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Himmelsereignisse 2016 – Die astronomischen Highlights des Jahres
17. Januar: Komet Catalina
Das Himmelsjahr beginnt mit einem Kometen, der schon seit einigen Wochen am Himmel sichtbar ist. Komet Catalina hat bereits am 15. November 2015 seinen sonnennächsten Punkt passiert und ist nun wieder auf seinem Rückweg ins äußere Sonnensystem. Am 17. Januar 2016 kommt er der Erde dabei besonders nah – er ist dann "nur" noch rund 110 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Von einem dunklen Standort aus lässt sich der helle Komet mit seinem immerhin gut 800.000 Kilometer langen Schweif vielleicht sogar mit bloßem Auge erkennen. Mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop geht es aber besser. Man findet Catalina um den 17. Januar recht gut, weil er direkt am hellen Stern Arcturus vorbeizieht, dem Hauptstern im Sternbild Bärenhüter. Dieser steht im Januar am nördlichen Nachthimmel.
Zwei Sonnenfinsternisse ohne uns
Diesmal sitzen wir leider nicht in der ersten Reihe: Die einzige totale Sonnenfinsternis des Jahres 2016 wird nur von Teilen Indonesien aus zu sehen sein. Wer jedoch zufällig am 9. März auf Sumatra, Borneo oder Sulawesi Urlaub macht, der hat die Chance, eine vom vor ihr vorbeiziehenden Mond verdunkelte Sonne zu bewundern. Die Phase der völligen Bedeckung wird immerhin zwei bis drei Minuten anhalten.
Am 1. September 2016 gibt es über Zentralafrika eine ringförmige Sonnenfinsternis. Auch hier zieht der Mond direkt vor der Sonne vorbei. Weil er dabei aber ein wenig weiter von uns entfernt ist als im März, verdeckt der Mond die helle Sonnenscheibe nicht ganz – es bleibt ein leuchtender Lichtring stehen. Deshalb bezeichnet man solche Sonnenfinsternis als annuläre oder ringförmige Eklipsen. Zu sehen ist der Lichtring im Kongo, in Gabun, im Süden Tansanias und im Norden Mosambiks.
Der Höhepunkt des Jahres: ein Merkurtransit
Der astronomische Höhepunkt des Jahres ist der Merkurtransit am 9. Mai 2016. Dabei wandert der Planet Merkur von uns aus gesehen vor der Sonne vorbei und ist daher als winziger schwarzer Punkt auf dem gleißenden Stern zu erkennen. Für diesen Transit benötigt der Planet immerhin siebeneinhalb Stunden. Sein kleiner dunkler Umriss ist von 13 Uhr mitteleuropäischer Zeit bis zum Sonnenuntergang gegen 20 Uhr zu sehen. Er zieht dabei langsam von links nach rechts unten über die Sonne hinweg.
Aber Achtung: Wie bei einer Sonnenfinsternis gilt: Niemals mit ungeschützten Augen in die Sonne schauen! Die intensive Strahlung und Wärme kann die Netzhaut schädigen und sogar bleibende Sehstörungen oder sogar Blindheit verursachen. Der winzige Merkur ist auf der Sonne nur mit einem Teleskop mit 50- bis 100facher Vergrößerung zu sehen – und auch dieses sollte unbedingt mit einem entsprechenden Schutz versehen sein.