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Harte Nüsse beim Frühjahrsputz: So knackt man sie

Frühjahrszeit ist Putz-Zeit. Und als wenn die nicht schon anstrengend genug wäre, gibt es im Haus und drumherum immer Baustellen, die sich hartnäckig gegen eine Reinigung wehren. Doch diese Nüsse kann man knacken.

Endlich ist es Zeit, die Wohnung mal wieder richtig auf Vordermann zu bringen.

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Rollladen reinigen? Mit Wasser und Spülmittel kinderleicht. Fenster putzen? Übernimmt heute der Fenstersauger. Tierhaare in der Couch? Mit denen macht die rotierende Staubsaugerbürste kurzen Prozess.

Es könnte so einfach sein … gäbe es nicht jene Stellen, die sich der reinigenden Hand widersetzen. Hand aufs Herz: Wenn man festhängt, sinkt die Laune, sich noch mit anderen Putz-Baustellen zu befassen, rasch auf Null.

Doch keine Sorge, für den folgenden Artikel haben wir besonders hartnäckige Frühjahrs-Baustellen gesucht und zeigen, wie man ihren Widerstand bricht.

Auch moderne Öfen mit Scheiben-Luftspülung werden am Winterende unweigerlich gewisse Spuren auf dem Glas davontragen.

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1. Die Ofenscheibe

Den Winter über hat der Kaminofen wohlige Wärme verströmt. Doch weil selbst modernste Öfen mit sauberstem Holz immer noch Holzbrenner sind, werden sich an ihrer Innenseite Spuren abgelagert haben.

Das ist vor allem an den Scheiben ein Ärgernis – und das, was sich da abgelagert hat, kann arg hartnäckig sein.

Wichtig: Ofenscheiben bestehen aus Spezialglas. Scharfe Reiniger und mechanische Hilfsmittel (Ceranfeldschaber, Stahlschwamm etc.) haben daran nichts zu suchen.

Nein, die Lösung ist viel einfacher:

  1. Ofenscheibe trocken abbürsten
  2. Küchenkrepp mit Wasser ordentlich befeuchten
  3. Krepp in den Holzasche-Eimer stippen
  4. Mit der Asche über die verschmutzten Stellen polieren

Das bringt selbst hartnäckigen Schmutz dazu, die weiße Fahne zu hissen. Hat sich die Asche abgenutzt, nimmt man einfach neues Krepp und frische Asche.

Anschließend mit einer weiteren Lage feuchtem Papier nachwischen und das Glas ist wieder wie neu.

2. Die Pad-Kaffeemaschine

Herkömmliche Filterkaffeemaschinen kommen heute meistens mit einem eingebauten Entkalkerprogramm. Wasser rein, Knopf drücken, warten.

Bei Pad-Maschinen wie der Senseo hingegen fehlen häufig solche eigebauten Helfer. Nichtsdestotrotz setzt sich auch in ihnen Kalk fest – und beeinträchtigt nicht nur den Geschmack, sondern setzt auch die feinen Düsen des Pad-Halters zu, sodass das Füllen länger dauert und die Pumpe belastet wird.

Wichtig: Essig hat in einer Pad-Maschine nichts verloren. Die Säure bricht den Kalk nur, löst ihn aber nicht auf und außerdem bleibt der saure Geschmack ewig in der Maschine.

Wenn man die Senseo entkalken will, ohne dass es Nachteile hat, sollte man auf flüssige, dedizierte Entkalker setzen.

Der muss nur mit Wasser gemischt und in den Tank gefüllt werden. Dann lässt man die Hälfe durchlaufen und belässt den Rest für zehn Minuten in der Maschine, damit er überall wirken kann.

Danach durchlaufen lassen und drei volle Tankfüllungen mit klarem Wasser folgen lassen. Job erledigt.

3. Das Küchen-Spülbecken

Heute, wo die Spülmaschine den meisten anfallenden Küchenschmutz schluckt, wird das Spülbecken seltener eingesetzt und somit durchgespült.

Die Folge: es bilden sich oft hartnäckige Ablagerungen. Und wo längst nicht jedes Becken mehr aus Edelstahl besteht, dem man per Stahlschwamm zu Leibe rücken kann, ist guter Rat oft teuer – dabei geht auch das sehr einfach:

  1. Genügend Wasser zum Kochen bringen, um das Becken zu füllen
  2. Abfluss verschließen
  3. Eine halbe Tasse Vollwaschmittelpulver in das Becken schütten
  4. Das kochende Wasser einfüllen, mit dem Waschmittel verrühren und für mindestens drei Stunden einwirken lassen

Wenn es kalt ist, kann man es ablassen – was an Flecken „überlebt“ haben sollte, lässt sich abwischen.

Tipp: Anschließend nochmals einen Topf kochendes Wasser in den Ausguss kippen. Das löst (speise-)fettige Ablagerungen und nimmt auch Gerüche mit.

4. Moos

Winter hat die unangenehme Eigenschaft, die zwar trockenere Jahreszeit zu sein (das Jahr 2018 einmal ausgenommen). Doch das, was herunterkommt, verdunstet mangels Wärme schlechter.

Die Folge: Moos bekommt, was es zum Leben braucht und überzieht im Außenbereich alles wie ein unansehnlicher Teppich.

Wo Moos richtig dick wird, ist grobe Reinigung einfach: Mit Spachtel und Drahtbürste. Kritisch wird es jedoch auf empfindlicheren Oberflächen sowie generell den Spuren, die hinterher als Grünbelag verbleiben.

Wichtig: Das oft gepriesene Hausmittel Essig+Salz ist als Unkrautbekämpfungsmittel verboten und es drohen Strafen knapp unter 200 Euro.

Tatsächlich ist es hier die Sorglos-Methode, ins Produktregal von HG zu greifen: Eine Flasche Grünbelagentferner kaufen, sie 1:20 mit Wasser mischen und bei trockener Witterung applizieren.

Nach 36 Stunden hat man Ruhe – und ungleich zu Hausmitteln bleibt der Wirkstoff auf dem Material, sodass der Grünbelag auch nach Monaten nicht zurückkommt.

Rost komplett umwandeln kann Ascorbinsäure zwar nicht, aber zumindest leichte Flecken gut entfernen.

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5. Rost

Unter den Angeln des Gartentores, um die Füße der Bank im Hof, auf der Fensterbank, wo man einen Schlüssel vergessen hatte. Überall wo Eisen war, hinterlässt der Winter seine Spuren in Form von Rost

Da kann man noch so sehr schrubben, er ist enorm hartnäckig. Die erste Notfall-Lösung kann Ascorbinsäure aus der Apotheke sein. Auftragen und dann anfeuchten – bei senkrechten Flächen entsprechend umgekehrt.

Die Säure wirkt auf den Sauerstoff-Anteil des Eisenoxids (nichts anderes ist Rost schließlich) als Reduktionsmittel.

Allerdings: Bei hartnäckigen Spuren kann das zu wenig sein. Auch in dem Fall sei dedizierter Rostentferner angeraten.

6. Fliesen

Es gibt, vor allem im Außenbereich, Fliesen, die sehen am Ende des Winters aus, als hätte man sie mit mattem Klarlack aus der Sprühdose überzogen.

Stumpfmatt die Oberfläche, richtig unansehnlich und auch durch noch so viel Schrubben wird es nicht besser.

Das liegt häufig daran, dass es kein Schmutz ist, der für die matte Oberfläche sorgt, sondern dass die Glasur selbst von der Witterung (etwa den Staubpartikeln, die in jedem Regentropfen stecken) so fein zerkratzt wurde, als hätte man mit Sandpapier eine Motorhaube malträtiert.

Was macht man in dem Fall beim Auto? Man poliert den Lack. Nichts anderes tut man auch bei den stumpfen Fliesen. Autopolitur ist dafür jedoch nicht geeignet, dazu ist die Fliesen-Glasur zu hart. Nein, es braucht ein Poliermittel, das für harte Beläge gedacht ist – Zahnpasta:

  1. Fliesen putzen und trocknen
  2. Zahnpasta applizieren
  3. Mit einem Stofflappen verteilen
  4. Etwas antrocknen lassen
  5. Mit kreisenden Bewegungen polieren

Danach mit klarem Wasser gut abspülen und sich nicht nur über neuen Glanz, sondern auch minzigen Duft freuen.

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