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Herbstgefahr - Achtung, Wildwechsel

Nebel, Regen und Dunkelheit schränken die Sicht beim Autofahren im Herbst häufig ein. Gerade in dieser für Verkehrsteilnehmer eher schwierigen Jahreszeit kommt es vermehrt zu Unfällen mit Wildtieren. Autofahrer sollten deshalb jetzt vor allem in der Dämmerung vorsichtig sein. Wie aber lassen sich Wildunfälle am besten vermeiden - und was tun, wenn die Kollision mit Reh oder Wildschwein unvermeidlich scheint?
DAL, 08.11.2017

Im Herbst geraten sich Verkehrsteilnehmer und Wildtiere vermehrt ins Gehege.

pixabay.com, hansbenn

Auf der Suche nach Nahrung überqueren Rehe, Hirsche und Wildschweine täglich auch befahrene Straßen. Bei diesen sogenannten Wildwechseln kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen. Allein im Jahr 2015 gab es nach Angaben der deutschen Versicherer 263.000 Zusammenstöße zwischen Mensch und Wild. Jetzt im Herbst ist die Gefahr für solche Kollisionen besonders hoch. Denn um Fressfeinde zu meiden, sind viele Wildtiere vor allem in der Dämmerung aktiv. Sie gehen dann auf Futtersuche, verlassen das schützende Dickicht des Waldes und ziehen auf freie Felder.

In der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer werden und es früher dunkel wird, überschneidet sich diese Zeit abends vermehrt mit dem Berufsverkehr. Durch die Zeitumstellung kommen sich Wildtiere und Autofahrer zudem auch morgens zunehmend in die Quere. Nachdem die Uhr eine Stunde zurückgestellt wurde, fahren viele Berufstätige nicht mehr im Dunkeln zur Arbeit, sondern während der Morgendämmerung. Hinzu kommt das Wetter: Nebel und Regen schränken die Sicht im Herbst oftmals ein.

Das Einschalten des Fernlichts kann dabei helfen, Wild auf der Straße oder am Straßenrand besser zu erkennen.

thinkstock.com, zlikovec

Abblenden, bremsen und hupen

Deshalb ist auf den Straßen nun erhöhte Vorsicht geboten. Insbesondere auf Strecken an Übergängen von Waldgebieten zu Feldern sollten Autofahrer vorausschauend fahren, genügend Abstand halten und ihre Geschwindigkeit anpassen. Denn je schneller man unterwegs ist, desto größer ist im Falle einer Gefahrensituation der Anhalteweg und folglich auch das Risiko eines Zusammenpralls. So kann ein Autofahrer sein Fahrzeug bei Tempo 80 noch rechtzeitig zum Stehen bringen, wenn in 60 Meter Entfernung plötzlich ein Reh auf die Straße springt. Bei 100 km/h gelingt das schon nicht mehr, wie der ADAC vorrechnet.

Das Einschalten des Fernlichts kann dabei helfen, Wild auf der Straße oder am Straßenrand besser zu erkennen: Die Augen der Tiere wirken wie Reflektoren und sind dann gut zu sehen. Sobald verräterische Augenpaare in der Dunkelheit aufleuchten, müssen Autofahrer schnell reagieren. Das heißt: von Fern- auf Abblendlicht wechseln, abbremsen und hupen, um das Tier zu verscheuchen.

"Auf keinen Fall darf das Tier durch das Fernlicht geblendet werden, da es hierdurch die Orientierung verliert und dadurch erst recht auf die Lichtquelle und somit die Straße zulaufen wird", betont die Tierschutzorganisation Tasso. Wurde die Kollision erfolgreich abgewendet, gilt: Nicht sofort wieder in vollem Tempo weiterfahren. Denn Wildtiere treten meist im Rudel auf. Es ist demnach sehr wahrscheinlich, dass noch weitere Tiere folgen.

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