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Internet. Woher es kam, was es leistet und wie es unsere Welt verändern könnte

Tim Berners-Lee schrieb einst das Programm, das unser aller Leben auf den Kopf stellen sollte: das World Wide Web. Sein Ziel war es, Informationen, die auf verschiedenen IT-Systemen vorlagen, zugänglich zu machen, zu veröffentlichen. Ursprünglich war die Vernetzung nur für interne Zwecke vorgesehen. Tim Berners-Lee arbeitete in einer Forschungseinrichtung und war die gesammelten Akten jedes Einzelnen leid, denn es krankte an der Transparenz und am Wissen darüber, was der Kollege herausgefunden hatte. Programmiert hat er seine bahnbrechende Erfindung, das Internet, in der von ihm kreierten Sprache, HTML. Ab 1990 bahnte sich die Erfindung ihren Weg durch die Universitäten-Landschaft. Unternehmen und auch Privatpersonen partizipierten. Heute ist aus der bloßen Teilnahme am Phänomen Internet zweierlei geworden: Die Forderung nach Leistung und zahlreiche Ideen, was das Internet noch alles bewegen könnte.

 

Das Internet verbindet die Welt. Was daraus wird, steht buchstäblich in den Sternen.

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Das leistet das Internet heute. Zielgruppengerechte Angebote je nach Nutzerverhalten

Was das Internet heute leistet, könnte persönlicher kaum sein. Denn wer sich heute nach einem Internetanbieter umsieht, der wird zunächst in den Spiegel sehen und sich fragen: Welcher Typ von Internet-User bin ich eigentlich? Je nachdem, wie die Antwort auf diese Frage ausfällt, sollte dann auch der Tarif des Internetanbieters aussehen. Welche Internet-User-Typen es heute gibt, zeigt diese Aufstellung:

  • Alltags-Surfer. Wer über soziale Netzwerke kommuniziert, E-Mails liest und verschickt, shoppt, Fotos und kurze Clips ansieht, der fällt in die Rubrik der Alltags-Surfer. Wer zu dieser Spezies zählt, kann sich auf das kleinste Angebot stürzen, das vermutlich immer noch überdimensioniert ist für die Ansprüche. Zur Orientierung ein paar Daten: Sechs Megabit pro Sekunde im Downloadbereich und 0,5 Megabit pro Sekunde im Upload-Bereich sind für diesen User völlig ausreichend.
  • Fernsehgucker. Wer sich von ARD, ZDF und RTL klar verabschiedet hat, dennoch aber nicht zur Rubrik der Filmfreaks zählt, sollte nach einem Anbieter Ausschau halten, der IPTV anbietet, das Fernsehen via Internet. Neben einer besonders guten Bildqualität profitieren die Kunden dieses Formats von einer großen Senderanzahl sowie der Option, zeitversetzt (und damit unabhängig von Anfangs- und Endzeiten) fernzusehen. Eine 25.000er-Leitung ist für diesen User das unterste Limit. Empfehlenswert ist eine 50.000er-VDSL-Leitung, die auch paralleles Fernsehen mehrere HD-Sender über nur eine Leitung ermöglicht.
  • Musik- und Filmfans. Wer sich vom klassischen Fernsehprogramm verabschiedet und auf einen selbstgewählten Musik- und Filmmix setzt, der ist meist Kunde von Netflix, YouTube, Amazon Prime Video, Spotify und anderen Anbietern. Eine 16.000er-DSL-Leitung ist für diesen User das unterste Limit. Denkbar ist diese Minimalvariante nur dann, wenn der Musik- und Filmfan ein Single-User ist. Sobald mehrere User auf dieser Leitung Videos streamen, könnte es zu unschönen Ausfällen des Filmvergnügens kommen. Eine 25.000er-Leitung ist das Minimum für diejenigen, die einen hochmodernen Fernseher haben (4K).
  • Onlinespieler. Egal, welcher Spielgemeinde der Gamer sich verschrieben hat – derjenige, der Spiele herunterlädt, braucht eine ebenso gute Leitung wie derjenige, der direkt online spielt. Eine schlechte Internetleitung würde in diesem Fall nämlich die Niederlage vor dem Kontrahenten bedeuten – wenn direkt bei der Spielaktion das Bild ruckelt oder die Internetverbindung hängt. Fazit: Eine 16.000er Leitung ist auch für diesen User das Minimum.
  • Uploader. Die meisten User achten auf eine gute Download-Geschwindigkeit. Wer jedoch häufiger große Datenmengen verschicken muss oder auf internetbasierte Speicherplattformen Daten ablegt (zum Beispiel in einer Cloud), der muss auf eine hohe Upload-Geschwindigkeit achten. In der Regel ist die Upload-Geschwindigkeit gerade einmal ein Fünftel so hoch wie die Downloadgeschwindigkeit. 10 Megabit pro Sekunde macht das beispielsweise bei einer 50.000er-Leitung. Alternative Lösungen, die auf eine Upload-Geschwindigkeit von 40 Megabit pro Sekunde kommen, gibt es in der Glasfasertechnologie und beim sogenannten Vectoring.
  • XXL-Variante. Ganz unabhängig davon, warum es viele User in einem Haushalt gibt – ob aufgrund der Wohnsituation in einer Wohngemeinschaft oder in einer Großfamilie – wenn es viele User in einem Netz gibt, sollte die Leitung so groß wie möglich sein. 50.000 Megabit pro Sekunde sind gut. 100.000 Megabit pro Sekunde wären besser, um die Wünsche von jedem User unabhängig vom Zeitpunkt und der Nutzungsart und -dauer der anderen zu befriedigen.

Praxistipp: Welche Download- und Update-Geschwindigkeit der Internetanbieter offeriert, steht in den Vertragsdetails. Da diese Werte mittlerweile zum Entscheidungskriterium Nummer 1 geworden sind, muss man nicht lange danach suchen, sondern bekommt diese Werte meist recht stolz präsentiert. Aber: Verbraucher sollten nach dem Wechsel zu einem Anbieter sowie regelmäßig im Anschluss daran einen Leistungstest (im Internet bekannt als Speedtest) machen. Dieser misst die Download- und Upload-Geschwindigkeit.

Ein Blick in die Praxis: Anbietervergleich und Anbieterwechsel

Übrigens: Beim Vergleich der Internetanbieter sollte nicht nur die Geschwindigkeit zählen und die variierende Geschwindigkeit, die im weiteren Verlauf des Beitrags noch einmal Thema sein wird. Auch die Benefits der Anbieter – Router oder Media Receiver gratis, WLAN to go, mobiles Fernsehen, Select Video – können das Zünglein an der Waage der Wechselbereitwilligen sein. Die wichtigsten Punkte rund ums Thema Anbieterwechseln hat die Verbraucherzentrale dokumentiert. Steht der neue Anbieter fest, gilt es, die grundlegenden Schritte korrekt auszuführen: Die Kündigungsfrist muss klar sein. Der Wechsel muss rechtzeitig erfolgen. Die Übernahme der Rufnummer ist in den meisten Fällen ein beliebtes Detail, auf das nur wenige verzichten wollen.

Spannend dürfte für die Verbraucher, die das Scheitern des Wechsels befürchten, vor allem dieser Passus der Verbraucherschützer sein: „Falls der Wechsel innerhalb eines Kalendertages letztlich trotz aller Vorkehrungen scheitert, sollten Sie dies neben einer Beschwerde an die betroffenen Anbieter umgehend schriftlich oder per E-Mail der Bundesnetzagentur melden. So können Sie sicherstellen, dass die Versorgungsunterbrechung nur wenige Tage andauert. Die Bundesnetzagentur kann eine gesetzeswidrige Unterbrechung der Leitung mit einer Geldbuße bis zu 100.000 Euro ahnden.“

Die Verbreitung des Internets in Deutschland. Wer nutzt das Internet und warum?

Spannend ist – mit Blick auf das Phänomen Internet – auch ein detaillierter Blick in die statistisch erfassten Daten rund um die Nutzerstruktur. 86 Prozent der Befragten (ab 10 Jahren) nutzten das Internet täglich oder fast täglich. Zehn Prozent waren mindestens einmal in der Woche online und nur drei Prozent waren weniger als einmal die Woche online. Im Geschlechtervergleich gibt es hingegen kaum Unterschiede:

  • 84 Prozent der befragten Mädchen und Frauen nutzen das Internet täglich oder fast täglich und 88 Prozent der befragten Jungen und Männer.
  • 12 Prozent der befragten Mädchen und Frauen nutzen das Internet mindestens einmal wöchentlich und neun Prozent der befragten Jungen und Männer.
  • Vier  Prozent der befragten Mädchen und Frauen nutzen das Internet weniger als einmal in der Woche und drei Prozent der befragten Jungen und Männer.

 

Junge Menschen (zwischen 16 und 24 Jahren) nutzen das Internet täglich oder fast täglich. Inwiefern ihre Hauptbeschäftigung, die Bildung und Ausbildung, digitaler wird, steht noch in den Sternen.

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Blickt man auf die Altersstruktur der Internet-User, so sind die 16- bis 24-Jährigen führend. 96 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe sind täglich oder fast täglich online.

  • Auf Platz 2 rangiert die Gruppe der 25- bis 44-Jährigen mit 94 Prozent der Befragten.
  • Platz 3 geht an die 45- bis 64-Jährigen mit 84 Prozent.
  • Auf Platz 4 landen die Zehn- bis 15-Jährigen mit 79 Prozent.
  • Platz 5 geht an die Gruppe derer, die 65 Jahre und älter sind (69 Prozent).

Eine ähnliche Erhebung gibt es über den Zweck der Internetnutzung: Die Suche nach Informationen über Dienstleistungen und Waren steht im Fokus (90 Prozent). Internet-Banking (57 Prozent) und die Teilnahme an sozialen Netzwerken (55 Prozent) liegen fast gleichauf. Anders sieht die Statistik aus, wenn die soeben genannten Hauptaktivitäten nach Altersgruppe betrachtet werden:

  1. Suche nach Informationen über Dienstleistungen und Waren: 25- bis 44-Jährige (96 Prozent), 45- bis 64-Jährige (92 Prozent), 16- bis 24-jährige (89 Prozent), 65 Jahre + (86 Prozent) und Zehn- bis 15-Jährige (61 Prozent).
  2. Internet-Banking: 25- bis 44-Jährige (77 Prozent), 45- bis 64-Jährige (58 Prozent), 65 Jahre + (46 Prozent), 16- bis 24-jährige (42 Prozent) und Zehn- bis 15-Jährige (3 Prozent).
  3. Teilnahme an sozialen Netzwerken: 16- bis 24-jährige (88 Prozent), 25- bis 44-Jährige (71 Prozent), Zehn- bis 15-Jährige (64 Prozent), 45- bis 64-Jährige (40 Prozent) und 65 Jahre + (21 Prozent).

Praxistipp: Die Nutzungsgewohnheiten sind das eine, jedoch muss im Vorfeld die Verfügbarkeit geklärt werden. Eine hohe Download- und auch Upload-Rate ist wünschenswert, doch nicht deutschlandweit verfügbar. Ein bis zwei Megabit pro Sekunde sind mittlerweile fast überall verfügbar. Ab sechs Megabit pro Sekunde wird es vor allem in ländlichen Bereichen schwieriger. 16 Megabit pro Sekunde (63,2 Prozent), 30 Megabit pro Sekunde (48,9 Prozent) oder gar 50 Megabit pro Sekunde (29,9 Prozent) sind in ländlicheren Gegenden deutlich schlechter verfügbar, wie die Prozentangaben hinter der jeweiligen Geschwindigkeit zeigen. Allerdings sinkt die Flächenabdeckung mit einer guten Breitbandversorgung über 16 Megabit pro Sekunde nicht nur im ländlichen Bereich, sondern auch im halbstädtischen und sogar im städtischen Bereich.

Mit Schallgeschwindigkeit in eine digitale Zukunft. Visionen über das, was kommen könnte

Fakt ist: Das Internet wird unser aller Leben weiterhin begleiten und das Leben einiger sogar mitbestimmen. Es wird Chancen bieten und zunichte machen. Es wird Fluch und Segen gleichermaßen sein. Wer sich dieser beiden Seiten bewusst ist, kann sich vielleicht auf die folgenden Zukunftsszenarien einlassen.

Szenario Nummer 1: So könnte das Internet die Unternehmerwelt verändern

Das Internet bietet Unternehmen viele Vorteile und mindestens ebenso viele Herausforderungen, zum Beispiel in punkto Personalplanung. Schön ist die Flexibilität, die all diejenigen genießen, die dezentral arbeiten und sich zum Kick-off-Meeting nicht etwa im frisch eingedeckten Konferenzraum treffen, sondern via Skype in einer Videokonferenz. Nachdem es dieses Szenario mittlerweile bereits gibt, ist der visionäre Anteil daran eher gering, doch was, wenn Unternehmen in ihrer heutigen Form immer mehr digitalisiert, flexibilisiert und ortsunabhängig werden? Dann gibt es in einigen Jahrzehnten ein deutlich anderes Stadtbild: Produktionsstätten mit Computern und Robotern sind dann die eine Facette der deutschen Wirtschaft. Und die große Bürotürme? Umgenutzt. Vielleicht zu Coworking-Spaces oder Wohneinheiten.

 

Möglicherweise gibt es eine "strenge" Zweiteilung wie diese: Am Laptop geht es um die Arbeit. Am Tablet wird geshoppt. Oder gibt es gar nur noch ein Gerät für alles - klappbar und transportabel!?

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Szenario Nummer 2: So könnte sich das Konsumverhalten verändern

Je nachdem, wie viel die Menschen dem Internet über sich selbst beibringen, desto größer kann auch der Einfluss auf das Konsumverhalten werden. Wer heute bereits ein Abo abgeschlossen hat und dafür sorgt, dass regelmäßig Konsumgüter automatisch geliefert werden, wird sich in einigen Jahren wohl kaum noch im Einzelhandel blicken lassen. Geshoppt wird nur noch das, was Freude macht – wofür es das Gefühl des Taschenschleppens braucht. Getränke, Lebensmittel, Hygieneartikel und andere Produkte werden – je nach Lerneffekt – ganz automatisch angeliefert. Verknüpft mit dem Kalender, in dem die Geburtstage notiert sind, gibt es rechtzeitig vor dem Geburtstag nicht etwa nur eine Meldung, dass Person X Geburtstag hat, sondern auch, was Person X die letzten Jahre bekommen hat, wo man mit Person X beim Essen war und vielleicht sogar noch ein paar Vorschläge dazu, was Person X gefallen könnte.

Szenario Nummer 3: So könnte der Bildungssektor revolutioniert werden

Kaum eine Branche gibt sich derart verhalten in punkto Internet wie der Bildungs-, Aus- und Weiterbildungssektor. Zaghaft wird das angegangen, was noch immer uneinheitlich bzw. größtenteils auf Länderebene reguliert ist. Der Weiterbildungsbereich, der unabhängig von den renommierten Einrichtungen wie IHK und HWK sich auftut, präsentiert sich heute bereits modern und digital. Fernlehrgangsinstitute bekommen Aufwind durch immer besser technische Möglichkeiten. Sie verkörpern die Flexibilität, die sich ein jeder heute wünscht. Selbststudium der Theorie. Praxisseminar. Prüfung. Zertifikat. Erfolgsleiter. So einfach ist das Grundkonzept, das heute zu fast jedem Beruf führen kann. Nur im klassischen Bildungsbereich, der mit der Grundschule beginnt und irgendwann mit einem Abschluss endet, der aktuell in Deutschland nur schwer vergleichbar ist, wird es wohl weiterhin haken. Der Grund: Die grundsätzliche Reform muss zunächst inhaltlicher Natur sein. Das heißt auch, dass die Lehrpläne zunächst deutlich vom Staub der alten Zeit gereinigt werden müssten, um dann in ein neues, digital gestütztes Bildungswesen zu starten.

 

Zugegeben, eine Besprechung bei schönem Wetter einfach so in den Biergarten zu verlegen, hat durchaus Charme. Allerdings fragen Kritiker zurecht: Wo ist die Grenze zwischen Privatraum und Geschäftsraum?

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Szenario Nummer 4: Work-Life-Balance oder Dauerstress!?

Ob die weitreichende Übernahme von Aufgaben durch das Internet die Menschen von ihrem Dauerstress erlöst oder eine neue Stressquelle bildet, kann nur die Zeit zeigen. Wünschenswert ist bereits heute, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, um Freiräume zu schaffen und Zeit zu gewinnen. Aber Achtung: Genau an dieser Stelle passiert  häufig ein Fehler. Es geht nicht darum, Freiräume zu schaffen, um mehr zu arbeiten, sondern um sich um sich selbst zu kümmern, sich auf den Menschen zu konzentrieren. Doch vielleicht kann auch hier die digitale Welt Abhilfe schaffen. Bei ganz alltäglichen Problemchen tut sie es schließlich schon heute, gibt es wohl kaum ein Problem, das nicht digital bzw. mobil oder in Form einer App gelöst werden.

  • Wer zu wenig trinkt und damit seiner Gesundheit schadet, installiert sich eine Trink-Erinnerungsapp. Je nach eingestelltem Intervall ertönt in regelmäßigen Abständen die Erinnerung daran, Wasser zu trinken. Auch derjenige, der im Büro arbeitet, darf sich dann via App daran erinnern lassen, einmal eine Runde zu gehen, um dem Rücken etwas Entlastung zu gönnen. Essen und Getränke, die der Mensch täglich konsumiert, werden nur mehr kurz fotografiert und gescannt und schon erscheint das Produkt im Ernährungstagebuch, welches sich dann meldet, wenn die konsumierten Kalorien die verbrannten Kalorien übersteigen.
  • Unzählige Reiseapps ermöglichen smarte Urlaube: Das günstigste Hotelzimmer, die beste Bahnverbindung, der nächste U-Bahnhof, das Reisewetter und andere Reisethemen gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Varianten im Hosentaschenformat. Natürlich darf die Sprach-App bei all denjenigen nicht fehlen, die ins Ausland reisen. Die könnte künftig vielleicht sogar so smart sein, dass sie Worthänger direkt erkennt und mit dem passenden Begriff aushilft.
  • Beliebte Alltagshelfer wie etwa die Einkaufsapp oder die Rezepteapp gehen so Hand-in-Hand, dass pünktlich zur Rückkehr vom Fitness-Studio (das Büro gibt es ja nicht mehr), die Lebensmittel vor der Haustür stehen, die für die vegane Ernährung, die Paleo-Diät oder eine Low-Carb-Lebensweise nötig sind. Und die Tatsache, dass der Kühlschrank direkt an den Supermarkt meldet, wenn das letzte Ei entnommen wurde oder ein andere Produkt, ist längst Alltag geworden.

Szenario Nummer 5: Smart Home oder einsames Zuhause?

Wer sich darüber freut, nach Hause zu kommen, die Heizung ist an, die Lieblingsmusik läuft und auch der Kaffee ist gerade fertig geworden, der genießt vermutlich die Vorzüge der Smart Home-Technologie. Doch: Wartet dann überhaupt noch ein Mensch zuhause? Im besten Falle ja, denn Empathie, Nähe, Mitgefühl und Menschlichkeit werden sich auch künftig nur unzureichend digital abbilden lassen. Wer wirklich allein bleibt – in einer Gesellschaft, in der die Anzahl der Singles zunehmend steigt – kommuniziert mit einer vorausgewählten Person aus dem sozialen Netzwerk. Unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten wurde die Person ausgewählt. Interessensgebiete und Themen sind ähnlich.

Fazit: Das Internet wird für Überraschungen sorgen

Auch wenn sich unzählige Menschen darüber Gedanken machen, was wohl in wenigen Jahren aus dem Internet und seinen Fängen geworden sein wird, so ist die realistische Option doch lediglich das Abwarten auf die Veränderungen, die kommen können. Die Herausforderungen an die eigene Reflexionsfähigkeit und das Urteilsvermögen werden wachsen. Fast tagtäglich werden die Menschen entscheiden, ob sie ihren Weg mit oder ohne das Internet gehen werden. Dabei wird es sich lediglich um Teilbereiche drehen. Eine komplette Abkehr vom World Wide Web ist nicht abzusehen.

Übrigens: Nicht nur von den Konsumenten wird ein wacher Umgang mit dem Internet gefordert. Auch die eingangs erwähnten Internetanbieter werden sukzessive und kontinuierlich nachbessern müssen. Die Liste der Anbieter ist heute bereits extrem lang – Tendenz steigend. Spannend wird sein, ob sich Globalisten durchsetzen und Spezialisten behaupten können. Denkbar wäre auch, dass sich das dominanter ausprägt, was eingangs noch recht separat dargestellt wurde: Die Internet-User-Typen, die eingangs beschrieben wurden, werden sich ändern, vereinen, teilen und neu entstehen, und: Mit den Möglichkeiten wachsen auch die User-Anforderungen

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