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Hund, Katze, Vogel, Maus - welches Tier passt zu uns?

Haustiere sind beliebt: Sie leisten uns Gesellschaft, liefern Abwechslung und können sogar echte Begleiter sein. Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Kinder ein Haustier. Doch nicht jedes Tier ist für jeden geeignet. Eine falsche Wahl kann für das Tier eine Qual sein und für den Besitzer eine Enttäuschung. Umso wichtiger ist es, sich vorher genau zu überlegen, was man erwartet, aber auch, was man einem Tier bieten kann.
Bundesverband für Tiergesundheit e.V./ NPO

Viele Kinder wünschen sich zu Weihnachten ein Haustier.
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Wenn es um ein Haustier geht, herrscht die Qual der Wahl: Das Spektrum reicht von Katze oder Hund über Kleinsäuger wie Meerschweinchen oder Kaninchen bis zu Fischen, Vögeln oder Reptilien. Genauso breit aber sind die Ansprüche und Anforderungen an den künftigen Tierhalter. Einige Tierarten erfordern viel Aufwand und Fachwissen, andere sind pflegeleichter, benötigen aber viel Aufmerksamkeit und Ansprache. Daher sollte man sich gut überlegen, welches Tier am besten zu einem passt, aber auch, welchem man am ehesten gerecht wird.

Checkliste: Welches Tier passt zu mir?

Was muss ich beachten, wenn ich mir ein Tier anschaffen möchte?

  1. Was erwarten wir von einem Tier? Soll es zum Schmusen sein und handzahm und auf unsere Ansprache reagieren? Dann wären Hund oder Katze besser geeignet als Fische, Kleintiere oder Vögel.
  2. Wie viel Zeit haben wir, uns um ein Tier zu kümmern? Ist es eher wenig, wären zu mehreren gehaltenen Kleintiere geeignet. Ist es viel, kommt auch ein Hund in Frage.
  3. Haben wir genügend Platz? Ein Hund oder eine Katze kann mit in der Wohnung leben. Kleintiere, Fische und Vögel aber benötigen eigene Gehege, Aquarien und Volieren. Zwei Wellensittiche oder Meerschweinchen sollten beispielsweise mindestens zwei Quadratmeter Fläche bekommen.
  4. Ist genügend Geld da, um die Kosten für Zubehör, Futter, Tierarztkosten und ähnliches zu decken? Immerhin kann ein Hund je nach Größe zwischen 800 und 1.500 Euro im Jahr kosten – Tierarztkosten nicht mit eingerechnet.
  5. Was passiert mit dem Tier im Urlaub? Gibt es Nachbarn oder Bekannte, die die Kleintiere, Vögel oder Fische in unserer Abwesenheit versorgen oder die Katze aufnehmen? Planen wir unsere Reisen so, dass der Hund mitkann?
  6. Erlaubt der Vermieter die Tierhaltung? Sind alle Familienmitglieder einverstanden? Und sind wir sicher, dass keiner von uns eine Allergie gegen Tierhaare oder ähnliches hat?

Kleines Kind - kleines Tier?

Häufig fällt beim ersten Tier für ein Kind die Wahl auf Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen. Über sechs Millionen dieser possierlichen Kleinsäuger sind in deutschen Haushalten zu Hause. Am beliebtesten ist dabei mit drei Millionen Exemplaren die Zwergkaninchen. Kleintiere verursachen nur geringe Kosten bei der Anschaffung und benötigen relativ wenig Platz.

Dennoch benötigen auch diese Tiere Auslauf, zumindest Kaninchen oder Meerschweinchen sollten die Möglichkeit haben, sich stundenweise in einem abgegrenzten Gehege frei bewegen zu können. Sie lieben darüber hinaus die Geselligkeit unter Artgenossen. Kaninchen und Meerschweinchen sollte man deshalb nicht alleine halten.

Ungeeignet für Kuschelattacken

Aber: Nicht immer passen die oft noch etwas unbeholfene, kindliche Tierliebe und das natürliche Verhalten der Kleintiere gut zusammen. So sind beispielsweise die meisten Nagetiere dämmerungs- oder nachtaktiv, tagsüber lassen sie sich häufig stundenlang nicht blicken. Auch zum Schmusen sind sie weniger gut geeignet. Kinder können nicht verstehen, warum ihre "Kuschelattacken" nicht auf die erhoffte Gegenliebe stoßen und die Tiere lieber die Flucht ergreifen. Das Interesse an so wenig kooperierenden Spielgenossen ist dann schnell erloschen.

Schön, aber anspruchsvoll
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Vögel und Fische sind anspruchsvoller als man glaubt

Wellensittiche und Kanarienvögel waren lange Zeit mit die beliebtesten Heimtiere. Doch sehr oft wurden sie falsch gehalten: einzeln, mit viel zu wenig Platz zum Fliegen. Doch eine Einzelhaltung ist auch bei Vögeln wenig artgerecht. Zudem mögen es auch Wellensittich & Co. in der Regel nicht, angefasst zu werden. Wirklich interessant ist die Vogelhaltung in Gartenvolieren, in denen die Tiere die ganze Bandbreite ihres abwechslungsreichen Verhaltens zeigen können.

Aquarien sind wunderschön fürs Auge und wirken beruhigend auf die Seele. Von allen Heimtieren sind Fische wahrscheinlich diejenigen, deren Pflege man bei mehrtägiger Abwesenheit am ehesten auf andere übertragen kann. Trotzdem sind Fische anspruchsvoll, kaum ein anderes Tier verlangt wohl mehr Sachkenntnis zu Haltungsfragen.

Hunde brauchen Zeit und Bewegung

Nach der Katze ist der Hund der Liebling Nr. 2. Knapp sieben Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Wer sich für einen Hund als neues Familienmitglied entscheidet, sollte vor allem eines mitbringen - Zeit. Denn ein Hund braucht Ansprache und Bewegung. Zehn Minuten Gassi gehen am Tag sind definitiv zu wenig. Auch sollte man einen Hund nicht den ganzen Tag alleine lassen, für berufstätige Singles oder reisefreudige Menschen ist das oft ein Problem. In Familien fühlt sich das Rudeltier Hund besonders wohl. Viele Hunde sind kinderfreundlich und lieben den Körperkontakt. Gesundheit und Sauberkeit spielen deshalb eine große Rolle.

Katzen: beliebte Individualisten

"Hunde haben Herrchen oder Frauchen - Katzen haben Personal". So wird die Katze häufig charakterisiert. Trotzdem oder gerade deshalb ist die Katze unangefochtene Spitzenreiterin unter den Haustieren. Über elf Millionen sind in deutschen Haushalten daheim. Katzen gelten als Individualisten. Sie "stromern" gerne und lassen sich kaum Vorschriften machen. Gleichzeitig sind sie sehr anschmiegsam und erwarten viel Aufmerksamkeit - das Maß der liebevollen Zuwendung bestimmen aber die Katzen selbst und nicht der Halter.

Weil Katzen in der Regel Einzelgänger sind, kann man sie auch besser einmal alleine lassen als Hunde oder in Urlaubszeiten die Betreuung anderen übergeben. Katzen eignen sich gut für Haushalte mit Kindern. Wird den Tieren die Kinderliebe zu viel, ziehen sie sich einfach zurück und kommen erst wieder, wenn sie neue Schmuseeinheiten benötigen.

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