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Hochsaison für die Hausstaub-Allergie – Was kann man tun?

Für Heuschupfen-Geplagte ist der Winter zwar eine Wohltat, doch wer an einer Hausstaub-Allergie leidet, der hat es jetzt schwer. Denn kaum beginnt die Heizperiode und es wird draußen kalt, schwellen die Schleimhäute und die Allergie wird schlimmer. Warum aber ist das so und was kann man tun, um die allergische Belastung zu verringern?
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Hausstaubmilbe

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Hausstaubmilben sind nach Pollen die zweithäufigste Ursache für allergische Atemwegserkrankungen, zwischen sechs und zwölf Prozent der Deutschen leiden an einer Hausstaub-Allergie. Typische Symptome sind Niesanfälle und eine verstopfte Nase, Husten, Atemnot, juckende Augen, Kopfschmerzen und im Extremfall kann aus einer solchen Allergie auch Asthma entstehen.

Der Milbenkot ist Schuld

Verursacher der Hausstaub-Allergie ist dabei nicht der normale Staub in der Wohnung, wie man aufgrund des Namens vermuten könnte. Stattdessen ist es der Kot von winzigen Milben, die im Hausstaub leben. In einem Gramm Hausstaub können bis zu 4.000 Milben leben. Die Spinnentiere ernähren sich dort vor allem von den Hautschüppchen, die jeder von uns fallen lässt. Pro Tag sind dies immerhin 1,5 Gramm. Vor allem im Bett und in der Matratze finden die Milben davon einen reichen Vorrat. Ihr Kot, der mit dem Staub aufgewirbelt wird, enthält die Substanzen, auf die viele Menschen allergisch reagieren.

Hausstaubmilben in einer Matratze

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Die Belastung ist im Winter höher

Im Winter ist die Menge des aufgewirbelten Milbenkots in den Wohnungen besonders hoch. Denn die gleichmäßig beheizten, feuchtwarmen Räume bieten den Hausstaub-Milben dann ein besonders günstiges Kleinklima. Zudem entstehen durch die zirkulierende Heizungsluft Luftströmungen in den Räumen, die den Milbenkot stärker in der Wohnung verteilen.

Gerade in dieser Jahreszeit ist daher für Allergiker besonders wichtig, die Milben und ihren Kot im Zaum zu halten. Wichtigster Ansatzpunkt und Hauptquelle der Belastung zugleich ist das Bett. Denn hier finden die Milben in Matratze und Kissen ein besonders heimeliges Klima und reichlich Futternachschub. Eingrenzen lässt sich dies, indem man die Bettwäsche häufig wechselt und sie bei mindestens 60 Grad wäscht.

Schutzbezüge für das Bett helfen

Bei stärkerer Allergie ist es zudem sinnvoll, Matratze, Kissen und Decke mit einer speziellen, Schutzhülle zu beziehen. Diese "Encasings" sind so feinmaschig gewebt, dass sie den Milbenkot nicht durchlassen und dieser daher nicht aufgewirbelt und eingeatmet werden kann. Gleichzeitig halten sie bei einer Maschenweite von nur 0,5 Mikrometern auch Hautschuppen zurück und schmälern damit den Futternachschub der Milben. Die Schutzbezüge sind nicht ganz billig, in schweren Fällen übernehmen aber Krankenkassen die Kosten sogar ganz.

Mehr Putzen muss leider sein

Aber auch durch regelmäßiges Reinigen der restlichen Wohnung kann man schon viel tun, um die Belastung im Winter gering zu halten. Glatte Flächen und Fußböden sollten dabei immer feucht gewischt werden oder mit speziellen Anti-Staubtüchern. Diese Tücher ziehen den Hausstaub durch ihre elektrostatischen Kräfte an und schließen ihn anschließend in ihrer wabenartigen Struktur ein.  Bei Staubsaugen ist es wichtig, möglichst einen Staubsauger mit Mikro- oder Wasserfilter zu nutzten. Denn sonst wirbelt man de belastenden Kot noch stärker durch die Wohnung. Auf jeden Fall sollte während des Saugens immer gut gelüftet werden.

So lässt sich die Belastung durch Hausstaub-Allergie senken:

  1. Versuchen Sie, die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit vor allem im Schlafzimmer möglichst niedrig zu halten.
  2. Lüften Sie mindestens einmal am Tag gründlich durch, indem Sie die Fenster weit öffnen.
  3. Häufiger feucht durchwischen und saugen als im Sommer, beim Staubsauger auf Mikrofilter achten.
  4. Im Schlafzimmer sollten Sie lieber auf Polstermöbel, Teppiche oder andere Staubfänger verzichten.
  5. Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 Grad waschen, eventuell Milbenkot-dichte Schutzbezüge aufziehen.
  6. Hilfreich ist es auch, sich nicht im Schlafzimmer umzuziehen oder sich dort die Haare zu kämmen, denn auch das erhöht die Hausstaub-Belastung.

 

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