die Schlaghacke hilft nicht nur dabei, den Boden für neue Pflanzen aufzulockern, sie kann auch beim Unkrautjäten verwendet werden.

Die weitere Ausstattung ist dann unter anderem von den Ambitionen der Hobbygärtner abhängt, auch wenn es bestimmte Geräte gibt - Handschaufel, Gießkanne und Gartenschere seien hier nur exemplarisch genannt - welche unabhängig von der Gartengröße oder vom Gartentyp sinnvoll sind und sich selbst im Inventar eines Anfängers befinden sollten. Trotzdem wird unter Umständen nicht jeder in seinem Garten Verwendung für eine Gartenschere haben, gerade im Nutzgarten ist sie nicht zwingend notwendig – außer, es gilt umgebende Hecken und Sträucher in regelmäßigen Abständen zurückzuschneiden.

Überlegen Sie deshalb im Vorfeld, welche Arbeiten in Ihrem neuen Beet auf Sie warten und decken Sie sich entsprechend mit Werkzeugen ein. Mit der Zeit werden Sie höchstwahrscheinlich das eine oder andere zusätzliche Hilfsmittel finden, das Ihnen die Arbeit erleichtert oder neue Möglichkeiten eröffnet. Für den Anfang sollten aber einige grundlegende Dinge ausreichen, um Beet und Pflanzen bändigen zu können.

Gärtner in spe sollten sich im Vorfeld überlegen, welche Arbeiten in ihrem neuen Beet auf sie warten und sich entsprechend mit Werkzeugen eindecken.

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Einsteiger-Gemüse für das erste Beet

Für die ersten Versuche als Hobbygärtner ist es natürlich wünschenswert, gleich mit einem Erfolg zu starten. Im Nutzgarten lässt sich dieser Erfolg sogar bemessen, nämlich anhand der eingefahrenen Ernte. Die lässt sich zwar, je nach äußeren Bedingungen, nicht immer beeinflussen. Trotzdem ist es am Anfang ratsam, keine allzu anspruchsvollen Gemüsepflanzen zu setzen. So lassen sich Enttäuschungen und Überforderung vermeiden. Außerdem heißt „genügsam“ noch lange nicht, dass nicht etwas sehr Schmackhaftes im Erntekorb landet.

Ein weiteres Grundnahrungsmittel, wenn man so will. Der Aufwand ist dabei mehr als überschaubar.

Anbau: Für die ersten Versuche zu Steckzwiebeln greifen (die wachsen schneller) und diese mit etwa 15 Zentimetern Abstand in den Boden setzen. Im Herbst können die Zwiebeln dann geerntet werden – den richtigen Zeitpunkt hierfür erkennen Sie am welken Laub.

Pflege: Wenn der Boden nicht zu trocken ist, braucht es kein Gießen, ansonsten gilt es, sprießendes Unkraut zu entfernen und den Boden gelegentlich aufzulockern.

  • Kartoffeln

    Die Knollen sind fast überall ein fester Bestandteil von Nutzgärten, was zum einen daran liegt, dass selbst bei geringen Investitionen ein recht hoher Ertrag zu erzielen ist. Darüber hinaus sind sie pflegeleicht.

    Anbau: Die Saatkartoffeln werden nach dem letzten Frost, etwa im Mai, in den Boden gelegt. Eine Tiefe von etwa 15 Zentimetern reicht dazu aus. Sind die Triebe bei einer Höhe von etwa 20 Zentimetern angelangt, steht das Anhäufeln der Kartoffeln an. Dabei werden die jungen Triebe mit Erde bedeckt, wodurch sich im jetzt bedeckten Stängelbereich weitere Wurzeln und damit weitere Knollen bilden. Freiliegende Knollen werden so außerdem wieder mit Erde bedeckt – sie werden deshalb nicht grün, was sie ungenießbar machen würde. Zum Anhäufeln verwenden Sie entweder das entsprechende, leicht pflugartige Gartengerät oder eine Hacke.

    Pflege: Mit dem Anhäufeln ist die wichtigste Pflegemaßnahme schon erledigt. Ansonsten ist es gerade am Anfang wichtig, das Beet unkrautfrei zu halten (später erledigen die Kartoffelpflanzen das selbst). Sollten Sie auf den Pflanzen Kartoffelkäfer entdecken, entfernen Sie diese besser rechtzeitig. Ansonsten können Sie sogar auf das Gießen verzichten, denn Kartoffeln kommen auch mit Trockenheit aus.

  • Zwiebeln

Extra-Tipps: Wenn Sie die reifen Zwiebeln aus dem Boden gezogen haben, können diese noch für ein paar Tage auf dem Beet liegen bleiben. Dadurch erhöht sich die Haltbarkeit. Funktioniert allerdings nur bei trockenem Wetter. Bis die Zwiebeln erntereif sind, können Sie durchaus auch schon das Laub zum Kochen verwenden, denn es schmeckt ebenfalls zwiebelig. Lassen Sie nur genug übrig, dass die Pflanzen weiterwachsen können.

  • Karotten

    Ebenfalls ein Klassiker für jeden Gemüsegarten, außerdem besonders anfängerfreundlich – den richtigen Boden vorausgesetzt.

    Anbau: Gesät werden die Möhren bereits im März. Da sie eher langsam wachsen, empfiehlt es sich, in dieselben Reihen gleich auch Radieschen zu setzen – die zeigen dann an, wo die Möhren später wachsen und verhindern so, dass diese beim Unkrautjäten oder Auflockern beschädigt werden.

    Pflege: Damit ist zur Möhren-Pflege eigentlich auch schon alles gesagt – es braucht vor allen Dingen einen lockeren Boden, vielmehr Arbeit fällt ansonsten nicht an.

Selbst mit wenig Erfahrung lässt sich im ersten Nutzbeet eine wahre Fülle verschiedener Gemüsesorten anpflanzen, die noch dazu wenig Pflege erfordern. Weitere Kandidaten sind deshalb:

  • Radieschen
  • Pflücksalat
  • Kopfsalat
  • Zuckererbsen
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Kohlrabi
  • Bohnen

Tomaten erfordern etwas mehr Aufwand, sind aber trotzdem nicht wirklich kompliziert. Bei ihnen muss lediglich das Einpflanzen mit der nötigen Sorgfalt betrieben werden (warmer Standort, der vor Regen und Wind geschützt ist). Sogar exotischere Pflanzen wie Chili lassen sich mit moderatem Arbeitseinsatz im heimischen Garten ziehen, sofern sie genug Dünger und Sonne erhalten. Es gibt als auch für Gartenneulinge einen großen Variantenreichtum, mit dem der Nutzgarten befüllt werden kann.

Planvoll Herangehen an das erste Beet

Bei der Planung der ersten Anpflanzungen kommt es auf zwei Dinge besonders an:

  • Die einzelnen Pflanzen sollten jeweils ausreichend Platz bekommen, um sich richtig entfalten zu können. Gleichzeitig sollten Sie Abstände zwischen den unterschiedlichen Gemüsen einhalten, damit Sie bei der Arbeit im Beet keine Pflanzen unabsichtlich zertreten.
  • Unterschiedliche Gemüsesorten reifen unterschiedlich schnell. Daher können im Prinzip manche Stellen des Beets im Laufe des Jahres mehrfach genutzt werden.

Selbst mit wenig Erfahrung lässt sich im ersten Nutzbeet eine wahre Fülle verschiedener Gemüsesorten anpflanzen.

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Voraussetzung für den zweiten Punkt ist natürlich die Kenntnis, wann für welches Gemüse der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist – und wann für die Ernte (darüber hinaus ist für einen langfristig angelegten Garten wichtig, sich mit dem Prinzip der Fruchtfolge vertraut zu machen). Der Ablauf könnte in etwa so aussehen:

  • Im April:
    Aussaat von Radieschen, Kopfsalat, Möhren, Zwiebeln, Rote Bete und Tomaten. Die Rote Bete kann etwas später gesät werden, hier reicht Mitte April.
  • Im Mai/Juni:
    Je nach Wetterlage können Radieschen und Salat bereits zwischen fünf und sechs Wochen nach der Aussaat geerntet werden. An diesen Stellen können ab der zweiten Maihälfte die Tomaten gepflanzt werden.
  • Im Juli/August:
    Die Möhren sind bereit, geerntet zu werden und ab Ende September sind die Tomaten dann auch soweit.

Wann genau das Gemüse in den Garten kommt, ist natürlich auch eine Erfahrungssache. Die Wetterbedingungen sind nun einmal regional sehr unterschiedlich und daher ist es nicht auszuschließen, dass manche Pflanze nicht so wächst, wie es gewünscht ist. Das kann allerdings auch Hobbygärtnern passieren, die ihren Garten schon sehr viel länger pflegen und daher nur bedingt ein Grund zum Ärgern. Im nächsten Jahr wird es dann hoffentlich wieder besser gelingen.

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